BIANCA EXKLUSIV Band 0180
Blick zwischen den beiden Männern hin- und herschweifen. „Gibt es etwas, was ich wissen sollte?“
„Frag deinen Bruder.“ Charlie schaute seiner Freundin direkt in die Augen. „Oder wusstest du etwa, dass er mir nachgeschnüffelt hat? Hast du ihn vielleicht sogar auf die Idee gebracht?“
„Was redest du da?“
Die Enthüllung hatte Nina vollkommen überrascht. Jake konnte sehen, wie erleichtert Charlie war.
„Dein Bruder ist ins Autohaus gefahren, als ich freihatte“, erklärte Charlie wütend. „Er hat vorgegeben, ein Auto kaufen zu wollen, und meine Kollegen dann hintenrum ausgehorcht. Immerhin so gründlich, dass mein Chef mich gefragt hat, ob ich in Schwierigkeiten stecke. Er dachte, dass die Polizei mich unter Verdacht hat. Als ich ihn gebeten habe, mir den Mann zu beschreiben, wusste ich, dass es sich nur um Jake handeln konnte.“
„Jake?“ Nina standen die Tränen in den Augen. Sie war zutiefst verletzt und verlangte nach einer Erklärung.
Aber er dachte nicht daran, sich zu entschuldigen. „Ich wollte verhindern, dass du wieder einen Fehler machst. Deswegen habe ich die Ermittlungen eingeleitet. Damals hast du geglaubt, Frank gut genug zu kennen, aber du hattest dich geirrt. Und wenn ich mich früh genug nach ihm erkundigt hätte, hätten wir gewusst, dass seine Kreditkarten gesperrt sind, dass er Schulden hatte und dass er spielsüchtig war.“
„Charlie ist nicht Frank“, wandte Nina ein, „und …“
Charlie fiel ihr entsetzt ins Wort. „Was hast du gemacht? Ermittlungen eingeleitet?“
Die Band begann zu spielen, und die Gäste bewegten sich zur Tanzfläche.
„Nein, nicht persönlich. Ich habe einen Freund gebeten, das für mich zu erledigen.“ Jake beugte sich vor, um die Band zu übertönen, die gerade einen Westernsong angestimmt hatte. „Ich wollte nur sichergehen, dass er dir die Wahrheit erzählt hat. Franks Spielsucht hat dir einen Haufen Schulden eingebracht. Die Entschädigung, die die Versicherung dir gezahlt hat, könntest du für die Ausbildung der Zwillinge viel besser gebrauchen.“
Nina hatte genug. Sie griff nach Charlies Hand und stand abrupt auf. „Charlie ist nicht Frank. Entweder du respektierst, dass er zu meinem Leben und zum Leben meiner Kinder gehört, oder du suchst dir einen anderen Platz für dein Dinner am Sonntag“, fuhr sie ihn an. „Davon abgesehen, du hast kein Recht, dich in mein Leben einzumischen, solange du deins nicht in Ordnung gebracht hast.“
Charlie legte den Arm um Ninas Schultern und schob sie zur Tür. „Komm, wir gehen. Besser, wir verbringen unseren Abend woanders.“
Als die Band die erste Nummer ihres neuen Programms spielte, verließen Nina und Charlie aufgebracht den Club.
„Hast du wirklich geglaubt, dass Charlie nicht merkt, wer sich da nach ihm erkundigt hat?“, fragte Tori konsterniert.
„Das war mir vollkommen egal. Ich dachte sogar, dass es ihm eine Warnung sein wird, falls er vorhat, Nina früher oder später wie einen Gebrauchtwagen zu entsorgen.“ Die Band änderte den Rhythmus. Gitarren und das Klavier wechselten in ein langsames Balladentempo. Höchste Zeit für ein anderes Thema, dachte Jake. „Hast du Lust zu tanzen?“
Sie zögerte kaum merklich. „Sicher. Warum nicht.“
Auf dem Weg zur Tanzfläche bemerkte Jake, dass es ihm nur darum ging, Tori in den Armen zu halten. Sie fühlte sich fast zerbrechlich an, als sie zu tanzen begannen. Er hatte ihre rechte Hand genommen und sie in seine gelegt. Tori achtete auf einen angemessenen Abstand zwischen ihnen. Für den Anfang ist das okay, dachte Jake insgeheim. Als ihre Blicke sich begegneten, spürte er, wie ein Adrenalinstoß durch seinen Körper pulsierte. Er zog sie ein wenig dichter zu sich heran und stellte fest, dass ihre Wangen plötzlich leicht gerötet waren. Ihr Puls schlug schneller und härter, und im Glanz ihrer Augen spiegelten sich ihre geheimen Wünsche und Sehnsüchte wider.
Sie verstärkte den Griff ihrer Linken auf seinem Oberarm. „Jake, vielleicht sollten wir besser nicht tanzen.“
„Ich habe aber gerade keine andere Frau zur Hand.“ Er strich ihr sanft über den Rücken und bemerkte, dass sie vor Erregung leicht zitterte. „Gönnen wir uns doch das kleine Vergnügen.“
„Danach steht dir also der Sinn?“
„Ich will einfach nur den Augenblick genießen. Nicht an gestern denken. Oder an morgen.“ Jake nahm ihre Hände in seine und legte sie sich auf die Brust. „Entspann dich. Genieß es einfach.“
Mehr und
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