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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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vor sich, als sei es gestern gewesen. Es gab nur wenige Bilder aus seiner Kindheit, und die hatten meist die Dienstboten aufgenommen. Sie hatten damals geglaubt, seine Eltern würden sich darüber freuen, wenn sie von ihren Europareisen zurückkämen.
    Aber seine Eltern hatte das alles nicht interessiert. Dani würde das nicht verstehen. Die liebevolle Beziehung, die sie zu Megan aufgebaut hatte, bewies, dass sie keine Ahnung von der grausamen Wirklichkeit hatte, die er und seine Schwester erlebt hatten. Dani war so offen und so warmherzig und gab Megan all das, was ein Kind so dringend brauchte. Diese Liebe erstaunte ihn immer wieder aufs Neue – und erinnerte ihn immer wieder bitter an die Versäumnisse in seiner Kindheit.
    Einmal hatte er als kleiner Junge eine Zeichnung für seine Mutter angefertigt, an der er Stunden gearbeitet hatte. Die Frau im Kindergarten hatte gesagt, es sei die schönste Zeichnung der ganzen Gruppe. Er hatte mehrmals versucht, seiner Mutter abends die Zeichnung zu überreichen. Aber sie kam nicht nach Hause. Er wartete und wartete und schlief darüber ein. Als er wieder aufwachte, war die Zeichnung weg. Seine Schwester erklärte ihm hämisch, die Mutter hätte sie in den Müll geworfen.
    Der kleine Junge weinte die ganze Nacht.
    Und dann nie wieder.

8. KAPITEL
    „Nein, heute passt es mir nicht, wie wäre es mit dem 11., so um 15 Uhr?“ Colby machte einen Termin ab und schaute auf den Kalender. Heute stand ein Treffen mit Vertretern der Family Unity Coalition an, einer Wohlfahrtsorganisation, die ihn vermutlich um eine Spende bitten würde.
    Im Hintergrund hörte er leises Lachen. Er legte auf, um nachzuschauen. Tatsächlich, es war Dani! Sie war bei ihm im Büro!
    „Sie sehen hübsch aus“, sagte seine Assistentin gerade, „das Rot passt toll zu Ihrem blonden Haar.“
    Colby glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    „Ja, ja, oh!“, brabbelte Megan und klatschte in die Hände. „Onki Kobi.“
    „Ja, der Onkel geht jetzt mit uns weg.“ Dani trug einen roten Schlapphut und eine bestickte Weste über einem knöchellangen Kleid. Megan quietschte vergnügt, sobald sie Colby entdeckte.
    Colby war es peinlich, dass seine Angestellten alles neugierig beobachteten. „Ich, äh, habe euch nicht erwartet.“
    „Überraschungen sind doch schön, oder?“
    „Na ja.“
    Seine Assistentin blätterte in ihrem Kalender und spähte durch ihre Brille.
    Colby lag ein Tadel auf der Zunge, aber Dani kam ihm zuvor. „Es ist nicht Jo-Jos Schuld.“
    „Jo-Jo?“
    Die Assistentin sagte verlegen: „So nennen meine Freunde mich manchmal.“
    „Ihre Freunde?“ Colby fiel auf einmal ein, dass sie JoAnna mit Vornamen hieß, er sie in den acht Jahren ihrer Tätigkeit für ihn aber immer nur Mrs. Reese genannt hatte. „Ich wusste gar nicht, dass Sie und meine, äh, Frau, sich kennen.“
    Dani antwortete: „Jo-Jo und ich haben uns letzte Woche kennengelernt, als Megan und ich dich zum Essen abholen wollten.“
    „Du warst letzte Woche hier?“
    „Ja, aber du hattest eine Besprechung.“
    Colby schluckte. Seine Assistentin war tomatenrot angelaufen. „Wieso hat mir das niemand gesagt?“
    „Nun komm schon, Darling.“ Zu Colbys Entsetzen streichelte Dani seine Wange. „Du brauchst dich nicht aufzuregen. Übrigens, ist Mira hier? Ich wollte wissen, wie weit sie mit der Kindertagesstätte sind. Ihr habt das alle großartig gemacht, und du auch“, fügte sie hinzu. „Es war ja auch deine Idee, Schatz.“
    Colby schaute sich hilflos um. In den amüsierten Gesichtern war zu lesen, dass sein jahrelang sorgfältig kultiviertes Image in tausend Teile zerbrochen war.
    „Hallo, James!“, rief Dani plötzlich, „wie geht es Ihrer Frau?“
    James Malony, Colbys Marketingmanager, stand in der Tür. Er grinste und strich sich über den beinahe kahlen Kopf. „Viel besser, Dani, die Hautcreme, die Sie empfohlen haben, hat wirklich geholfen.“
    „Prima. Grüßen Sie sie von mir.“ Dani lächelte Colby an. „Bist du bereit?“
    „Bereit wozu?“
    „Wir gehen mit Megan in den Zoo.“
    „In den Zoo?“
    „Du weißt schon, da, wo all die Tiere sind und man Popcorn und Erdnüsse kauft und rumläuft, bis einem die Füße weh tun. Megan freut sich schon den ganzen Tag darauf. Na, komm schon, wir wollen keine Zeit verlieren.“
    Colby versuchte noch etwas von seiner Würde zu retten. „Wenn du vorher mit mir darüber gesprochen hättest, wäre dir klar gewesen, dass ich heute Nachmittag keine Zeit

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