BIANCA EXKLUSIV Band 0174
euch beide verloren zu haben, brach es mir das Herz. Gibt es für mich eine Chance?“, fügte er bittend hinzu.
Tränen strömten über sein und Annes Gesicht. Erst nach einigen Sekunden war sie fähig zu antworten.
„Und ich liebe meine Eltern“, warnte sie ihn mit heiserer Stimme. Zu gern hätte Anne Robert Ryan in ihr Leben einbezogen, wollte jedoch keinesfalls Carl und Celia verletzen.
„Das weiß ich.“ Ryan drückte fest Annes Hand. „Ich beabsichtige nicht etwa, den Platz deiner Eltern einzunehmen. Ich möchte lediglich, dass wir beide Freunde werden.“ Er zögerte. „Anne, meinst du, es wäre möglich?“
Es ist nicht nur möglich, sondern die ideale Lösung, dachte Anne und sprach ihre Gedanken aus, wobei sie ihren Vater anschaute.
In diesem Moment kehrte John zurück. „Alles hier in Ordnung?“, erkundigte er sich und blickte von einem zufriedenen Gesicht ins andere.
Anne nickte. „Alles bestens.“
„Habe ich dir schon gesagt, wie großartig dieser Vierte Juli war?“, fragte John, als er gegen Mitternacht mit Anne zum See schlenderte.
„Etwa eine Million Mal, aber du kannst es gerne noch einmal sagen.“
John blieb stehen. „Ich möchte es dir lieber zeigen.“ Er beugte sich über Anne und berührte ihre Lippen. Sie schmiegte sich an ihn und schlang die Arme um seinen Hals. Was für ein herrliches Gefühl, dachte sie. Davon hatte sie schon immer geträumt und sich danach gesehnt.
Als der Kuss nach einer Weile endete, fand sie, dass ihr Leben noch nie so vollkommen gewesen war wie jetzt. Doch überrascht stellte sie fest, dass John die Stirn runzelte.
„Eines fehlt noch“, bemerkte er.
Erschrocken schaute Anne sich um. Hatte sie etwas zu organisieren vergessen? Nein, die Gäste vergnügten sich mit allen möglichen Spielen, und Tim und seine drei Schwestern filmten alles, was geschah. Nichts schien zu fehlen.
„Was sollte das sein?“, fragte Anne beunruhigt.
John lächelte verschmitzt und küsste zärtlich ihre Hand. „Ein kleiner Goldring hier und“, er zeigte auf seine Hand, „ein ebensolcher da.“
Anne wagte kaum zu glauben, dass ihre Hoffnungen doch noch wahr werden könnten. Sie schaute in Johns Augen und wusste plötzlich, dass sie eine so große Liebe noch nie empfunden hatte.
„Heirate mich“, bat John. „Und zwar gleich, wenn die Wahl vorbei ist.“
Ihr Herz machte einen Hüpfer. „O John …“, flüsterte sie überglücklich.
„Wenn ich richtig vermute, ist das eine positive Antwort.“ Er zog sie besitzergreifend an sich und küsste sie wieder. In der Ferne fing eine Blaskapelle an, ‚Stars and Stripes Forever‘ zu spielen, und ein Feuerwerk explodierte über ihren Köpfen und erhellte den mitternächtlichen Himmel.
Anne strahlte John an. Wie wundervoll dieser Vierte Juli für sie geendet hatte!
„Ganz entschieden ist das ein Ja“, bestätigte sie. All ihre Träume hatten sich erfüllt. Sie besaß die Liebe von John und ihrer Familie. Und sie, Anne Haynes, war endlich eine richtige Amerikanerin mit all den Gefühlen von Freiheit und Dazugehörigkeit, wie es sein sollte.
– ENDE –
Pamela Browning
ICH TRAU MICH NICHT
1. KAPITEL
Der beste Sex, den ich je hatte. So dachte Neill Bellamy über die elegante Blondine, deren glattes, schulterlanges Haar in der sanften Brise flatterte, die vom Teich herüberwehte. Jede andere Frau auf der Gartenparty in Swan’s Folly, einem exklusiven Hotel in dem kleinen Kurort Lake Geneva in Wisconsin, war farbenfroh gekleidet. Bianca hingegen, die abseits von den übrigen, angeregt plaudernden Gästen stand, trug Schwarz.
Sie war immer anders gewesen. In den vergangenen Jahren seit der Scheidung von ihrer Mutter und seinem Vater war sie so kultiviert und glamourös geworden, wie es sich für eine derart erfolgreiche Schmuck-Designerin geziemte. Ihre Firma D’Alessandro war bestens bekannt in Paris und Rom.
Nana Lambert, die Großmutter der Braut, klammerte sich an Neills Arm und grub die lavendelfarbenen Acrylnägel in den Ärmel seines Blazers. Ihm war es bestimmt, während dieser Veranstaltung zu verhindern, dass die gut Achtzigjährige in Schwierigkeiten geriet. Als sie vor einer Viertelstunde aus ihrer Suite gekommen war, mit einem langen violetten Schal um den Hals und in lavendelfarbenen, mit Glitzersteinen besetzten Stöckelschuhen, hatte er erkannt, dass es sich als problematische Aufgabe erweisen könnte.
Neill wünschte, er wäre noch in Südamerika. Er wünschte, er hätte niemals von den
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