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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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merklich auf dem Sessel nach vorn rutschte. „Wer sind Sie?“
    Der Farbe ihrer Wangen nach zu urteilen, schien ihr die warme Luft in der Hütte gutzutun. Sin-Jin fragte sich, wie es möglich war, dass die Frau ihm einerseits auf die Nerven ging und er sich andererseits unglaublich zu ihr hingezogen fühlte. Keine Frage, er musste unbedingt mehr über sie herausfinden.
    „Der Punkt ist, dass das Geschäft mich mit Haut und Haar in Anspruch nimmt. Ich lebe für meine Arbeit.“
    Der Mann hatte Klasse, das musste sie zugeben. Er würde jeden Anwalt in den Wahnsinn treiben, der versuchte, ihn ins Kreuzverhör zu nehmen. „Schön formuliert, Mr. Adair. Sie wissen, was es heißt, sich mit Worten Vorteile zu verschaffen.“
    Sin-Jin kniff die Augen zusammen. „Wenn Sie recht hätten, säßen Sie nicht hier.“
    „Wo wir gerade davon sprechen“, meinte sie und umfasste die Hütte mit einer weiten Handbewegung, „wie leiten Sie Ihre Geschäfte von hier aus?“
    Es reichte. Was redest du überhaupt noch mit ihr, schalt er sich insgeheim. „Sie haben genug Fragen gestellt. Ich habe nicht übel Lust, Sie huckepack zu Ihrem Wagen zu tragen und wieder nach Hause zu schicken.“
    Sie drehte sich um und schaute ihn direkt an. „Können Sie wirklich Autos reparieren?“
    „Weichen Sie nicht aus.“
    So kurz vor dem Ziel gibst du nicht auf, mahnte sie sich, obwohl plötzlich wieder ein merkwürdiges Gefühl durch ihren Körper strömte. „Keineswegs. Das ist das Thema. Sie sind das Thema.“ Vielleicht merkte er es gar nicht, aber sie brachte viel über ihn in Erfahrung. „Was können Sie sonst noch?“
    Seine Geduld war am Ende. „Ich weiß, wann es Zeit ist zu gehen. Sie offensichtlich nicht.“
    Höchste Zeit für eine andere Taktik, stellte sie fest. Neugierig ließ sie ihren Blick durch die Hütte schweifen. „Ihr Freund hat einen guten Geschmack.“
    „Was?“ Die Bemerkung war ihm unvermittelt über die Lippen gekommen.
    „Ihr Freund“, wiederholte sie betont. „Der Mann, dem die Hütte gehört. John Fletcher. Er hat einen guten Geschmack.“
    Sin-Jin lächelte und schaute sich um, als würde er die Einrichtung zum ersten Mal mit den Augen eines anderen Menschen betrachten.
    „Ja“, gestand er schließlich ein. „Das hat er.“ Sein Blick fiel auf ihr halb leeres Wasserglas. „Haben Sie ausgetrunken?“
    „Noch nicht.“ Zum Beweis nahm sie einen kräftigen Schluck. Plötzlich strömte eine unglaubliche Hitze durch ihren Körper. „Es stimmt, was man sich über das Wasser aus den Bergen erzählt“, meinte sie, und als er sie irritiert anschaute, fügte sie hinzu: „Ich trinke gern Leitungswasser, aber dieses hier schmeckt irgendwie anders.“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, beugte sich vor und nahm sie genauestens in Augenschein. „Wann halten Sie eigentlich mal den Mund?“
    „Sie können mich jederzeit unterbrechen“, grinste sie von einem Ohr zum anderen. Für den Bruchteil einer Sekunde war es ihr gelungen, seinen Schutzpanzer zu durchbrechen. Er war kurz davor, sich ihr ein wenig zu öffnen.
    „Ich …“ Abrupt hielt er inne und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Ms. Campbell, aber ich bin nicht bereit, Ihnen mein Leben anzuvertrauen.“
    Und dennoch war sie nicht bereit, sich mit leeren Händen auf den Rückweg zu machen. Irgendeine Information war besser als keine, und ein Puzzleteilchen würde sich zum anderen fügen, bis das ganze Bild vor ihr lag. „Gut, dann erzählen Sie mir von John Fletcher. Seit wann sind Sie mit ihm befreundet? Wo haben Sie ihn kennengelernt? Sind Sie mit ihm zusammen zur Schule gegangen?“
    „Ich lege Wert auf meine Privatsphäre. Genau wie John.“ Plötzlich wirkte er vollkommen verschlossen. „Lassen wir es dabei bewenden.“
    Sherry entschied sich, die Sache noch ein bisschen weiter zu treiben, obwohl sie sich ausrechnen konnte, was er auf ihre Frage antworten würde. „Dann haben Sie keine Beziehung mit diesem John Fletcher?“
    „Nein.“
    „Und dann sind Sie auch nicht schwul?“, fügte sie in aller Unschuld hinzu.
    Verdammt noch mal, fluchte er innerlich, muss ich mir das wirklich bieten lassen, nur weil es keine Frauen in meinem Leben gibt? „Natürlich bin ich nicht schwul!“, rief er empört aus. „Wie hätte ich Sie sonst attraktiv finden können?“
    Das traf sie vollkommen überraschend. Seit Monaten schon fühlte sie sich alles andere als attraktiv. Schwangere Elefantenkühe waren nicht attraktiv, es sei denn, sie liefen

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