BIANCA EXKLUSIV Band 0173
hatten. Wie sie sein würde, wenn er sie das nächste Mal in den Armen hielt. Es fiel ihm schwer, an etwas anderes zu denken als an die Frau, die ihn zu verschlingen drohte.
Zu Hause hielt er kurz an, wechselte die Kleidung und machte sich wieder auf den Weg. Kurz vor sieben parkte er seinen Wagen vor ihrer Haustür. Für acht Uhr hatte Mrs. Farley einen Tisch in einem exklusiven Restaurant reserviert. Es blieb ihnen also genug Zeit, um sich durch den Feierabendverkehr dorthin zu schlängeln.
Verwundert nahm Sin-Jin zur Kenntnis, dass der Wagen von Sherrys Mutter nicht vor dem Haus stand. Sie hatte eigentlich auf John aufpassen sollen.
Sherry öffnete sofort, nachdem er geklingelt hatte. Sie war barfuß und trug nur ein T-Shirt, das die gleiche Farbe hatte wie der Gürtel ihrer Jeans. Ihr Bauch hatte sich in kürzester Zeit wieder zurückgebildet. Auf dem Handtuch auf ihrer Schulter prangte ein dicker Fleck Tomatensauce.
„Du bist nicht angezogen. Was ist los?“, grüßte er.
Sherry hob entschuldigend die Hände und schaute an sich selbst herunter. „Bin ich nackt?“
„Du weißt genau, was ich meine. Für das Restaurant. Oder habe ich den Termin verwechselt?“
Sie griff nach seinem Arm und zog ihn ins Haus. „Nein. Aber ich habe mich entschlossen, hier zu Hause zu kochen, anstatt auszugehen.“
„Wo ist der Wagen deiner Mutter?“, fragte er und schaute über die Schulter auf den Parkplatz, während sie ihn ins Haus zog. „Und warum kochst du? Ist das nicht viel zu anstrengend?“
„Es ist gemütlicher. Intimer.“
Er folgte ihr in die Küche. In den Töpfen auf dem Herd brutzelte es vor sich hin, und auf den Arbeitsflächen stand allerlei Zeug herum. Langsam begriff er, dass sie keine halben Sachen machte. „Ich wusste gar nicht, dass wir noch intimer werden können.“
„Körperlich vielleicht nicht“, stimmte sie zu, rührte die Sauce um und schmeckte sie ab. „Aber unsere Seelen schon. Hmm, das könnte noch ein bisschen mehr vertragen.“
Der Übergang war ihm zu schroff. „Und das willst du erreichen, indem du für mich kochst?“
Warum begreift er nicht? fragte sie sich. Schließlich veranstaltete sie das Essen für ihn. Für ihn schien es viel intimer, in irgendein schickes Restaurant zu gehen, das zu essen, was jemand anders gekocht hatte, und sich nicht um den Abwasch kümmern zu müssen. „Wer fragt hier eigentlich wem Löcher in den Bauch?“, wollte sie wissen. „Mach lieber mal die Flasche Wein auf.“
„Es muss wohl daran liegen, dass ich Geschäftsmann bin.“ Er griff nach dem Korkenzieher und öffnete die Flasche.
Sie legte den Kochlöffel beiseite und küsste ihn. „Muss wohl.“
Sin-Jin leckte sich die Lippen ab. „Mmmh, was ist das?“
Sherry hatte sich schon wieder dem Herd zugewandt. „Ich.“
„Deine Lippen sind viel würziger geworden.“
„Liegt an der Tomatensauce“, erwiderte sie und leckte sich den Rest Sauce von den Lippen. „Irgendwas fehlt noch.“
Er schenkte ihr ein Glas Rotwein ein, schob es zu ihr hinüber und bediente sich dann selbst. „Auf unser Wohl“, prostete er ihr zu, beugte sich zu ihr hinüber und wollte sie küssen.
„Später“, wehrte sie mit der Hand auf seiner Brust ab. „Nach dem Dessert.“
„Das ist das Dessert.“
„Manchmal bist du richtig süß“, meinte sie sanft.
Es war heiß in der Küche. Er zog sein Jackett aus. „Mit der Meinung stehst du wohl ziemlich allein da.“ Sie ist einfach unwiderstehlich, dachte er, trat hinter sie, schlang die Arme um ihre Hüften und liebkoste ihren Nacken. Dann ließ er von ihr ab, weil er ihr beim Kochen nicht in die Quere kommen wollte. „Obwohl ich meine Leute heute früher habe gehen lassen.“
Sherry warf die Spaghetti ins kochende Wasser. „Das muss ein Schock für deine Mannschaft gewesen sein“, bemerkte sie lachend und rührte die Spaghetti um, damit sie nicht zusammenklebten. „Aber sie ist dir bestimmt treu ergeben.“
Spricht jetzt die Frau, mit der ich geschlafen habe, oder die Journalistin? fragte er sich verunsichert.
Offenbar hatte sie seine Gedanken lesen können. „Ich frage heute Abend nicht als Journalistin“, versicherte sie. „Und du bist nicht der große Geschäftsmann. Wir sind einfach nur zwei Leute, die zusammen kochen.“ Ihre Augen funkelten vor Ironie. „Und die anschließend eine heiße Liebesnacht miteinander verbringen wollen.“ Sie neigte den Kopf zur Seite und versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten. „Oder soll ich es
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