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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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mehr am Leben.“
    Es war ihr wirklich wichtig. Spontan legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm, um ihre Bitte zu unterstreichen. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt, aber merkwürdigerweise hatte er noch nicht mal etwas dagegen. „Du lässt mir keine Wahl.“
    „Das ist auch nicht meine Absicht“, lächelte sie ihn an. Sofort verspürte er ein flaues Gefühl im Magen.
    „Also gut. Was muss ich machen?“
    Sie dachte kurz nach. „Du musst pünktlich in der Kirche sein. Und du musst ihn im Arm halten, während der Pfarrer das Taufwasser auf seine Stirn träufelt.“
    „Ist das wirklich alles?“
    „Ja.“
    Er verstand zwar nichts davon, aber trotzdem klang ihm das alles zu simpel. „Ich muss noch nicht mal was kaufen?“
    „Nein.“ Sie dachte an ihre Cousine, der sie von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte. „Die Patin kümmert sich um das Taufkleid.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Du musst nur da sein.“
    Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg. „Mein Terminkalender ist zum Platzen gefüllt.“
    „Die Taufe findet am Sonntagnachmittag statt.“ Sie versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu lesen. „Bist du einverstanden?“
    „Ich …“
    Sherry zuckte die Schultern. Sie hatte nicht die Absicht, ihn gegen seinen Willen in die Kirche zu zerren.
    „Dir gebührt die Ehre. Wenn du nicht dabei sein willst, werde ich Dad bitten, deine Stelle zu vertreten. Aber dein Name soll auf dem Taufschein stehen. Keine Sorge, das verpflichtet dich zu nichts“, versicherte sie ihm nochmals. „Wir wollen nichts von dir. Die Patenschaft ist meine Art, mich bei dir zu bedanken.“
    Wenn sie einen Streit vom Zaun gebrochen hätte, hätte er ihr widerstehen können. Aber weil sie sich kampflos zurückzog, hatte er plötzlich ein schlechtes Gewissen. Also tat er das einzig Richtige.
    „Ich werde da sein.“
    „Großartig!“ Sie verbarg ihren Triumph und lächelte ihn versöhnlich an.

10. KAPITEL
    Sin-Jin konnte sich nicht erinnern, wann das letzte Mal Stunde um Stunde einfach so verronnen war, ohne dass er dauernd auf die Uhr gucken musste. Er fühlte sich einfach wohl bei den Campbells, und es kam ihm vor, als ob er Sheila und Connor schon seit Ewigkeiten kannte. Das galt auch für Sherry.
    Er war sich sicher, dass sein Onkel diese Leute ebenfalls ins Herz geschlossen hätte.
    Die Erinnerung an seinen Onkel hatte irgendwo im hintersten Winkel seines Hirns geschlummert und war ihm jetzt urplötzlich durch den Kopf geschossen. In letzter Zeit hatte er nicht sehr oft an Wayne gedacht. Das musste daran liegen, dass er jeden Gedanken daran verdrängte, was sein Onkel wohl zu der Wendung gesagt hätte, die sein Leben in den vergangenen zehn Jahren genommen hatte. Die Welt, in der er jetzt lebte, glich mehr der Welt seines Vaters als der Welt, in der sein Onkel zu Hause gewesen war.
    Und das beunruhigte ihn mehr, als er zuzugeben bereit war.
    „Noch ein bisschen Nachtisch, Sin-Jin?“ Sheila war aufgesprungen und schnitt noch ein Stück Schokoladenkuchen ab.
    „Nein danke, wirklich nicht. Ich habe schon viel mehr gegessen als sonst.“
    „Sind Sie sicher, dass ich Sie nicht überreden kann?“ Sie balancierte den Tortenheber direkt über seinem Teller und wollte das Stück absetzen.
    Sherry überlegte, wie sie den Mann retten konnte, bevor er verärgert war, oder sich überwältigt fühlte oder schlicht explodierte. „Mom, nein heißt nein. Hör auf, ihn zu mästen. Sonst müssen wir ihn nachher zur Tür hinausrollen.“ Sie wandte sich an Sin-Jin. „Mom fühlt sich immer berufen, die Menschen um sich herum vor dem Hungertod zu retten.“
    Fürs Erste gab Sheila sich geschlagen, platzierte den Kuchen auf dem Teller ihres Mannes und sah ihre Tochter kritisch an. „Du könntest auch ruhig ein bisschen zunehmen, meine Liebe. Jetzt, wo dein Baby auf der Welt ist, bist du wieder so dünn wie eh und je.“
    „Ich finde, sie sieht toll aus.“
    Drei Augenpaare starrten ihn plötzlich an. Sin-Jin hustete verlegen. Jedes Mal, wenn sich ein Campbell in der Nähe aufhielt, kamen ihm Bemerkungen über die Lippen, die er sich sonst ohne Weiteres verkneifen konnte. Langsam wurde das zur Gewohnheit.
    „Hättest du was dagegen, wenn ich einen Blick auf mein zukünftiges Patenkind werfe?“
    Sherry begriff, dass er einen Notruf ausgestoßen hatte. „Ich dachte schon, dass du überhaupt nicht mehr fragst“, erwiderte sie und stand auf. „Hier entlang.“
    Sin-Jin folgte ihr sofort, und deshalb entging ihm der wissende Blick,

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