BIANCA EXKLUSIV Band 0173
ein, die Max ihr verraten hatte. Das Herz klopfte heftig in der Brust, als sie die sechste Taste drückte. Just in dem Augenblick kam Josh zurück. Panisch drückte sie auf die Escape-Taste. Nur für den Bruchteil einer Sekunde sah sie das Easter Egg aufblinken. Ebenso schnell war es wieder verschwunden.
Sie konnte kaum glauben, was sie da gerade gesehen hatte … vielleicht hatte sie nur geträumt … nein, sie war sich sicher, dass es Max’ Easter Egg gewesen war, das sie auf dem Bildschirm des Jungen entdeckt hatte.
Oh, Nikos …
Gedankenverloren irrte sie durch die halbdunklen Gänge, bis sie merkte, dass sie sich vollkommen verlaufen hatte. Anstatt den Ausgang zu finden war sie in der Chefetage gelandet. Wie kam sie hier bitte wieder heraus? Am Ende des Ganges leuchtete ein schwaches Licht, und durch die geöffnete Tür des Büros vernahm sie eine leise Stimme. Offenbar arbeitete nicht nur die Entwicklungsabteilung von Poseidon zu abendlicher Stunde. Lexie ging in Richtung dieses Büros, um nach dem Weg zum Ausgang zu fragen.
Als sie merkte, dass sie Bradley Staffords Stimme gehört hatte, verlangsamte sie ihre Schritte. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, mit ihm allein in diesem verlassenen Flur dieses unübersichtlichen Gebäudes zu sein. Natürlich hatte er sich ihr gegenüber bislang immer höflich und formvollendet benommen, aber irgendwie spürte sie, dass er sie nicht mochte. Kurz vor seinem Büro blieb sie stehen. Sie hörte, wie er das Handy auf den Tisch knallte und laut aufseufzte. Mit geräuschvollen Schritten verließ er sein Büro und lief direkt in ihre Richtung.
Rasch setzte sie sich in Bewegung. Sie wollte es unter allen Umständen vermeiden, ihm jetzt zu begegnen. Nicht jetzt, nachdem sie gerade herausgefunden hatte, dass Dominic …
„Miss Grayson? Was machen Sie denn hier?“
Wie auf Kommando wirbelte sie herum.
„Oh, Mr. Stafford“, entgegnete sie mit gespielter Überraschung. „Bin ich froh, dass ich Sie treffe. Ich komme gerade aus der Spieleentwicklung und muss irgendwo falsch abgebogen sein. Ich hab mich so gründlich verlaufen, dass ich mit den Nerven schon ganz fertig bin.“
Misstrauisch runzelte er die Stirn. „Wie sind Sie in diesen Flügel geraten?“
„Wenn ich das nur wüsste. Ich träume immer so in den Tag hinein, und im Handumdrehen bin ich dann auf dem falschen Weg. Eine dumme Angewohnheit, ich weiß. Aber es ist hier wirklich sehr unübersichtlich“, plapperte sie munter weiter. „Sagen Sie, Sie sehen wahnsinnig müde aus. Warum gehen Sie nicht nach Hause?“
„Das habe ich vor, nachdem ich Sie zum Ausgang gebracht habe.“
„Oh, nicht nötig. Zeigen Sie mir nur die richtige Richtung“, widersprach sie.
Mit festem Griff fasste er sie am Arm. Lexie wollte ihn abschütteln, aber es gelang ihr nicht. „Bitte sehr, Miss Grayson. Ich bestehe darauf“, befahl er und zog sie Richtung Ausgang.
„Es ist offen“, rief Dominic, als es an der Tür klopfte.
Bradley trat ein.
„Guten Morgen.“ Dominic schaute ihn besorgt an. „Was ist los?“
Bradley starrte ihn für einen Moment an. „Was läuft da zwischen dir und Miss Grayson?“
Dominic antwortete nicht sofort. Bradley war zwar sein bester Freund, aber es gab Dinge, die behielt er am liebsten für sich. „Warum fragst du?“
Bradley schloss die Tür und stellte sich neben den Schreibtisch. „Du benimmst dich jedes Mal merkwürdig, wenn sie in der Nähe ist.“
„Im Moment ist hier einfach der Teufel los. Wir sind beide gestresst und erschöpft, Bradley. Du interpretierst zu viel in mein Verhalten hinein. Miss Grayson hat einen Vertrag mit uns, und ihre Arbeit ist für unseren Erfolg sehr wichtig“, erklärte er und zuckte die Schultern, als wollte er es dabei bewenden lassen. „Ich bin sehr besorgt um unsere Firma. Vielleicht bin ich deshalb nicht so diplomatisch wie sonst.“
„Wir könnten die Gala verschieben. Engagiere jemand anders.“ Er schaute Dominic eindringlich an. „Irgendetwas stimmt nicht. Du bist doch auch der Meinung, dass wir eine undichte Stelle haben, oder? Jemand aus dem Unternehmen gibt vertrauliche Informationen nach draußen. Unbefugt.“
Dominic nickte.
„Gestern Abend war Miss Grayson hier im Haus und hat ihre Entwürfe mit dem Entwicklungsteam diskutiert. Das kommt mir seltsam vor, um ehrlich zu sein. Ich habe sie draußen auf dem Flur getroffen und werde das Gefühl nicht los, dass sie an meiner Tür gelauscht hat“, sagte Bradley.
Dominics
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