BIANCA EXKLUSIV Band 0173
befürchtete, dass er es sich sonst anders überlegen könnte. Ihre Eltern würden bestimmt liebend gern auf John aufpassen. „Hört sich gut an.“
Er stieg in seinen Wagen und fuhr fort. Insgeheim rechtfertigte er sein Verhalten damit, dass er sich von ihr kurieren musste. Und das beste Mittel war immer noch, mit ihr zu schlafen. Wenn sie erst mal erobert war, würde auch die Aufregung verfliegen. Dann endlich konnte er sein normales Leben wieder aufnehmen. Im Geschäft funktionierte das immer, warum sollte es mit dieser Frau nicht funktionieren? Er brauchte einen klaren Kopf, um im Business zu überleben, und diese Frau vernebelte ihm das Hirn.
Sherry klopfte das Herz bis zum Hals, als sie wieder ins Haus ging. Sie war ihren Eltern dankbar, dass sie sich in die Küche zurückgezogen hatten. Sie brauchte Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen.
Sie atmete tief durch. Dann zog sie den Notizblock aus der Tasche, den Owen ihr für diesen Rechercheauftrag geschenkt hatte. Wieder atmete sie tief durch, um ihren Puls zu normalisieren, und notierte die Informationen, die Sin-Jin ihr gegeben hatte.
Nach und nach wollte sie Sin-Jins Leben aus den Puzzleteilen zusammensetzen, um wenigstens eine blasse Ahnung davon zu bekommen, wer dieser Mann eigentlich war. Natürlich hatte sie nicht vor, ihre Informationen ohne sein Einverständnis an Owen auszuliefern. Ein gewaltiger Berg Recherchearbeit lag noch vor ihr, und sie würde den richtigen Weg finden müssen, Sin-Jin ihren Artikel schmackhaft zu machen.
Aber darüber konnte sie später immer noch nachdenken.
Obwohl das Ereignis erst in zwei Wochen stattfinden sollte, machte sie sich jetzt schon Gedanken darüber, was sie zu ihrem Theaterabend anziehen sollte.
Sie war aufgeregt. Cinderella geht zum Ball. Und Prince Charming lenkt die Kutsche.
11. KAPITEL
Das ist wirklich märchenhaft, dachte Sherry, als sie mit Sin-Jin am Samstagabend langsam über den roten Teppich des Bedford Performance Art Theater’s schritt.
Als sie das letzte Mal so viele Frauen in Pelzen, im Designerkleid und mit Diamanten behängt gesehen hatte, hatte sie mit Rusty eine Preisverleihung für ihren Fernsehsender moderiert. Der Auftritt damals hatte zu ihrem Job gehört, aber jetzt gehörte sie selbst zu den Gästen.
Allerdings konnte man ihrem Kleid ansehen, dass es längst nicht so teuer gewesen war wie das anderer Anwesender. Es stammte von der Stange eines alteingesessenen Geschäftes in Bedford. Es war ihr ein wenig peinlich, und sie schaute verunsichert an sich herunter.
„Ich glaube, ich bin unpassend angezogen“, flüsterte sie Sin-Jin zu.
Er beugte sich zu ihrem Ohr. „Von mir aus müsstest du gar nichts anhaben.“
Überrascht drehte sie sich zu ihm hin. Es gelang ihm nicht, ihren Gesichtsausdruck zu entziffern. „Entschuldige, ich konnte einfach nicht widerstehen. Du siehst toll aus.“
Die Spiegel im Foyer verdoppelten und verdreifachten die Menschenmenge, die sich in dem Raum zusammendrängte. Es ging laut und chaotisch zu, aber trotzdem freute sie sich über das Kompliment. „Schön, dass du mein Kleid überhaupt zur Kenntnis nimmst.“
Er legte den Arm um ihre Schultern und führte sie zu einem freien Platz. „Dann hältst du mich offenbar für noch kaltschnäuziger als meine besten Feinde.“ Langsam und genüsslich ließ er seinen Blick über sie gleiten. „So wie du aussiehst, könntest du sogar eine ägyptische Mumie wieder zum Leben erwecken.“
Sie trug ein hautenges Kleid, das pinkfarben glänzte. Es reichte bis auf den Boden und betonte ihre Kurven perfekt. Der Seitenschlitz reichte bis zu ihrem Oberschenkel, und das trug nicht dazu bei, seine Verwirrung zu mildern.
Heute Nacht, schwor Sin-Jin sich selbst, muss ich dafür sorgen, dass sie aus meinem Leben verschwindet. Schließlich war er immer noch der Sohn seines Vaters, und deshalb durfte er äußerst attraktive Frauen nicht länger links liegen lassen. Sherry Campbell gehörte ganz sicher in diese Kategorie.
Sherry ließ ihren Blick über die Szenerie schweifen. Perfekt gestylte Körper, so weit das Auge reichte. „Wer sind all diese Leute?“, wollte sie wissen.
Viele kannte er dem Namen nach und vom Sehen. „Einige sind Schirmherren der Kunst, andere behaupten es nur von sich. Und alle sind sie hier, um von den anderen gesehen zu werden. Die Presse soll sie in den Himmel loben, und bestimmt wollen sie auch einfach nur die Show genießen.“
„Dann wird es also eine Aufführung geben?“
„Eine ganz
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