BIANCA EXKLUSIV Band 0173
Berührung brachte sie dazu, sich noch dichter an ihn zu schmiegen. Wieder küsste er ihr Haar. Ihr Herz schmerzte vor Verlangen.
Plötzlich stellte sie fest, dass Dominic sich mit ihr an den Rand der Tanzfläche bewegt hatte. Sie standen im Schatten und waren den Blicken der Menge entzogen. Seine dunklen Augen zogen sie an wie ein Magnet. Sie lehnte ihren Kopf zurück und sah, wie er seinen Kopf zu ihr hinunterbeugte. Sein Atem strich ihr über die Wangen. Gleich würde er sie küssen …
Die Musik stoppte. Und Nikos öffnete die Lippen …
Nein, nicht Nikos. Dominic. Ein Mann, den sie nicht kannte. Ein mächtiger Mann, der ihr vollkommen fremd war.
Er hieß Dominic Santorini. Sie durfte sich keinesfalls gestatten, sich in ihn zu verlieben. Andernfalls wäre sie verloren.
Plötzlich fand sie die Kraft, sich aus seiner Umarmung zu reißen.
Mit Tränen in den Augen rannte sie einfach nur fort. Fort von den schattigen Bäumen, fort vor ihrem Verlangen nach ihm. Weit weg von dem Abgrund, in den sie trotz aller Vernunft und aller Warnungen wieder einmal zu stürzen drohte.
Dominic rannte ihr nach. Die erstaunten Blicke des Publikums kümmerten ihn nicht. Er war wild entschlossen, Lexie zu finden und zurückzubringen.
Jemand fasste ihn am Arm. Dominic wirbelte herum. Bradley starrte ihn an. „Was zum Teufel hast du vor?“
„Jetzt nicht“, erwiderte Dominic ungeduldig und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Doch Lexie war bereits verschwunden.
Bradley trat vor ihn hin und versperrte ihm den Weg.
Nur mühsam konnte Dominic sich im Zaum halten. Am liebsten hätte er die Ellbogen eingesetzt und seinen Freund einfach aus dem Weg gestoßen.
„Hast du jetzt den Verstand verloren, Dominic?“
„Das geht dich rein gar nichts an.“
„Oh doch. Du bist ja nicht mehr zurechnungsfähig, was diese Frau betrifft. Denkst du ab und zu auch an die Firma? Ich zumindest tue es. Poseidon gehört auch mir“, widersprach er.
Dominic warf ihm einen wütenden Blick zu. „Poseidon gehört mir. Sonst niemandem.“
Bradley biss die Zähne aufeinander, bis ihn der Unterkiefer schmerzte. „Du hast die Firma nicht allein aufgebaut“, stieß er schließlich hervor. „Und ich lasse nicht zu, dass du Dummheiten machst. Erinnerst du dich noch an Celia?“
Die Bemerkung traf ihn ins Mark. „Lexie ist nicht Celia. Sie würde so etwas niemals tun.“
„Das hast du von Celia auch gedacht. Muss ich dich daran erinnern, wie die Dame dich hintergangen hat?“
Dominic platzte fast vor Wut, aber das änderte leider nichts daran, dass Bradley recht hatte. „Lexie hat nichts mit unseren Schwierigkeiten zu tun.“ Trotzig hielt er an seiner Überzeugung fest. Keine Frau hatte ihn jemals so verzaubert wie Lexie.
„Und woher weißt du das?“
„Ganz tief hier drinnen.“ Er klopfte sich gegen die Brust. „Hier drinnen weiß ich es.“
Bradley musterte ihn spöttisch. Dominic konnte es ihm nicht verdenken. An Bradleys Stelle hätte er wohl nicht anders reagiert.
„Ich will es einfach glauben.“
„Dominic.“ Bradleys Stimme klang wieder freundlicher.
Immerhin, Bradley war sein bester Freund, und das schon seit Jahren. Lexie dagegen kannte er erst seit ein paar Tagen.
Er stieß einen leisen Fluch aus. Was war nur in ihn gefahren? Er schluckte schwer und schaute seinen Freund an. „Es tut mit leid. Ich bin momentan ziemlich durcheinander.“
Bradleys Gesichtszüge entspannten sich. „Frauen“, sagte er kumpelhaft und grinste gezwungen.
Dominic verzog keine Miene.
„Also, im Grunde wissen wir gar nichts“, räumte Bradley ein. „Im Zweifel für den Angeklagten. Aber eins musst du mir versprechen, mein Freund.“ Er klang sehr ernst. „Versprich mir, dass du nie direkt mit ihr über unsere Probleme sprichst. Du darfst Kassaros nicht die Gelegenheit verschaffen, zu früh von unserem Verdacht zu erfahren. Bitte, versprich mir das.“
Dominic schaute seinen Freund eindringlich an. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Natürlich musste er äußerst vorsichtig sein. Jeder Schritt, den Lexie unternahm, wollte genauestens überwacht sein. Insgeheim hoffte er, dass seine Überwachung ihn auf die Spur des wirklichen Spions bei Poseidon führen würde. Vielleicht würde der große Unbekannte unsicher werden und sich verraten. Innerlich fluchte er, dass er zu solchen Maßnahmen gegen seine Angestellten greifen musste. Aber er hatte keine Wahl. Vorerst durfte niemand etwas von seinen Schwierigkeiten erfahren. Nicht
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