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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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ergehen könnte.“
    „Nicht, wenn man vorgesorgt hat.“
    Dani wollte etwas sagen, seufzte aber nur und führte Colby von den anderen weg. „Tut mir leid, dass das hier für dich so unangenehm ist“, sie drängte ihn in den Salon. „Wenn alles gutgeht, sind wir so gegen sechs mit allem fertig. Dann bist du uns los.“
    „Bis zum nächsten Jahr.“
    Dani schaute ihn ernst an. „Ein nächstes Jahr wird es nicht geben.“
    Zum ersten Mal fiel Colby wieder der Vertrag ein. Es war ja alles nur vorgegaukelt, und Dani war nicht wirklich seine Frau. Nächstes Jahr um diese Zeit würde die Scheidung durch sein, und sie beide würden wieder getrennte Wege gehen. Der Gedanke bedrückte ihn irgendwie.
    Er verschränkte die Arme auf dem Rücken. „Du hältst mich für einen Spießer.“
    Darum ging es nicht. „Ich glaube“, sagte sie vorsichtig, „dass deine Sicht der Welt auf deiner Erfahrung beruht. Das ist weder schlecht noch gut, es ist nur einfach so.“
    „Man muss sich keinen Arm abschneiden, um zu verstehen, dass so etwas weh tut.“
    „Nein, aber man kann es sich nur vorstellen, wenn man überhaupt weiß, was Schmerz bedeutet. Und es gibt verschiedene Arten von Schmerz, Colby. Um sie alle zu verstehen, muss man vieles durchlitten haben. Zum Glück haben nicht alle dieses Pech.“
    „Schmerz ist Schmerz“, widersprach er. „Der Unterschied ist doch bedeutungslos.“
    „Warst du jemals wirklich hungrig, Colby? Hast tagelang nichts gegessen? Warst so schwach, dass du nicht mal sechs Stufen steigen konntest, ohne dass dir schwindelig wurde? Hast erlebt, dass dir so schlecht war, dass du nicht mal Brühe herunterbekamst, weil deine Organe nicht mehr funktionierten?“
    „Meine Güte, Dani, nun sei doch nicht so melodramatisch, wir leben in Amerika! Da verhungert niemand.“
    „Oh, doch, Colby, das gibt es auch hier.“ Das war mehr geflüstert als gesprochen. Sie wich seinem Blick aus und ging zur Tür. „Deine Post und die Zeitung liegen auf dem Tisch. Ich sehe zu, dass es nicht zu laut wird, damit du nicht gestört wirst. Wir sind auch bald fertig.“
    Damit ging sie. Und Colby fühlte sich plötzlich richtig allein gelassen … wie in seiner Kindheit.
    Dani hingegen hatte viel Liebe erfahren, aber dafür materielle Armut. Deshalb hatte sie auch so viel Verständnis für Leute in Not. Bislang hatte er nicht daran gedacht, wie sehr ihre Eltern zu kämpfen gehabt hatten, denn Dani hatte es ja einigermaßen geschafft, sich daraus zu befreien.
    Er goss sich einen Drink ein, ging seine Post durch und nahm sich die Zeitung vor. Von draußen kamen gedämpfte Geräusche, die ihn nicht störten. Dennoch lauschte er angestrengt dorthin.
    Er ging zum Fenster. Was er da sah, erstaunte ihn. Dort standen eine gutgekleidete junge Frau und ein paar junge Männer, die wie Studenten wirkten. Und alle arbeiteten zusammen für einen guten Zweck.
    Nun denn, je mehr Hilfe sie bekämen, umso schneller wären sie wieder weg. Also beschloss er, sich ebenfalls nützlich zu machen.

9. KAPITEL
    „Lächeln!“ Blitz, surr. „Noch mal, Süße, nun lach mal richtig … ja, so!“ Blitz, surr. „Prima!“
    Dani reichte Madeline die Polaroidkamera zurück. „Danke, Maddie.“ Sie legte die noch verschwommenen Fotos auf den Tisch.
    „Na ja“, sagte Madeline, „wenn du nicht so nett zu diesem undankbaren Teenager gewesen wärest, hättest du deine eigene Kamera noch.“ Sie wedelte mit einer selbstgemachten Puppe vor Megans rosigem Gesicht herum. „Sieh mal, was ich gefunden habe“, sagte sie. „Na? Was ist das? Oh, das Püppchen möchte mit Megan spielen!“
    Die Kleine streckte die Ärmchen danach aus, und versuchte, sobald sie sie hatte, deren Stoffnase abzubeißen.
    Dani lachte. „Ich glaube, das heißt danke, Maddie.“
    Madeline betrachtete die Fotos. „Ich gebe ja zu, dass sie fotogen ist, aber wieso wolltest du so viele Bilder mit demselben Motiv haben?“
    Dani zuckte mit den Achseln und stopfte die Fotos in einen Umschlag. „Sieh mal, was sie hier gemacht haben“, lenkte sie ab und schaute sich im Obdachlosenhaus um. „Da spart man natürlich viel Zeit, wenn man einfach alles auf den Boden wirft, anstatt es einzuordnen.“
    „Seitdem du weg bist, ist es nicht mehr wie früher“, sagte Madeline. „Die neuen Leute meinen es gut, aber das ist einfach nur irgendein Auftrag für sie. Sie haben weder genug Zeit noch genug Interesse.“
    „Immerhin halten sie es am Leben“, sagte Dani, „nur das

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