BIANCA EXKLUSIV Band 0174
etwas Sorgen machen? Anscheinend brauchte er – genau wie sie – manchmal einen Menschen, der fest an ihn glaubte.
Er rückte näher, und seine Lippen spielten zärtlich über ihren Mund. Bald spürte sie, dass ihr Küsse nicht genügten. Sie wollte John, ganz und gar, mit Leib und Seele. Sie wollte mit ihm schlafen und wusste, dass es vollkommen sein würde.
Als er schließlich aufhörte und sie liebevoll anschaute, genoss sie das herrliche Gefühl, zu lieben und geliebt zu werden.
Er half ihr beim Ausziehen des Jäckchens und küsste sie dabei zart auf die Schulter. „Deine Haut ist wie Seide“, flüsterte er, und Anne dachte: Und deine Küsse sind wie Feuer.
„Tun dir die Ohrringe nicht weh?“, flüsterte er.
„Ja, ein bisschen.“
Behutsam nahm er sie ab und küsste die Ohrläppchen. „Besser, nicht wahr?“
Sie legte den Kopf in den Nacken und vergaß all ihre Ängste, ob sie richtig für John Westfield sei oder nicht. Darüber würde sie später nachdenken. Dieser Abend gehörte ausschließlich der Liebe.
John stellte sich hinter Anne und fuhr mit beiden Händen an der schweren Goldkette entlang, die um Annes Hals und auf ihren Brüsten lag. Sie schloss die Augen, als seine Finger die Brüste streiften. Er stand so dicht hinter ihr, dass sie die Wärme und Erregung seines Körpers an sich fühlte. „Die Kette kann auch weg!“, hauchte Anne.
Er öffnete behutsam das Schloss und nahm ihr die Kette ab. Dann bedeckte John mit heißen Lippen Annes Mund. Unbändiges Verlangen breitete sich in ihr aus, und sie wollte John mehr als alles andere in der Welt.
Langsam entfernte er die Kämme aus ihrem hochgesteckten Haar, das weich herunterfiel. Bewundernd schaute er sie an. Auf einmal kam sie sich sehr schön vor und war ihm dankbar, dass er ihr dieses Gefühl vermittelte. Als er sie an sich presste und sie erneut küsste, schlang sie die Arme um ihn. Sie wusste, dass es der richtige Moment und der richtige Mann für sie war und dass es nie einen anderen gegeben hatte. John schien zu wissen, was sie dachte.
Wortlos hob er sie auf und trug sie nach oben ins Schlafzimmer. Er schaltete das Licht aus, sodass das Zimmer nur vom Mondschein erhellt wurde, der durch die Vorhänge drang.
Die Kleidung abzulegen fiel ihnen leicht, einander zu berühren noch leichter. John streichelte Anne, und sie streichelte ihn, zögernd zuerst, dann forschend und lernend. Irgendwann fragte sie sich stumm, ob es wohl schmerzen würde. Aber wenn ja, machte ihr das nichts aus. Es war an der Zeit, dass sie erfuhr, was Liebe bedeutete.
Später lag John still und bewegungslos da. Anne kuschelte sich an ihn, den Kopf an seinen Oberkörper geschmiegt. Noch waren die Tränen auf ihren Wangen nicht getrocknet, und John wünschte sich, dass er es gewusst hätte. Doch das hatte er nicht, auch nicht, als sie ihn drängte, sich mit ihr zu vereinigen, oder als sie in höchster Erregung schluchzend den Höhepunkt erreichte.
„Warum hast du es mir nicht gesagt?“, fragte John leise und verwünschte seine Begriffsstutzigkeit. Er hätte spüren müssen, dass Anne noch unberührt war.
Sie rückte ein Stückchen von ihm weg. Dann setzte sie sich mit dem Rücken zu John auf den äußersten Rand des Bettes. „Es gab nichts zu sagen“, behauptete sie und schwieg.
Ihm war bewusst, dass es weh getan haben musste. Zart streichelte er ihren nackten Arm. „Anne, Liebling, bitte sprich mit mir. Erkläre mir, warum gerade jetzt und mit mir?“
Sie drehte sich langsam zu ihm um. Für einen flüchtigen Moment schimmerte in ihren Augen das Wunder des zuvor Erlebten wieder auf. John glaubte schon, sie würde ihm sagen, dass sie ihn liebte und alles andere aufgeben wolle, um bei ihm zu sein. Doch das tat sie nicht, sondern erwiderte scheinbar beiläufig: „Warum nicht? Meinst du nicht, dass es allmählich Zeit war?“
Ja, dachte John. Es ist an der Zeit, dass wir einander unsere wachsende Zuneigung und Liebe gestehen. Aber das war es nicht, wovon Anne sprach. Sie sprach von den vergangenen Jahren und den Männern, die sie zweifellos abgewiesen hatte.
„Warum nicht früher?“, drängte John, als sie noch immer schwieg. Sie war schließlich eine erwachsene Frau, doch sie hatte bis jetzt gewartet. Warum?
„Ich wollte nicht wie meine Mutter sein. Ich wollte, dass das Zusammensein mit einem Mann etwas Wichtiges, Besonderes ist und viel bedeutet – und das mit einem besonderen Mann. Also habe ich auf den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Ort –
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