BIANCA EXKLUSIV Band 0174
sie die Augen.
„So kann es nicht weitergehen“, sagte er.
„Willst du damit sagen, dass du aufgibst?“, fragte sie ängstlich.
„Nein. Ich möchte nur nicht, dass du deine Zukunft für etwas riskierst, das dich gar nicht direkt betrifft.“
„Das ist doch meine Entscheidung.“ Jetzt dachte sie nur noch daran, dass Colby sie anscheinend mochte!
Einen Augenblick lang schaute er sie so an, als sei sie das Kostbarste, was er auf der Welt hatte. Als er sprach, war seine Stimme belegt und voller Gefühl. „Es gibt keinen Grund, warum du dich in Schwierigkeiten bringen solltest, Dani. Falls man nachweisen kann, dass das Testament gefälscht ist, werden meine Eltern das Sorgerecht vermutlich nicht bekommen.“
„Gut, aber angenommen, es kommt heraus, dass wir uns abgesprochen haben …“
„Unmöglich, das unterliegt der anwaltlichen Schweigepflicht.“
„Egal. Wenn ich jetzt ginge, könnte das Zweifel wecken, ob du geeignet bist, Megans Vormund zu werden. Wenn der Richter weder dich noch deine Eltern für geeignet hält, könnte sie euch beiden weggenommen werden und einen amtlichen Vormund bekommen.“
„Das werde ich verhindern.“
„Wie denn?“
„Ich weiß nicht. Indem ich sie entführe …“
„Entführen? Nein, Colby, das würdest du nicht tun. Du liebst Megan zu sehr, um sie einer solchen Situation auszusetzen.“
Er schaute unglücklich drein.
Dani umschmiegte seine Wangen. „Es wird Zeit, Colby“, sagte sie leise.
Sobald er verstand, was sie meinte, versteinerte sich sein Gesichtsausdruck.
„Megan zuliebe müssen deine Eltern und du zu einer Einigung kommen.“
„Nein.“
„Es ist die einzige Lösung.“
„Ich sagte es doch schon: Nein!“ Damit ging er in sein Zimmer.
„Ich weiß“, sagte Jack. „Ich habe schon zwei Handschriftenexperten angefordert und für den Anwalt, der das Dokument beigebracht hat, eine Vorladung erwirkt. Von dem Ergebnis hängt ab, ob wir eine offizielle Beschwerde einlegen können.“
„Das würde Monate dauern.“
„Ja, aber es ist ein wirkungsvolles Verhandlungsinstrument.“ Jack gähnte.
„Tut mir leid, Jack, ich weiß, es ist schon fast Mitternacht. Ich habe überlegt, ob ich einen Privatdetektiv anheuern soll. Was meinst du dazu?“
„Ich meine, wir sollten morgen früh darüber reden. Gute Nacht, Colby.“
„Hey, warte, Jack …“ Man hörte ein leises Klicken.
Colby knipste die Schreibtischlampe aus und ging in sein Zimmer. Bei Dani brannte kein Licht mehr. Schade, mit ihr zu sprechen tat ihm immer gut. Das gehörte zu den vielen positiven Eigenschaften, die er an ihr entdeckt hatte.
Allein der Gedanke an sie beruhigte ihn, und er lächelte. Dann fiel ihm ein, dass sie nur vorübergehend sein Leben teilte, und das Lächeln erstarb.
Als er die Schlafzimmertür öffnete, lief der Kater an ihm vorbei hinein und suchte sich, wie in letzter Zeit immer, auf Colbys Bett einen Schlafplatz. Und Colby gestattete ihm das merkwürdigerweise. Es war nicht unangenehm, die Wärme dieses Wollknäuels zu spüren, auch wenn er ein bisschen um seine Designerbettwäsche bangte.
Er lockerte die Krawatte, legte die Brieftasche auf die Kommode … und stieß im Halbdunkel gegen eine Flasche Parfüm. Wie kam die dorthin? Er ging zum begehbaren Kleiderschrank, zog sich aus, hängte alles ordentlich weg – und staunte: Die eine Hälfte war mit Danis ausgefallenen Sachen gefüllt, selbst Hüte und Schuhe gab es da, in seinem Schrank!
„Du meine Güte“, entfuhr es ihm.
Er fummelte nach dem Lichtschalter … und entdeckte Dani, die in einem Nachthemd aus cremefarbenem Satin auf dem Bett saß und nervös lächelte. „Hallo“, sagte sie leise.
„Du meine Güte“, wiederholte Colby.
„Ich habe mich schon gefragt, ob du überhaupt noch zu Bett gehst.“
„Du meine Güte.“
„Ich, na ja, ich bin bei dir eingezogen.“ Sie machte eine kurze Handbewegung. „Das hast du ja wohl bemerkt.“
Colby schüttelte sachte den Kopf. Auf der Kommode entdeckte er nicht nur eine Parfümflasche, sondern eine ganze Sammlung davon. „Du lieber Himmel.“
„Ich glaube, die da oben haben dich mittlerweile gehört“, scherzte sie. Sie ging auf ihn zu und betrachtete seinen nackten Oberkörper. „Hm“, murmelte sie. „Schön.“ Sie kam so dicht an ihn heran, dass er ihren Duft wahrnahm.
Als sie mit den Händen über seine Brust fuhr, sagte er gepresst: „Was ist denn …“ Seine Stimme gehorchte ihm nicht. „Was machst du denn in meinem
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