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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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vergebens. Also fand sie sich notgedrungen mit dem gemächlichen Trott des Pferdes ab und überlegte, wie sie Neill am besten aufspüren konnte.
    Sie hatte von Franny erfahren, dass er auf Black Jack ausgeritten war. Unverzüglich hatte sie sich in den Stall begeben und dort leider nur diese ältliche Stute vorgefunden.
    Zwischen den sanften Hügeln tauchte ein Farmhaus in der Ferne auf. Bianca hoffte, dass dort jemand einen Reiter gesehen hatte. Doch als sie sich näherte, stellte sie fest, dass es verlassen war. Sie lenkte Maisie in die Wälder dahinter, denn sie bezweifelte, dass Neill sich an die Reitwege hielt.
    Nach einer Weile lichteten sich die Bäume zu einer großen Wiese, und dort erblickte sie Neill auf einem großen Rappen. Er ritt schneller als der Wind. Das Pferd war wundervoll. Die kohlrabenschwarze Mähne und der Schweif wehten im Wind, die Ohren waren gespitzt, und die Hufe donnerten auf dem Grasboden.
    Voller Bewunderung beobachtete Bianca Pferd und Reiter, die in völliger Harmonie die Wiese umrundeten und sich nun in ihre Richtung bewegten. Zum ersten Mal, seit sie im Sattel saß, wurde die Stute munter und begann zu tänzeln.
    Eine Biene, die über einem Büschel Wildblumen schwebte, flog erschrocken auf und stieß gegen Maisies Nüstern. Die Stute bäumte sich schnaubend auf, gerade als Neill den Bach am Rande der Wiese erreichte.
    Bianca gelang es, Maisie zu zügeln. Doch die ruckartige Bewegung erschreckte Black Jack, und er verweigerte den Sprung über den Bach. Er blieb stehen, doch Neill flog in hohem Bogen in die Luft, landete mit einem dumpfen Aufprall im Gras und blieb liegen.
    Während Black Jack mit zitternden Flanken Schutz unter einem Baum suchte, glitt Bianca mit wild klopfendem Herzen aus dem Sattel und lief zu Neill.
    „Neill!“, rief sie, doch er rührte sich nicht. Sie kniete sich neben ihn und befühlte seinen Kopf. Er atmete, und sie sah kein Blut.
    Fieberhaft versuchte sie, sich an die Grundzüge der Ersten Hilfe zu erinnern, doch sie konnte nicht klar denken. Sie nahm sich das Halstuch ab, tauchte es in den Bach und legte es ihm auf die Stirn.
    Er hob eine Hand und schob es fort. „Neill, ist alles in Ordnung?“
    Er öffnete die Augen, blickte sie gelassen an und wischte sich über das Gesicht. „Es ginge mir wesentlich besser, wenn mir nicht schmutziges Wasser aus dem Bach in die Augen liefe.“
    „Du hast mich reingelegt!“, warf sie ihm vor, doch vor lauter Erleichterung konnte sie ihm nicht wirklich böse sein.
    „Black Jack mag es nicht, wenn andere Pferde ihm die Schau stehlen. Du hättest dein Pferd unter Kontrolle halten müssen. Falls es dich interessiert, es scheint dich gerade zu verlassen.“
    Bianca folgte seinem Blick und sah Maisie gerade noch im Wald verschwinden – in beträchtlich schnellerer Gangart als zuvor. „Dummes Pferd“, murrte sie und sprang auf.
    „Nicht so schnell.“ Neill packte ihr Handgelenk und zog sie wieder hinab. „Dein Pferd hat meins erschreckt.“
    „Jeder weiß, dass Black Jack schwierig ist. Solltest du ihn nicht anbinden?“
    „Nicht nötig. Er läuft nicht weg. Ich bringe ihn oft hierher und lasse ihn seine Freiheit genießen. Er und ich sind uns sehr ähnlich. Wir mögen es nicht, angebunden zu sein. Wie kommst du übrigens hierher?“
    „Ich habe dich gesucht.“
    „Interessant. Nachdem du mich all die Zeit gemieden hast.“
    „Du hättest nicht den Schwerverletzten spielen sollen. Du hast mir einen Heidenschreck eingejagt.“
    Er bedachte sie mit einem durchdringenden Blick. „Einige Verletzungen sieht man nicht.“
    Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
    Er starrte sie weiterhin an, mit funkelnden Augen. „Sag mir die Wahrheit. Tia ist von mir, oder?“
    „O Gott, so war es nicht geplant“, murmelte sie mit brüchiger Stimme.
    „Wie war es denn dann geplant? Wie wolltest du mich wissen lassen, dass ich ein Vater bin, der seine Pflichten nicht erfüllt?“
    Verblüfft starrte sie ihn an. „Pflichten?“
    „Väter haben gewisse Pflichten.“
    „Ich kann selbst für Tia sorgen.“
    „Oh, daran besteht kein Zweifel. Aber hast du nie daran gedacht, dass ich es besser machen wollte als mein Vater, der all seine Kinder vernachlässigt? Dad hat zumindest finanziell für uns gesorgt. Mir war nicht einmal das gestattet“, entgegnete er bitter.
    Bianca holte tief Luft. „Ich wusste von Anfang an, wie du zu einer Familie stehst. Du willst kein richtiges Zuhause. Du lebst am anderen Ende der Welt und

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