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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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Adair, geht es Ihnen nicht gut?“, entgegnete Carver kopfschüttelnd und ließ seinen Blick durch die verblüffte Runde schweifen. „Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich.“
    „Ich habe gelernt, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als die nächste Übernahme.“
    Carver schaute Mrs. Farley erschüttert an, aber die Sekretärin machte sich ungerührt ihre Notizen und lächelte sogar. „Aha. Jetzt bin ich sicher, dass es Ihnen nicht gut geht.“
    Sin-Jin antwortete ihm nicht, sondern wandte sich an Mrs. Farley. „Bitte helfen Sie mir.“
    Die Frau stand sofort auf, durchbohrte Carver mit ihrem Blick und machte eine eindeutige Handbewegung. „Raus.“
    Nervöses Lachen erfüllte den Raum.
    Carver fragte sich insgeheim, ob es angebracht war, den psychiatrischen Notdienst zu rufen. „Wie retten wir bloß die Firma?“
    „Das können Sie für Montag, nein, für Dienstag auf die Tagesordnung setzen“, erwiderte Sin-Jin und klappte seinen Kalender zu.
    „Was ist denn dem Montag zugestoßen?“, fragte Carver und glaubte, dass es sich nur um einen Scherz handeln könnte.
    „Er ist von einem verlängerten Wochenende aufgefressen worden, Mr. Carver“, antwortete Sin-Jin nüchtern. „Werfen Sie doch einfach mal einen Blick in Ihren Kalender.“
    Der junge Mann verzog unwillig das Gesicht. Die Sache wurde immer merkwürdiger. Einige Leute begannen, langsam ihre Sachen einzupacken. Noch schauten sie Sin-Jin misstrauisch an, als warteten sie auf den entscheidenden Hinweis, dass es sich doch nur um einen Test handelte.
    Sin-Jin ließ seinen Blick über die verunsicherten Gesichter seiner sechzehn besten Leute schweifen. „Gehen Sie nach Hause“, wiederholte er zum dritten Mal.
    Dieses Mal folgten alle seiner Anweisung. Die Papiere raschelten, als sie in die Aktentaschen zurückgestopft wurden, die Schlösser schnappten zu, und die Stühle scharrten über den Boden, als sie zurückgeschoben wurden.
    „Bis Montag, Boss!“, rief Althea.
    „Dienstag“, erinnerte Sin-Jin, während er selbst eilig zur Tür hinausstürzte.

    Sherry hatte den Tag zur Hälfte am Computer und zur Hälfte am Telefon verbracht. Es war mehr die persönliche Neugierde, die sie angetrieben hatte, und weniger Owens Rechercheauftrag. Aber der Versuch, Sin-Jins Herkunft auf die Spur zu kommen, war immer wieder in einer Sackgasse geendet. St. John Adair war offenbar aus dem Nichts aufgetaucht und hatte dann eine Firma nach der anderen aufgekauft, bis der Unternehmenskomplex entstanden war, der sich jetzt Adair Industries nannte. Entnervt hatte sie dann nach John Fletcher gesucht, in der Hoffnung, den Mann ausfindig zu machen. Vielleicht würde er sogar einige ihrer Fragen beantworten können. Oder ihr wenigstens einen Hinweis geben.
    Die Hütte in Wrightwood war tatsächlich auf John Fletchers Namen eingetragen. Aber leider hatte sich Fletchers fester Wohnsitz als ein Haus in Los Angeles entlarvt, das längst aufgegeben worden war.
    Auch der Rest der Recherche war enttäuschend verlaufen. In Kalifornien wimmelte es geradezu von Männern mit dem Namen John Fletcher. Trotzdem hatte sie versucht, sich ihren Weg durch den Dschungel zu bahnen. Bis vier Uhr nachmittags hatte sie ununterbrochen am Schreibtisch gesessen.
    Zwischendurch waren ihre Gedanken immer wieder zu der kommenden Nacht abgeschweift. Es war Zeit, sich fertig zu machen.

    Sin-Jin nahm die Kurve rasanter, als er es eigentlich gewohnt war, und mahnte sich, langsamer zu fahren. Es machte keinen Unterschied, ob er fünf Minuten früher oder später bei ihr eintraf. Schließlich würde sie sich nicht in Luft auflösen, nur weil er nicht auf die Minute pünktlich war.
    Carver hat recht, dachte er, ich benehme mich wie ein Verrückter.
    Zum ersten Mal hatte er seinen Gefühlen erlaubt, das Ruder zu übernehmen. Was sonst hatte es zu bedeuten, dass er sein Privatleben über das Geschäft stellte? Eigentlich hätte das Meeting bis in die frühen Morgenstunden dauern müssen. Das Zusammentragen von Fakten für die nächste Übernahme hatte auf der Tagesordnung gestanden. Es war um eine Filmproduktionsfirma gegangen, die sich in den letzten Jahren übernommen hatte. Sein Kopf steckte voller Ideen, wie er die Effektivität des Unternehmens erhöhen konnte, sodass die hundertjährige Traditionsfirma schon im nächsten Steuerjahr wieder schwarze Zahlen schrieb.
    Aber inmitten dieser Gedanken war Sherry hineingeplatzt. Es hatte ihm plötzlich vor Augen gestanden, wie sie sich das letzte Mal geliebt

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