BIANCA EXKLUSIV Band 0173
ihr, obwohl sie heftig protestierte. Niemals würde er vergessen, wie das dankbare Lächeln ihre braunen Augen strahlen ließ und wie sie mit der Hand über den Quilt strich, als wäre er mit Diamanten bestickt.
Sie blieben bis nach dem Feuerwerk. Die Kinder waren müde, und kaum waren sie vom Parkplatz gefahren, schlief Amy auch schon. Zwei Minuten später fielen auch Matthews Augen zu.
„Es war ein wunderschöner Tag“, sagte Beth leise. „Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt so viel Spaß hatte. Danke für die Einladung.“
„Nicht nötig. Mir hat es auch Spaß gemacht.“
Sie schwieg eine Weile, dann überraschte sie ihn. „Eben ist nie mit uns losgefahren.“
„Eben war ein Idiot.“
Er spürte, dass sie ihn ansah, hielt den Blick jedoch auf die Straße gerichtet.
„Die Kinder sind gern mit Ihnen zusammen“, sagte sie sanft.
Jacks Herz schlug schneller. Ich bin auch gern mit ihnen zusammen. Und auch mit … Gnadenlos unterdrückte er den Gedanken. „Es sind gute Kinder“, sagte er mit rauer Stimme.
„Ja“, flüsterte sie, „ja, das sind sie.“
Sie verdienen etwas Besseres als das, was sie haben, dachte Jack und wollte es aussprechen. Er wollte sie fragen, warum sie Eben Johnson geheiratet hatte. Warum sie bei einem solchen Mann geblieben war. Aber das durfte er nicht. Er hatte kein Recht dazu. Er belog sie, und das Wissen, dass sie ihn dafür verachten würde, lastete wie ein schwerer Stein auf seiner Brust.
Den Rest der Fahrt über schwiegen sie. Mehrfach sah Jack zu Beth hinüber, aber jedes Mal starrte sie nachdenklich aus dem Fenster. Daher war er fast froh, als sie die Farm erreichten. Keine dreißig Minuten zuvor hatte er noch gewünscht, dieser Tag würde nie zu Ende gehen.
„Ich helfe Ihnen, die Kinder nach oben zu tragen“, bot er an, als er vor dem Haus hielt und Matthew und Amy nicht aufwachten.
„Danke.“
Er nahm Matthew, sie Amy. Zehn Minuten später lagen die Kinder im Bett.
Jack war noch nie im Obergeschoss gewesen und sah sich neugierig um. Auch hier oben herrschte dieselbe freundliche, einladende Atmosphäre wie überall im Haus. Ihre Kinder hatten zwar keinen Vater, aber dafür eine Mutter, die ihnen ein Zuhause schuf, in dem sie sich geliebt und geborgen fühlen konnten.
Als er Beth zur Treppe folgte, versuchte er, sich auszumalen, wie es gewesen wäre, hier aufzuwachsen. Aber sich einen Mann wie Caine Stockwell auf dieser Farm vorzustellen war unmöglich.
In der Küche sagte Jack Beth Gute Nacht, während er mittlerweile wieder wünschte, der Tag wäre noch nicht zu Ende.
Beth hob den Kopf, schaute ihm in die Augen, und einen Moment lang standen sie beide reglos da. Es war so still, dass er das Summen des Kühlschranks hörte. Die Wanduhr tickte, und durch das Fliegengitter drang das Wispern des Windes in den Bäumen und das Rascheln der umherhuschenden Tiere herein. Beth hatte keine Lampe eingeschaltet, nur das Nachtlicht über dem Herd und der Mondschein erhellten den Raum.
Als Jack in ihre wunderschönen Augen sah, in denen sich das gleiche Verlangen spiegelte, das er bei sich nicht mehr leugnen konnte, wünschte er, er könnte sie einfach an sich ziehen und mit ihr schlafen. Aber er musste sich beherrschen, denn es wäre falsch gewesen. Wenn er mit ihr schlief, durfte er es nicht als Lügner tun, dann durfte es keine Geheimnisse zwischen ihnen geben.
Also tat er das einzig Mögliche. „Wir sehen uns morgen früh“, sagte er, bevor er hastig durch die Hintertür hinausging.
Beth fühlte sich schwach vor Enttäuschung und Verlangen, als sie Jacks Schritte auf der Veranda leiser werden hörte. Warum hatte er sie nicht geküsst? Sie wusste, dass er daran gedacht hatte. Sie hatte es in seinen Augen gesehen.
Zitternd lehnte sie sich gegen die Tischkante und sagte sich, dass sie froh darüber sein sollte. Denn obwohl Jack sie noch kein einziges Mal berührt hatte, wäre es fast unmöglich gewesen, aufzuhören, wenn er erst mal damit angefangen hätte. Doch mehr als einen Kuss hätte sie nicht zulassen dürfen, denn die Kinder waren oben.
Noch während sie sich das sagte, fragte sie sich jedoch, warum er es nicht wenigstens versucht hatte. Hatte sie sich etwa getäuscht? Hatte sie sich lediglich eingebildet, dass er sie küssen wollte, weil sie es glauben wollte?
Fragen über Fragen – und keine Antworten. Schließlich gab Beth sich einen Ruck, trank ein Glas Wasser, verschloss die Hintertür und ging langsam nach oben.
In dieser Nacht träumte
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