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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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mit dem seidigen schwarzen Haar, dem exotischen Aussehen und den mitternachtsblauen Augen. Anne mit der stahlharten Entschlossenheit, der angeborenen Skepsis und dem wunderbaren Mitgefühl. Ja, diese Anne Haynes wollte er überzeugen, ganz gleich, was es ihn kosten mochte.

    „Du bist ja schon so früh zugange“, wunderte sich am nächsten Morgen Annes ältere Schwester Leslie. Normalerweise krabbelte Anne erst um halb acht aus dem Bett. Doch an diesem Tag hatte sie schon vor sieben Uhr geduscht, sich angezogen, die Zeitung gelesen und Punkt acht ihren Flug nach Minneapolis gebucht.
    „Und was führt dich so früh hierher?“ Auch Anne wunderte sich, denn Leslie, Steuerberaterin und Präsidentin des Elternbeirates der Schule, hatte immer sehr viel zu tun.
    „Du hast in letzter Zeit nicht viel von dir hören lassen. Ich möchte dich fragen, ob du heute Abend zu mir, Ted und den Kindern zum Essen kommen magst.“
    Anne war hin- und hergerissen. Es drängte sie, allen zu erzählen, dass sie endlich Robert Ryan aufgespürt hatte. Aber damit würde sie nur ihre Angehörigen verletzen. Sie würden bestimmt vermuten, dass sie ihr nicht genügten. Und nun, da sie ihren leiblichen Vater besuchen wollte, war die Situation noch zugespitzter.
    Doch ungeachtet dessen freute Anne sich sehr über das Wiedersehen mit ihrer Schwester und merkte erst jetzt, wie sehr Leslie ihr gefehlt hatte. „Danke für die Einladung, Schwesterherz, aber es geht heute nicht.“
    Leslie goss sich einen Kaffee ein und blickte Anne neugierig an. „Hast du eine Verabredung?“
    „Nicht direkt“, wich Anne aus und fügte nach einigem Zögern hinzu: „Ich nehme an einer politischen Veranstaltung teil, auf der Geld für John Westfields Wahlkampf gesammelt wird.“
    „Wow!“, rief Leslie beeindruckt. „Wer ist dein Begleiter?“
    „John Westfield.“
    Leslie pfiff durch die Zähne. „Wie, um alles in der Welt, hast du das denn geschafft?“
    Anne konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde. „Ach na ja, das ist wirklich keine große Angelegenheit. Wir gehen nur als Bekannte hin, sonst nichts.“
    „Ach wirklich?“ Leslie glaubte ihrer Schwester offensichtlich kein Wort. „Wie hast du ihn kennengelernt?“
    „Durch meine Arbeit. Aber das ist eine lange Geschichte.“
    „Hör mal, Kleines, ist dir bekannt, dass ein Gedeck für dieses Dinner tausend Dollar kostet?“
    „Das habe ich gerade in der Gesellschaftsspalte gelesen“, erwiderte Anne verzagt. Warum hatte sie sich auf dieses Dinner eingelassen? Sie passte doch überhaupt nicht zu den anderen Gästen.
    „Was ziehst du an?“, erkundigte sich Leslie gespannt.
    „Keine Ahnung“, sagte Anne mit einem tiefen Seufzer. „Ich habe nichts, was elegant genug dafür ist.“
    „Ich leider auch nicht, sonst könnte ich dir etwas borgen.“ Leslie schaute an ihrem Körper entlang, der nach den Geburten von zwei Kindern nett gerundet war. „Hätte sowieso keinen Sinn, weil dir meine Sachen viel zu groß wären. Und deine Finanzen reichen wahrscheinlich nicht aus, dir bei ‚Mc Quade‘ oder ‚Sie‘ etwas zu kaufen.“
    „Nein.“ Traurig schüttelte Anne den Kopf, als Leslie die exklusivsten Boutiquen von Concorde nannte. Wenn sie die monatlichen Hypothekenraten für ihr Haus bezahlen wollte, konnte sie sich so etwas nicht leisten.
    „Du, es gibt doch diesen Secondhandladen in der Stadt. Dort bekommt man für nicht allzu viel Geld die abgelegten Kleider der Damen aus der Gesellschaft.“

    Eine Stunde später probierte Anne bereits ein marineblaues Chiffonkleid mit einem tiefen Ausschnitt. „Zu dunkel“, bemerkte sie.
    „Und zu tief ausgeschnitten“, fügte Leslie hinzu.
    Das nächste war ein smaragdfarbenes Samtkleid. „Das macht mich zu alt“, stellte Anne fest, die sich kritisch im Spiegel musterte.
    Leslie reichte Anne ein leuchtend blaues Taftkleid, das einen gerüschten Rock hatte.
    „Zu jung für mich“, lehnte Anne ab.
    Nach zehn weiteren Kleidern stöhnte Leslie auf. „Weißt du, was dein Problem ist, Schwesterchen? Du legst viel zu großen Wert darauf, dich den anderen Damen anzupassen. Aber die sind auch nur Menschen wie du und ich. Ehrlich, Anne, du brauchst dich nicht zu fürchten.“
    „Du hast leicht reden, denn du gehörst ja dazu. Du musstest dich nie so sehr anstrengen wie ich.“
    Erschrocken setzte Leslie sich auf einen zierlichen Stuhl. In diesem Moment wünschte Anne, dass sie ihre unbedachten Worte zurückholen könnte.
    „Es tut mir leid, Anne“,

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