BIANCA EXKLUSIV Band 0174
denke, mit einer Entschuldigung und einem ordentlichen Verhalten ab sofort ist das wieder in Ordnung zu bringen“, erwiderte Anne lächelnd. „Was haltet ihr davon, dass wir hinuntergehen und gemeinsam das Dinner zubereiten? Wer weiß, vielleicht ruft eure Mom später an.“
Tatsächlich meldete sich Gloria später am Abend aus Kanada. Die Mädchen sprachen abwechselnd mit ihr, und als sie aufgelegt hatten, schienen sie sich wesentlich besser zu fühlen. Ohne jeden Widerspruch begaben sie sich nach oben, um Musik zu hören.
Nachdem das Geschirr gespült war, führte John Anne auf die überdachte Terrasse, und beide setzten sich in die Hollywoodschaukel.
„Heute Morgen hätte ich nicht geglaubt, dass ich diesen Tag durchstehen würde“, bemerkte John. Langsam schwangen sie sich hin und her und blickten zufrieden auf den See hinaus. Nach einer Weile legte John den Arm um Anne und zog sie näher heran. „Wie finden Sie Glorias Töchter?“
Anne schmunzelte. „Ich habe ihnen ganz schön die Meinung gegeigt, denn sie waren wirklich ekelig zu Ihnen.“
John nickte. „Noch nie in meinem Leben bin ich mir so fehl am Platz vorgekommen.“
Anne drehte sich zu ihm um. „Es tut mir leid, dass die Mädchen Ihnen so etwas zugemutet haben“, sagte sie leise.
Mit einem Finger fuhr er zart über Annes Profil. „Mir nicht. Weil sie sich so schlecht benommen haben, sind Sie ja schließlich hier.“ Er beugte sich vor und küsste Anne. „Das brachte Sie zu mir und nun in meine Arme.“
Genau da wollte sie sein. Als John sie weiterküsste, schmiegte sie sich an ihn und wurde innerlich ganz weich und warm vor Verlangen. Bis jetzt hatte sie nie die unsichtbare Linie übertreten und ihr Herz riskiert. Doch als seine Küsse fester und leidenschaftlicher wurden, ließ sie sich gehen. Sie spürte, dass es richtig war, sich ihren Gefühlen hinzugeben. Sie fürchtete sich nicht davor, dass er sie verlassen würde. Ganz gleich, was in Zukunft geschehen mochte, Anne würde das, was nun geschah, nicht bereuen. Niemals.
Mit verlangendem Blick sah John sie an. Er schien zu spüren, was in ihr vorging, und streichelte zart ihre Brüste. Rasende Sehnsucht erwachte in Anne, gegen die sie sich nicht wehrte.
„Verdammt, wenn wir doch mehr Zeit für uns hätten und nicht Babysitter spielen müssten“, flüsterte John. „Meinst du nicht auch, Anne?“
„Ich … ich bedauere es ebenso wie … wie du.“ Doch sie konnte einfach nicht fort von hier. Sie schlang die Arme um John und dachte: Nur noch einen Kuss. Einen einzigen. Der wird mir helfen, die Stunden zu überbrücken, bis wir beide wieder allein sind.
John erriet offenbar ihre Gedanken, denn er küsste sie wild und besitzergreifend. Alles in ihr wirbelte durcheinander, und ihre Knie zitterten.
Sie war nicht zu dem Westfield-Anwesen gefahren, weil sie hoffte, so etwas würde passieren, sondern weil sie John im Umgang mit den Mädchen beistehen wollte. Natürlich hatte sie damit gerechnet, diesem Mann ein bisschen näherzukommen, aber nicht, hier mit ihm zu sitzen und dieses unglaubliche Verlangen und dieses überwältigende Lustgefühl zu haben.
Auf einmal dröhnte Stereomusik durch die stille Nacht und Stimmen erklangen. Anne erschrak und löste sich widerstrebend aus Johns Armen.
Er atmete ebenso schwer wie sie und sagte: „Jetzt wünschte ich mir, wir wären woanders.“
Mit einem zitternden Seufzer erwiderte sie: „Ich auch.“ Sie wollte unbedingt noch mit John zusammen sein, denn sie hatte sich in ihn verliebt und verliebte sich immer mehr. Ob das klug sein mochte oder nicht – es war einfach eine Tatsache.
Die nächsten drei Tage verliefen in friedlicher Gemeinsamkeit. Lily schickte John per Kurier die wichtigen Sachen zu, die gleich erledigt werden mussten. Anne und er arbeiteten entweder miteinander, oder sie beschäftigten sich mit den Mädchen. Doch die Abende, in denen sie sich auf der Hollywoodschaukel unterhielten und Zärtlichkeiten austauschten, gehörten ihnen allein.
Am Freitagvormittag erschien Gloria, die Anne mit gemischten Gefühlen begrüßte. Einerseits wollte sie weg aus diesem kleinen Paradies und war irgendwie erleichtert, abgelöst zu werden, aber andererseits sehnte sie sich danach zu bleiben.
„Wo ist Tim?“, erkundigte sich John bei Gloria, die sich in der Küche eine Tasse Kaffee eingoss. Die Mädchen, die sich am vergangenen Abend einen Spätfilm angeschaut hatten, schliefen noch.
„Er will den Sommer über in der Fischerhütte
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