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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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nicht noch … was dran?“
    Sie ist im Delirium, dachte er. Dann sind wir wenigstens zwei. „Sherry, wir wollen die Schultern sehen.“
    Die Aufgabe schien ihr unlösbar. „Können Sie … nicht … irgendwas unternehmen?“
    Irgendetwas stimmte nicht. Die Gesichtsfarbe des Babys war nicht in Ordnung. Sie durften keine Zeit verlieren. „Pressen, Sherry, pressen!“ Mit den Händen stützte er das kleine Köpfchen und schaute sie an, ohne sie aufregen zu wollen. Aber sie musste mitmachen. „Sie haben es fast geschafft.“
    Im Moment wollte sie nichts anderes, als in Ruhe sterben. Sie schnappte nach Luft, schloss die Augen und konzentrierte sich auf die letzte Wehe. Sie wollte noch ein letztes Mal alles geben. Die Wehe endete mit einem unbändigen Schrei.
    Die Schultern des Babys waren jetzt zu sehen. So vorsichtig und so schnell wie möglich zog er das Baby heraus. „Und hier ist der Sieger.“
    „Was … was …“
    Sin-Jin hielt das Baby in den Händen und drehte es herum. Wie zerbrechlich es ist, dachte er insgeheim und klopfte dem Baby leicht auf den Rücken, um den Schleim aus der Nase, dem Mund und den Lungen zu lösen.
    „Es ist ein Junge!“
    Was ist denn bloß los? fragte sie sich voller Angst. Was macht er da? Angestrengt lauschte sie auf den ersten Schrei ihres Babys, auf ein leises Weinen oder auf irgendetwas. Aber es kam nichts. „Ich höre gar nicht …“
    Das Baby atmete nicht. Schnell öffnete Sin-Jin den kleinen Mund des Kindes und schaute nach, ob die Atmung vielleicht durch einen Schleimpfropf blockiert war. Die Atemwege schienen frei zu sein, aber trotzdem bewegte sich die kleine Brust nicht. Sin-Jin drehte das Baby auf den Rücken und blies ihm sanft den eigenen Atem in die Nase, während er ihm vorsichtig die Brust massierte.
    Sherry reagierte panisch, und die Panik war viel schlimmer als Angst und Schmerzen während der Wehen.
    „Was ist los?“, herrschte sie Sin-Jin an. „Was ist mit meinem Baby?“
    Mühsam versuchte sie, sich auf die Ellbogen aufzustützen, aber sämtliche Energiereserven waren bei der Geburt verbraucht worden. Die Nabelschnur war noch nicht durchtrennt.
    Sie konnte förmlich spüren, wie das Leben aus ihr wich.
    „Bitte“, flehte sie Sin-Jin an.
    Er achtete nicht auf ihr Flehen und schien sie vollkommen vergessen zu haben. Es interessierte ihn nur noch, das Baby, dem er geholfen hatte, auf die Welt zu kommen, zum Leben zu erwecken. Er presste Luft in die kleinen Lungen. Immer wieder blies er dem Baby seinen eigenen Atem in die Nase und rieb dem kleinen Wesen die Brust.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er endlich einen Herzschlag unter den Fingerspitzen spüren konnte. Erschöpft strahlte Sin-Jin die Mutter an.
    Ihr Blick jagte ihm einen Schrecken ein. Tränen standen ihr in den Augen, und sie schien sich die schlimmsten Vorwürfe zu machen, weil sie in ihrem Zustand den Berg hinaufgestiegen war. „Ist er …?“
    „Er lebt. Aber ich muss ihn so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen.“
    Sin-Jin durfte keine Zeit verlieren. Mit einem Küchenmesser durchtrennte er die Nabelschnur und klemmte das Ende mit einer großen Metallklammer ab, die er in der Küche sterilisiert hatte.
    Dann wickelte er das Baby in ein Handtuch und legte es der Mutter in den Arm.
    „Ich werde euch ins Blair Memorial Hospital fliegen“, erklärte er. Es war das nächstgelegene Krankenhaus mit einer Neugeborenenabteilung. Ein Blick auf Sherry zeigte ihm, dass die Nachgeburt ausgestoßen worden war, aber er wusste nicht, ob die Blutungen aufgehört hatten. Am besten wäre es, wenn sie sich ausruhen könnte, anstatt hundertzehn Meilen mit einem Helikopter durch die Berge zu fliegen, aber er hatte keine Wahl. „Es wird nicht leicht werden“, warnte er sie vorsichtshalber.
    Sie wollte nur, dass ihr Sohn überlebte. „Machen Sie sich um mich keine Sorgen.“
    Er kniete sich neben sie, bedeckte sie mit ihrem Parka, hob sie und ihr Baby wortlos auf und eilte zur Tür.
    Mühsam unterdrückte sie den Schmerz, der ihr durch den Körper jagte. Ihr Herz schlug wie verrückt. Es kostete sie unbändige Kraft, nicht erneut in Ohnmacht zu fallen. „Adair?“
    Sin-Jin hielt den Blick starr auf den Helikopter gerichtet. „Was?“
    Ihr fehlten einfach die Worte. Also entschied sie sich für den einfachsten Satz, der ihr durch den Kopf ging, und hoffte, dass Adair sie verstehen würde. „Danke.“
    Er vermied ihren Blick. „Sie haben mir keine Wahl gelassen.“
    Erleichtert seufzte er

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