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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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Belohnung versprochen, der Olivias jüngstes Testament beibringen würde. Dafür haben sie Fotos von ihr verschickt und außerdem Unterschriftsproben beigefügt. Sie haben wirklich alles unternommen, nur die Dokumente haben sie nicht selbst gefälscht.“
    Dani überlegte. „Olivia hat jahrelang in New York gelebt, Megan ist dort geboren. Es liegt doch nahe, dass deine Schwester dort einen Anwalt kontaktiert hat, um die Zukunft ihrer Tochter zu sichern.“ Colbys Gesicht blieb starr. „Also gut, kannst du beweisen, dass das Testament gefälscht ist?“
    „Nein.“
    „Woher willst du dann wissen, ob es nicht doch echt ist.“
    „Weil Olivia unsere Eltern gehasst hat.“
    „Das klingt sehr drastisch. Warum hat sie sie gehasst?“
    „Sie hatte ihre Gründe.“ Gute Gründe, dachte Colby. Gründe, die man niemandem sagen mochte.
    Es war an seinem zehnten Geburtstag gewesen. Die Köchin und das Kindermädchen hatten einen kleinen Kuchen gebacken. Nur Olivia feierte mit ihm. Ihr Bruder war ihr nicht so wichtig, aber sie aß gern Kuchen. Trotzdem war er froh, dass sie ihm Gesellschaft leistete. Er hoffte, dass seine Mutter auch käme, aber das tat sie nicht.
    Colby öffnete sein Geschenk, es war ein Lexikon. Die Karte war eine von denen, die seine Mutter zu gesellschaftlichen Anlässen verschickte. Darauf stand gedruckt: „Mit besten Wünschen von Mr. und Mrs. Kingsley F. Sinclair“. Ohne weitere handschriftliche Notiz. Die Köchin fand, das Geschenk sei doch schön, die Kinderfrau schaute traurig drein. Sie war nett.
    Als Colby nach oben ging, lauschte Olivia gerade an der Schlafzimmertür ihrer Mutter. Sie legte den Finger auf die Lippen. Hinter der Tür waren Stimmen zu hören.
    Dass ihr Vater bei seiner Frau war, war seltsam. Er betrat sonst nie mehr ihr Schlafzimmer oder sie seins.
    Es gehörte sich nicht zu lauschen, aber die Kinder konnten nicht anders. Was sie hörten, veränderte ihr Leben für immer …
    „Colby?“
    Die Bilder der Vergangenheit verschwammen wieder. Als Dani sein Gesicht berührte, wurde ihr Finger feucht. Erschrocken fragte sie: „Was ist denn, Colby, bitte erzähle es mir.“
    Er atmete zitterig und sah Dani an. „Ich möchte nicht wieder so werden, wie ich war, bevor du in mein Leben getreten bist.“
    Dani umarmte ihn, wollte ihm gern sagen, dass das auch nicht so sein müsse und dass alles wieder gut würde. Aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie wusste nicht, ob alles wieder gut würde.

    Vor zwei Tagen hatte sie den Brief eingesteckt.
    Dani klemmte den Hörer ans Ohr. Ihr Magen zog sich zusammen.
    Eine kühle Stimme meldete sich: „Hallo?“
    Dani sagte: „Guten Tag, Mrs. Sinclair.“
    „Wer ist denn da?“, klang es etwas schärfer.
    „Ich bin Danielle, Colbys Frau. Wir haben uns kurz bei der Beerdigung gesehen.“
    Ihre Erklärung wurde mit eisigem Schweigen quittiert.
    „Haben Sie die Fotos von Megan erhalten, die ich Ihnen geschickt habe?“
    „Das haben wir“, sagte Eugenia Sinclair schließlich.
    Gott sei Dank, dachte Dani erleichtert. So hatten sie wenigstens ein Thema. „Die Bilder sind doch schön, nicht wahr? Megan ist so ein hübsches Kind. Ich finde, Sie kommt nach Ihnen, das sieht man besonders an den Augen …“
    „Was wollen Sie?“
    Dani zwang sich, freundlich zu bleiben. „Ich dachte, wir sollten uns vielleicht mal kennenlernen. Schließlich gehören wir ja jetzt zur selben Familie.“
    „Das tun wir nicht.“
    Der Satz schmälerte Danis Hoffnungen, aber er zerstörte sie noch nicht. „Es tut mir leid, dass Ihnen das missfällt, aber so ist es nun mal.“
    „Wir haben nichts gemeinsam außer dem Namen, und das würde ich ändern, wenn ich könnte.“
    Danis Hände waren ganz verschwitzt. Sie hatte mit Widerstand gerechnet, aber nicht mit offener Feindseligkeit. „Ich mag Ihren Sohn und Ihr Enkelkind sehr, Mrs. Sinclair, das verbindet uns doch vielleicht.“
    Das Schweigen sagte alles.
    Aus Angst, dass Mrs. Sinclair auflegen könnte, fuhr Dani schnell fort: „Megan ist sehr gewachsen, seitdem Sie sie gesehen haben. Wenn man sie festhält, kann sie schon laufen. Noch ein bisschen wackelig, aber immerhin. Sie ist sehr mutig, und bis zu ihrem Geburtstag kann sie vielleicht schon …“ Dani wischte sich die Stirn ab. „Das bringt mich zum Grund meines Anrufes. Megan wird bald ein Jahr alt, und ich dachte, dass Sie und Mr. Sinclair vielleicht gern zu ihrem Geburtstag kämen. Wir würden es nur im kleinen Kreis feiern …“
    Eugenia

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