BIANCA EXKLUSIV Band 0174
mitgebracht“, warf Susie ihm vor. „Ich sagte rosa und nicht rot.“ Mit Tränen in den Augen rannte sie aus dem Zimmer.
„Gab es keine besseren Romane als diesen Quatsch?“, meckerte Hope. „Wen interessieren die Probleme eines Models oder einer dummen Gans, die keinen Begleiter für den Abschlussball hat? Ich wollte über Sportlerinnen lesen, die Probleme mit Jungs haben.“ Auch Hope brach in Tränen aus.
John betrachtete Betsy, die die Cracker und die Limonade kritisch überprüfte. „Und was ist mit dir?“, fragte er. „Cola schmeckt nach Formaldehyd.“ Betsy zuckte die Schultern. „Aber ich weiß, du hast dein Bestes versucht.“ Mit gesenktem Kopf trottete sie missmutig zu ihren Schwestern.
John setzte sich an den Tisch und stützte den Kopf in die Hände. Drei Tage! Drei endlos lange Tage allein mit den Mädchen, dachte John verzagt. Ich habe Gloria versprochen, mich in den nächsten drei Tagen um ihre Töchter zu kümmern. Aber wie, zum Teufel, soll ich das Theater aushalten?
„Sie gehen einfach fort?“, fragte Lily bestürzt, als Anne ihre Sachen zusammenpackte.
Anne hatte John während der letzten sechsunddreißig Stunden schrecklich vermisst und freute sich maßlos, dass er sie jetzt bei sich haben wollte. „John braucht mich, Lily. Er kümmert sich um Glorias Töchter, und ich soll ihn dabei unterstützen. Wenn sich alles ein bisschen beruhigt hat, werden wir an den Reden für die kommenden Wochen arbeiten. Er schreibt sie, und ich tippe sie ab. Da Sie ja hier das Büro leiten und die Reporter im Zaum halten, gibt es für uns keine Schwierigkeiten, nicht wahr?“
Lily schien nicht sehr begeistert zu sein, fügte sich jedoch Johns Wünschen. „Wenn John mich auch braucht, komme ich natürlich sofort hin. Richten Sie ihm das bitte aus.“
„Mache ich“, versprach Anne etwas ungeduldig. Es drängte sie, schnellstens bei John zu sein. Nie hätte sie gedacht, wie glücklich sie darüber sein würde, von jemandem gebraucht zu werden. Vielleicht lag es daran, dass man sie bis jetzt so noch nie gebraucht hatte.
„Ach, Anne“, unterbrach Lily Annes Gedanken.
„Ja?“
Lily biss sich auf die Lippen und zögerte. Schließlich sagte sie leise: „Kümmern Sie sich um ihn, okay?“
„Selbstverständlich, Lily.“
Gleich nach ihrer Ankunft auf dem Westfield-Anwesen erzählte John, wie sich die Mädchen benommen hatten. Anne versammelte die drei oben in einem der Schlafzimmer, um von Frau zu Frau mit ihnen zu reden. „Warum macht ihr eurem Onkel das Leben eigentlich so schwer?“, fragte sie und sah dabei der Reihe nach jedes Mädchen an. „Ihr wisst doch, dass er sein Bestes versucht, für euch zu sorgen.“
Alle drei wichen ihrem Blick aus. Das hielt Anne für ein gutes Zeichen. Offenbar schämten sie sich. „Susie, hast du wirklich erwartet, dass er den richtigen Lippenstift für dich findet?“
„Äh … ich meine … nein, eigentlich nicht“, stotterte sie verlegen.
„Und was ist mit dir, Hope? Er versteht doch nichts von Teenager-Romanen. Konntest du ihm nicht einfach für seine Bemühungen danken, statt zu meckern?“
„Nun … ja … schon.“
„Betsy?“
„Sie haben recht.“ Betsy starrte angelegentlich auf ihre Turnschuhe. „Ich hätte ihm aufschreiben müssen, welche Sorte Cracker und Cola er kaufen sollte. Es gibt ja verschiedene.“
„Außerdem hätte ein Dankeschön, für das, was er dir mitgebracht hat, nicht geschadet“, bemerkte Anne sanft. Sie wusste ja inzwischen, dass die Mädchen sehr lebhaft und übermütig sein konnten, aber im Grunde genommen anständig und wohlerzogen waren. Den schuldbewussten Gesichtern nach zu urteilen, hatten sie John absichtlich geärgert, was ihnen nun offensichtlich leidtat. „Meint ihr nicht, ihr solltet anfangen, ihm und allen diese unangenehme Situation etwas zu erleichtern?“
„Wir sind doch nicht daran schuld, dass Mom uns alleingelassen hat“, platzte Susie heraus.
„Genau“, schaltete Betsy sich ein. „Warum ist sie nicht hier und kümmert sich um uns?“
„Immer geht es nur um Tim“, meinte Hope verbittert. „Aber wir sind doch auch ihre Kinder. Trotzdem ist sie einfach weggeflogen und hat uns allein gelassen.“
„Ihr fühlt euch irgendwie im Stich gelassen?“
Unglücklich nickten alle drei.
Anne schwieg.
Plötzlich blickte Susie auf. „Wir haben uns wohl ziemlich mies benommen, nicht wahr?“
„Stimmt. Wir sind wirklich nicht sehr nett gewesen“, bestätigte Betsy verlegen.
„Nun, ich
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