BIANCA EXKLUSIV Band 0173
ans Aufräumen machen. Das erinnerte ihn an die Idee, die ihm gekommen war. Sie gefiel ihm noch immer. Eigentlich gefiel sie ihm sogar sehr.
Alles, was er dazu brauchte, war ein verständnisvoller Bankier. Jack verzog das Gesicht. Er tat es nur ungern, aber er würde seinen Stolz herunterschlucken und den Namen Stockwell einsetzen.
Fest entschlossen, Beth zu helfen, eilte er ins Haus und zu den leckeren Düften zurück.
Beth hatte sich entschieden, die Kinder am Sonntagmorgen in die Kirche mitzunehmen. An einem Vormittag mal nicht zu arbeiten würde vermutlich keinen großen Unterschied machen – jedenfalls nicht, bevor das Vermehrungshaus repariert war. Also sagte sie Jack beim Abendessen, dass er am nächsten Morgen frei hätte.
„Ich habe in der Scheune ein paar Werkzeuge zur Holzbearbeitung gesehen. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich sie benutze?“, fragte er.
„Nein, natürlich nicht.“
„Gehörten sie Ihrem Mann?“
„Ja.“ Wären die Kinder nicht dabei gewesen, hätte sie Jack erzählt, dass Eben sie nur einen Monat lang benutzt hatte. Wie immer hatte er schnell das Interesse verloren. Da war es allerdings zu spät gewesen, die Drehbank, die Sägen und die anderen teuren Werkzeuge zurückzugeben. „Was wollen Sie damit machen?“
„Das weiß ich noch nicht.“ Er sah Matthew und Amy an. „Vielleicht baue ich euch beiden ein neues Spielhaus.“
„Ein Spielhaus!“, rief Matthew begeistert.
„So eins wie das Baumhaus?“, fragte Amy aufgeregt.
„Ja, nur dass das neue Haus nicht im Baum sein, sondern auf der Erde stehen würde.“
„Cool“, meinte Matthew.
Amys Lächeln war so strahlend, das Beth die Tränen kamen.
Jack sah sie an. „Einverstanden?“
Beth zögerte.
„Bitte, Mom“, flehte Amy.
„Ich könnte es neben dem Vermehrungshaus aufstellen. Dann könnten die Kinder in Ihrer Nähe spielen, wenn Sie abends oder am Wochenende arbeiten müssen.“
Beth fragte sich, warum er bloß so freundlich zu ihr war. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen nur deshalb gut zu einem waren, weil sie eine Gegenleistung erwarteten.
Noch während sie zustimmend nickte, kamen ihr Zweifel, ob es richtig war. Hatte sie einen schrecklichen Fehler begangen, als sie Jack in ihr Leben und das der Kinder treten ließ?
„Und? Wo ist er?“, fragte Dee Ann, sobald die Kinder außer Sicht waren.
„Kein Hallo? Wie geht es dir? Schön, dich zu sehen?“
Dee Ann schmunzelte. „Ich komme immer gleich zum Wesentlichen.“
Beth lachte. „Er ist in der Scheune.“
„Nun, worauf warten wir? Lass uns gehen.“
„Dee Ann, bitte. Nicht so auffällig, ja? In einer halben Stunde kommt er zum Mittagessen ins Haus, dann wirst du ihn kennenlernen.“
Dee Ann seufzte dramatisch. „Na ja, dann warte ich eben.“ Sie stellte einen Plastikbehälter auf die Arbeitsplatte. „Ich habe dir Kartoffelsalat mitgebracht.“
„Von Billys Mom?“
„Ja. Sie hat mir so viel mitgegeben, dass wir es selbst in einem Monat nicht aufbekommen würden.“
„Danke. Wir essen ihn gleich.“
„Was gibt es noch?“
„Sloppy Joes.“
„Prima. Brittany und Jason lieben das.“
Beth lächelte. „Was glaubst du, warum ich sie gemacht habe?“
„Dann beeil dich. Ich platze bald vor Neugier.“
Mit Dee Anns Hilfe stand das Mittagessen fünfzehn Minuten später auf dem Tisch. Beth fragte sich, wie Jack es finden würde, mit zwei Frauen und vier Kindern in der Küche zu sitzen. Vielleicht sollte sie ihm die Chance geben, sein Essen mit nach draußen zu nehmen. „Rufst du die Kinder?“, bat sie Dee Ann. „Ich werde Jack holen.“
Jack war so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er sie nicht hereinkommen hörte. Beth nutzte die Gelegenheit, um ihn ausgiebig und in Ruhe zu betrachten. Über die Werkbank gebeugt vermaß er gerade ein Stück Sperrholz. Die Muskeln an seinen Oberarmen traten deutlich hervor, wenn er sich bewegte. Er war wirklich ein sehr gut aussehender Mann. Dee Ann würde begeistert sein.
Plötzlich hob er den Kopf. Im Halbdunkel der Scheune wirkten seine Augen fast schwarz.
Verlegen senkte Beth den Blick und brachte kein Wort heraus. Nervös räusperte sie sich. „Das Essen ist fertig.“
Er lächelte. „Danke. Ich wasche mich kurz, dann komme ich.“
Beth befeuchtete ihre Lippen. „Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass wir Besuch haben. Er wird mit uns essen.“
„Wenn das so ist, esse ich einfach hier.“
„Das brauchen Sie nicht, aber wenn Ihnen das lieber ist, bitte
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