BIANCA EXKLUSIV Band 0173
sie von Jack und dem Tag, den sie zusammen verbracht hatten. Und in ihrem Traum ging er nicht in die Scheune, nachdem sie die Kinder zu Bett gebracht hatten. Er zog sie an sich und küsste sie. Beth seufzte im Schlaf auf, als sie in ihrem Traum dem Verlangen nachgab, ohne an die Folgen zu denken – etwas, was eine hellwache Beth niemals getan hätte.
Jack hörte, wie Beth die Tür hinter ihm abschloss, und war froh darüber. Denn hätte Beth sie offen gelassen, hätte er vielleicht nicht die Willenskraft aufgebracht, sich von ihr fernzuhalten. Er stellte sie sich in dem Schlafzimmer vor, an dem er vorhin vorbeigekommen war – dem mit dem großen Doppelbett, auf dem ein wunderschöner Quilt lag. Trug sie einen Schlafanzug? Ein Nachthemd? Er vermutete, dass sie sicher nicht nackt schlafen würde, wenn die Kinder im Haus waren. Jack malte sich ihren Körper aus. Wie er unbekleidet aussah, all die erregenden Kurven und die Haut, die so weich zu sein schien. Er träumte davon, sie überall zu berühren und zu küssen. Wie würde sie duften? Wie würde sie sich anfühlen?
War sie leidenschaftlich? Würde sie vor Verlangen aufstöhnen? Vor Lust schreien?
Er wollte es sich nicht vorstellen, denn es erfüllte ihn mit einer Begierde, die er nicht stillen konnte. Aber seine Fantasie ließ sich nicht bremsen.
Er wusste, dass ihre Fenster offen waren. Lag sie im Bett und lauschte den Geräuschen der Nacht, wie er es tat? Durchlebte sie erneut den Tag, den sie zusammen verbracht hatten? War sie so unruhig, so voller Verlangen wie er? Begehrte sie ihn so sehr wie er sie?
„Beth.“ Er flüsterte ihren Namen in die Stille.
Es dauerte sehr lange, bis Jack einschlief.
Die nächsten Tage waren hart für Beth. Sie war sicher, dass Jack wusste, was sie sich zwischen ihnen ausgemalt hatte. Sie spürte seine Blicke und wagte es nicht, sie zu erwidern.
Aber gegen Ende der Woche hatte sie ihre Gefühle im Griff, und das Verhältnis zwischen ihnen entspannte sich wieder. Am Donnerstagabend traute sie sich sogar, sich zu Jack auf die Veranda zu setzen, als die Kinder im Bett waren.
Vorher wollte sie jedoch noch die Sandwichs machen, die Amy und Matthew am nächsten Morgen zur Schule mitnehmen würden. Sie beeilte sich mehr als sonst, aber gerade als sie hinausgehen wollte, hörte sie, wie ein Wagen vor dem Haus hielt. Sie ging nach vorn, schaute durch die Fliegengittertür und zuckte zusammen, als sie Randy Biggers’ schwarzen Pick-up sah.
Randy war Ebens bester Freund gewesen, und Beth hatte ihn noch nie ausstehen können. Sie war so froh gewesen, als sie erfuhr, dass er fortgegangen war. Jetzt stieg er mühsam aus dem Wagen und stolperte die Verandatreppe hinauf. Er war ein großer Mann mit einem Bauch, der verriet, dass er gern und oft Bier trank. Und offenbar hatte er auch heute Abend ein paar Flaschen zu viel getrunken.
Als er Beth bemerkte, grinste er. „Na, wenn das nicht die hübsche Witwe ist, die auf den alten Randy wartet. Wie ist es dir ergangen, Beth? Hast du mich vermisst?“
Beth lächelte nicht. Und sie öffnete auch nicht die Tür. „Hallo, Randy.“
Er kniff die Augen zusammen. „Willst du mich nicht hereinbitten?“
„Was willst du?“
„Begrüßt man so einen alten Freund? Noch dazu einen, der den weiten Weg von El Paso gemacht hat, um dich zu sehen?“
„Bist du die ganze Zeit dort gewesen?“ Kaum hatte sie das gefragt, hätte sie sich dafür treten können. Was interessierte es sie, wo er gewesen war? Sie war nur froh gewesen, dass er nicht hier war.
Sein Grinsen wurde anzüglich. „Also hast du mich doch vermisst, was? Dachte ich es mir doch. Na ja, jetzt musst du nicht mehr traurig sein, denn der alte Randy ist wieder da und wird dir helfen.“
„Ich brauche keine Hilfe.“
„Das habe ich aber anders gehört.“
„Dann hast du falsch gehört.“
Sein Grinsen verblasste. Er packte den Türgriff und zog daran, aber Beth hatte die Tür verriegelt. „Was ist los mit dir?“, winselte er. „Du solltest dankbar sein, dass ich dir helfen will. Komm schon, willst du denn das Geld nicht, um das die Stockwells Ebens Familie betrogen haben? Der alte Stockwell ist vor ein paar Wochen gestorben. Das habe ich sogar in El Paso mitbekommen. Du musst es doch in der Zeitung gelesen haben.“
„Oh, jetzt wird mir klar, warum du wirklich hier bist“, sagte Beth angewidert. „Ich schwöre, du bist genau wie Eben. Der wollte auch immer etwas umsonst. Aber du kannst in deinen Wagen steigen und
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