BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Magen knurrt.“ Er richtete sich auf, lehnte den Kopf an ihre Brust, schlang die Arme um sie und streichelte ihren Rücken.
„Hast du noch nicht genug?“
„Du denn?“
„Ich habe zuerst gefragt“, entgegnete sie ausweichend.
„Wir klingen wie Kinder. Wie du und Eric in alten Zeiten.“
„In gewisser Weise sind wir wie Kinder. Wir sind unsicher und versuchen vom anderen zu erfahren, was wir tun sollten.“
Er küsste ihre Nasenspitze. „Was wir nicht tun sollten, ist alles analysieren. Lass uns picknicken.“
„Du hast was zu essen mitgebracht?“
„Ich hatte nicht vor, ins Hotel zurückzukehren, bis es Zeit für die Trauung wird. Deshalb habe ich mir von der Küche etwas mitgeben lassen.“ Er zog sich die Jeans an, ging zu Black Jack und kramte in den Satteltaschen, während Bianca in ihre Kleider schlüpfte.
Triumphierend kehrte er mit einem Lunchpaket zurück. „Sandwiches, Obst und sogar Getränke.“
Sie setzten sich auf einen großen, flachen Stein am Ufer und verzehrten genüsslich das Mahl. Ein Streifenhörnchen schnatterte ihnen von einem Baumstumpf aus zu, und Neill schnatterte zurück. Bianca lachte, und er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Dann nahm er ihre Hand, musterte die Linien auf der Innenseite und presste die Lippen darauf. Und sie legte ihre Hand auf seine Brust, wo sie sein Herz schlagen spürte, und er schloss die Augen.
Sie musterte sein markantes Profil und fragte sich, ob er sie und seine Tochter jemals lieben lernen konnte. Sie seufzte in dem Wissen, dass diese Frage auf später verschoben werden musste. Auf wann, wusste sie allerdings nicht. Für den nächsten Tag war ihre Abreise geplant.
Neill öffnete die Augen und fragte, so als hätte er ihre Gedanken erraten: „Kommt ihr mich in Kolumbien besuchen?“
Vor einem Jahr hätte sie die Gelegenheit beim Schopf ergriffen. Sie wollte bei ihm sein, mit ihm lachen, mit ihm schlafen, seinen Lebensstil kennenlernen. Doch die Wirklichkeit zwang sie, andere Facetten des Lebens zu berücksichtigen. „Wir könnten im Oktober kommen, wenn ich die neue preisgünstige Kollektion vorgestellt habe.“
„Aber dann wird Tia schon vier Monate älter sein!“, protestierte er.
„Neill, ich kann mein Geschäft nicht einfach im Stich lassen.“ Seine enttäuschte Miene veranlasste sie einzuräumen: „Na ja, wenn sich meine Mutter überreden lässt, eine aktivere Rolle in der Firma zu übernehmen, kann ich im August kommen. Ursula war früher im Vorstand, und ihr Sinn für Geschäft und Design war immer tadellos. Außerdem versteht sie sich gut mit Vittorio.“
„Im August besteige ich den Mount Everest.“
Seine Worte ließen alles wie eine Seifenblase zerplatzen. Wenn sie ihre Pläne ändern konnte, warum hielt er dann so entschieden an seinen fest? Hätte er sie und seine Tochter geliebt, wäre er zu einem Kompromiss bereit gewesen.
Aber er hatte nie von Liebe gesprochen. Er hatte nur behauptet, dass er Tia besser kennenlernen und ihr ein verantwortungsvoller Vater sein wollte. Das war alles gut und schön, aber es reichte ihr nicht. Und sie konnte seine Liebe nicht erzwingen. „Wir sollten ins Hotel zurückkehren. Es wird Zeit, sich für die Hochzeit vorzubereiten.“
„Bianca, ich habe schon sehr lange geplant, den Mount Everest zu besteigen“, gab er zu bedenken.
Sie wollte ihm sein Vorhaben nicht verderben, aber sie musste einfach ihren Standpunkt darlegen. „Du hast mir vorgeworfen, dass ich davonlaufe. Aber weiter als bis zum Gipfel des Mount Everest kann keiner davonlaufen, ohne diesen Planeten zu verlassen. Und weißt du was? Wenn du wieder hinunterkommst, werden die Leute, die du so unbedingt hinter dir lassen willst, immer noch da sein, und ebenso die Probleme, die mit ihnen zusammenhängen.“
Verärgert wandte er sich ab und stürmte davon, um Black Jack zu holen. Als er mit dem Pferd zurückkehrte, hob er sie schweigend in den Sattel und schwang sich hinter sie. Und obwohl sie die Wärme seines Körpers durch die Kleidung spürte, schienen sie meilenweit getrennt zu sein, so als wäre er bereits hoch oben auf dem zugigen Gipfel und sie wieder in Europa. Es schien, als hätten sie nie über ihre Gefühle geredet oder Pläne geschmiedet oder miteinander geschlafen.
Als sie die Stallungen erreichten, glitt Bianca sofort aus dem Sattel. „Ich gehe gleich in mein Zimmer. Ich muss mich vergewissern, ob mein Kleid für die Hochzeit in Ordnung ist.“
„Bianca …“ Er klang verzweifelt, aber das
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