BIANCA EXKLUSIV Band 0173
suchen.
Er fand sie im Garten, wo sie angeregt mit einem Arbeiter diskutierte.
„Bitte entschuldigen Sie“, wandte er sich an den Mann. „Ich bin Dominic Santorini.“ Er streckte ihm die Hand zur Begrüßung entgegen.
„Tom Dorman. Angenehm, Mr. Santorini. Ein nettes Plätzchen haben Sie hier.“
„Ja, mir gefällt es auch“, erwiderte er und starrte Lexie unverwandt an. „Tom, wenn Sie uns bitte entschuldigen würden. Miss Grayson und ich hatten einen Termin vereinbart, und ich befürchte, dass meine Zeit sehr knapp bemessen ist.“
„Oh, kein Problem. Ich hab’ ne Menge Arbeit zu erledigen“, sagte Tom und entfernte sich.
Lexie rührte sich nicht von der Stelle. Sie starrte auf Dominic wie das Kaninchen auf die Schlange.
„Wie geht es Rosebud?“
Sie erschrak. „Rosebud?“ Sie tat, als hätte sie nicht begriffen.
„Deine Katze. Klein, grau und laut.“
Irritiert schaute sie ihn an. Er hätte sein Vermögen darum gegeben, wenn er jetzt ihre Gedanken hätte lesen können. Ein Gewirr widerstreitender Gefühle jagte über ihr Gesicht.
Und sie verflogen ebenso schnell wie sie gekommen waren. Sofort verwandelte sie sich wieder in die kühle und beherrschte Miss Grayson.
„Es tut mir sehr leid, aber ich habe nicht sehr viel Zeit heute – ich habe noch einen weiteren Auftrag zu erledigen. Wenn wir also besser zu den wesentlichen Dingen kommen würden …“ Sie wandte sich ab und gestikulierte mit der Hand in der Luft herum. „Der Kuppelbau wird dort drüben errichtet werden.“ Sie ging ein paar Schritte, um die Distanz zwischen sich und ihm zu vergrößern.
Dominic verspürte nicht die geringste Lust, über die Gala zu sprechen. Am liebsten hätte er Lexie kräftig durchgeschüttelt, um diese verdammte Miss Grayson loszuwerden.
„Hat Bradley Ihnen die Pläne ausgehändigt, die ich ihm gestern gegeben habe?“, fragte sie.
Bradley. Er dachte an das sorgenvolle Gesicht seines besten Freundes. Sie weiß mehr über ‚Legend Quest‘ als sonst jemand außerhalb der Firma. Unsinn. Lexie war niemals ein Spion.
Auf einmal musste er daran denken, wie seine Mutter und ihr geliebter Anwalt ihn und seine Schwester heimtückisch um ihren Erbteil betrogen hatten. Um seines Vaters willen hatte er der Frau vertraut, deren Schritte er genauestens hätte kontrollieren sollen.
Sein zielsicherer Instinkt und sein Urteilsvermögen in geschäftlichen Angelegenheiten spielten keine Rolle, wenn er in Herzensangelegenheit so jämmerlich versagte. Das konnte er sich nicht noch einmal leisten.
Resigniert stimmte er Lexie zu. „Ja, ich habe die Pläne gesehen“, sagte er. „Zeigen Sie mir, wo Sie die inneren Gemächer des Schlosses hochziehen wollen.“
Dominic schritt die Stufen der breiten Freitreppe hoch. Insgeheim wünschte er sich weit weg vom Starlight Ball.
Es interessierte ihn überhaupt nicht, wie wichtig die Wohltätigkeitsveranstaltung sein mochte. Schließlich hatte er bereits großzügig gespendet. Aber dann hatte er sich zu allem Überfluss überreden lassen, eine befreundete Geschäftspartnerin zum Ball zu begleiten, obwohl ihm nicht im Geringsten nach Gesellschaft zumute war.
Trotzdem erregte die Dekoration seine Aufmerksamkeit. Der Eingang führte in ein tunnelartiges Gewölbe, in dem Lichtstrahlen in verschiedenen nachtblauen Farbschattierungen herumgewirbelt wurden. Der Boden war gerade ausreichend genug beleuchtet, um zu sehen, wohin man seine Füße setzte. Jeder, der hier durchging, hatte das Gefühl, von flüssigem blauem Licht eingehüllt zu werden. Sphärische Klänge vibrierten durch die Luft und verstärkten den Eindruck einer außerirdischen Reise durch die sternenklare Nacht. Dann bog der Tunnel in eine Kurve ab. Am Ende leuchtete ihnen ein helles Licht entgegen.
„Wer hat sich das nur ausgedacht?“, fragte seine Begleitung halblaut, als sie durch den Tunnel spazierten. „Es ist wundervoll. Wenn man bedenkt, dass der Starlight Ball bislang nie ein besonders stilvolles Ambiente hatte.“
Dominic erinnerte sich an das prachtvolle Sternenzelt in Lexies Kuppelbau und lächelte wissend in sich hinein. Dies hier konnte nur ihre Arbeit gewesen sein.
Inzwischen hatten sie das Ende des Tunnels erreicht. Eine Explosion von Sternenstaub erleuchtete die Szenerie. Wenn sie nicht festen Boden unter den Füßen gehabt hätten, wären sie überzeugt gewesen, dass sie im Weltraum umherschwebten. Über ihnen war ein tiefblaues Tuch aus feinster Seide gespannt. Millionen kleiner Sterne in
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