BIANCA EXKLUSIV Band 0173
will darüber nicht sprechen.“ Sie schaute ihn bittend an. „Lass sie uns einfach vergessen, Nikos … Mr. Santorini. Wir sind Vertragspartner, nichts weiter. Sie haben mir einen Auftrag erteilt, keinen leichten übrigens, und ich werde meinen Aufgaben nachkommen. Ab sofort konzentriere ich mich voll und ganz auf Ihre Gala. ‚Legend Quest‘ soll die Präsentation bekommen, die Sie sich wünschen.“
„Lexie, ich …“ Er trat auf sie zu und wollte sie an sich ziehen, ihren Duft in sich einsaugen und sie an den Wirbelsturm der Lust erinnern, den sie gemeinsam erlebt hatten. Er jedenfalls würde die zauberhafte Nacht auf der Veranda niemals vergessen. Das konnte sie nicht von ihm verlangen.
„Bitte“, flüsterte sie wieder. „Bitte … ich muss jetzt gehen.“ Sie drückte ihm das Weinglas in die Hand und verschwand augenblicklich in der Menge.
Dominic stellte das Glas auf das Tablett eines Kellners, der gerade vorbeikam. Er wollte ihr nachlaufen, die Menge beiseiteschieben, um sie einzuholen, sie zwingen, ihn anzuhören, damit sie endlich begriff …
Aber er blieb stehen. Was hatte sie gesagt? Ab sofort konzentriere ich mich voll und ganz auf Ihre Gala. Wirklich nur auf die Gala? Oder wollte sie in Wahrheit Informationen über sein Unternehmen ausspionieren? Und sie seinen Feinden in die Hände spielen?
Nein, auch er musste sich konzentrieren. Jeder Augenblick, den er in ihrer Nähe zubrachte, störte seine Konzentration. Und doch fühlte er sich magisch von Lexie angezogen. Als ob er nicht schon genug Probleme hatte!
Dominic Santorini hatte schon viel in seinem Leben riskiert. Dennoch: Noch nie war ihm das Risiko so reizvoll erschienen wie jetzt. Lexie war undurchschaubar. Sie besaß zu viele verschiedene Gesichter. Was auch immer sie im Schilde führte oder nicht: Er musste sie einfach besser kennenlernen.
Genau, das Betriebsfest. Übermorgen wollte er mit Poseidon ein Picknick veranstalten. Das wäre die Gelegenheit, die Dame mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie benahm sie sich gegenüber seinen Angestellten? Gab es jemanden, mit dem sie besonders vertraut umging? Vielleicht würde sie sich sogar durch irgendein Zeichen verraten?
Außerdem, wenn er ganz ehrlich war, hatte er nichts dagegen einzuwenden, ein wenig mehr Zeit mit dieser Frau zu verbringen. Vielleicht würde sie sich eines Tages in seiner Gegenwart sogar entspannen können.
Nein, dagegen hatte er wirklich nichts.
6. KAPITEL
Lexie betrachtete die Landkarte, die Mrs. Murray ihr zusammen mit der Einladung zu diesem Betriebsfest ausgehändigt hatte. Dominics Sekretärin hatte ihr unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Einladung zu diesem Picknick eine besondere Ehre war und es ein großer Affront wäre, nicht teilzunehmen. Warum schreiben sie dann nicht gleich „Aufforderung“ auf die Einladungskarte, hatte Lexie sich im Stillen gefragt.
Natürlich hatte sie anfangs überhaupt keine Lust auf dieses Fest. Aber dann dachte sie daran, dass sie an so einem Tag sich unauffällig ein bisschen umhorchen konnte. Und das war sie Max schuldig.
Mittlerweile war sie sich allerdings gar nicht mehr so sicher, ob Dominics Firma wirklich einen Diebstahl begehen könnte. Der Teamgeist bei Poseidon war wirklich bemerkenswert. Unabhängig von der Position in der Hierarchie stand hier jeder für die Ziele des Unternehmens ein und trug nach Kräften zu seinem Erfolg bei. Dominic hatte nicht nur einen Kindergarten einrichten lassen, sondern sogar noch eine Tagesstätte für Senioren, deren Angehörige bei Poseidon beschäftigt waren. Selbst das Essen in der Cafeteria übertraf ihre Vorstellungen bei Weitem.
Ein durch und durch guter Chef, wie sie feststellen musste. Der Mann, mit dem sie die schönste Nacht ihres Lebens verbracht hatte.
Lexie schüttelte heftig den Kopf. Nein. Sie machte sich schwere Vorwürfe, dass sie die Warnungen ihrer Mutter wieder einmal in den Wind geschlagen hatte. Und wie immer hatte sie teuer dafür bezahlt. Aber diesmal waren selbst ihre schlimmsten Befürchtungen bei Weitem übertroffen worden.
Verstohlen schaute sie sich um, ob sie sich irgendwo verstecken konnte. Bitte, flehte sie inständig. Wenn doch nur eine Million Leute hier wären, damit ich in der Menschenmenge untertauchen könnte … Lieber Gott, mach, dass er mich nicht findet.
Wo war sie bloß?
„Alles okay?“, fragte Bradley.
„Warum fragst du?“ Dominic ließ den Blick über die Parkanlage schweifen, die er für den Tag gemietet
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