BIANCA EXKLUSIV Band 0173
Darian an und drehte sich zu ihrem Computer. „Ihr Vorname ist Elizabeth?“, fragte sie kurz darauf. „Elizabeth Lillian Johnson?“
„Ja, das bin ich.“
Darian starrte mit gespitzten Lippen auf den Bildschirm. „Hmm.“ Sie stand auf. „Ich hole Ihre Akte.“
„Stimmt etwas nicht?“
„Nein, alles in Ordnung. Aber es kann sein, dass Sie etwas falsch verstanden haben. Lassen Sie mich jedoch erst in die Akte schauen. Vielleicht verstehe ich ja etwas falsch.“ Sie verließ ihr Büro und verschwand in einem anderen. Kurz darauf kehrte sie mit einem Hefter zurück und setzte sich. Sie schlug ihn auf, überflog einige Seiten und schloss ihn wieder. Dann sah sie Beth an. Ihr Blick war besorgt. „Ich wünschte, Mr. Westerman wäre hier.“
„Dann stimmt also doch etwas nicht.“
„Mit Ihrem Kredit ist alles in Ordnung. Aber er kommt nicht von der Regierung.“
Beth starrte sie an. „Was soll das heißen, nicht von der Regierung?“
„Es handelt sich um einen Kredit mit privater Bürgschaft.“
„Mit privater Bürgschaft?“
„Ja.“
„Was bedeutet das?“
Darian klopfte mit ihrem Stift auf den Hefter. „Das bedeutet, dass jemand sich verpflichtet hat, den Kredit an die Bank zurückzuzahlen, falls Sie als Kreditnehmerin es nicht können.“
„Was? Wer sollte das tun? Und warum hat Mr. Westerman mir erzählt, dass die Regierung dafür bürgt?“, fragte Beth aufgebracht.
„Ich weiß nicht, ob ich Ihnen …“
„Ist das nun mein Kredit oder nicht?“
„Da Mr. Westerman nicht hier ist und er den Kredit bearbeitet hat …“
„Ich will meine Akte sehen“, unterbrach Beth sie. „Wenn eine Privatperson für meinen Kredit bürgt, habe ich ein Recht zu erfahren, wer es ist.“
Darian seufzte. „Ich schlage vor, Sie sprechen mit Mr. Westerman, sobald er zurück ist. Bis dahin kann ich Ihnen nur sagen, dass es sich bei dem Bürgen um Mr. Jack Stockwell handelt.“
„Jack Stockwell? Ich kenne Jack Stockwell überhaupt nicht.“ Aber kaum hatte Beth es ausgesprochen, wusste sie auch schon, dass es nicht stimmte. Plötzlich war ihr kalt. Jack. Ihr Jack, der sich als Jack Stokes ausgab und nicht darüber reden wollte, wo er gelebt und womit er sein Geld verdient hatte, war ein Stockwell!
Ohne sich zu bedanken oder zu verabschieden, stand Beth auf und verließ die Bank.
Beth war übel. Sie hatte keinen Bissen herunterbekommen. Zum Glück waren die Kinder im Bett.
Sie konnte es noch immer nicht fassen. Jack war ein Stockwell. Er hatte sie angelogen. Stimmte überhaupt irgendetwas von dem, was er ihr erzählt hatte?
Und sie hatte mit ihm geschlafen. Hatte er sie insgeheim ausgelacht? Sich über ihre Naivität lustig gemacht? Tränen brannten in ihren Augen.
Wütend wischte sie die Tränen fort. Er war es nicht wert, dass sie seinetwegen weinte. Er war ein Lügner. Ein Stockwell. Vermutlich hatte Eben recht damit gehabt, dass die Stockwells das Land der Johnsons gestohlen hatten. Und wahrscheinlich wollten sie jetzt auch noch ihr bisschen Land stehlen. Warum sollte Jack sonst für ihren Kredit bürgen?
Sie war wirklich naiv. Sie hatte den Kreditvertrag gar nicht richtig gelesen und ihn einfach unterschrieben. Vermutlich konnte Jack ihr jederzeit ihr Land wegnehmen.
Und während sie von einer Zukunft mit ihm geträumt hatte, war er nur hinter einem hergewesen: hinter ihrer Farm!
Als Jack Tyler erreichte, begann er, sich zurechtzulegen, was er Beth sagen würde. Es war kurz nach neun. Hoffentlich war sie noch wach. Wenn sie schon schlief und das Haus dunkel war, würde er nicht auf den Hof fahren und sie erschrecken. Er würde weiterfahren und im Temple Motel in Rose Hill übernachten. Es würde ihm schwerfallen, aber er hatte fünfunddreißig Jahre auf Beth gewartet, da kam es auf ein paar Stunden mehr auch nicht an.
Wie ärgerlich! Im Haus brannte kein Licht. Jack starrte hinüber und wünschte, Beth wäre noch wach. Sollte er es riskieren? Sollte er die Scheinwerfer einschalten und langsam auf den Hof fahren?
Nein. Er würde sie erschrecken. Vielleicht würde sie sogar ihre Schrotflinte holen. Er hätte sie anrufen sollen.
Widerwillig wendete er den Wagen und fuhr nach Rose Hill.
Beth erwachte mit rasenden Kopfschmerzen. Sie hatte den Kampf mit den Tränen verloren und sich in den Schlaf geweint. Auf Zehenspitzen ging sie nach unten, setzte Kaffee auf und nahm noch eine Tablette.
Die Sonne ging gerade auf. Es sollte ein schöner Herbsttag werden, einer, an dem sie sich
Weitere Kostenlose Bücher