BIANCA EXKLUSIV Band 0180
Wasser liegen, und Tori beeilte sich mit dem Baden. Jake schaute ihr über die Schulter. Als sie sich umdrehte, stand sie direkt vor ihm. Er hätte nur die Arme ausbreiten müssen … „Leg das Handtuch auf mein Bett“, murmelte sie erschrocken und versuchte, ihren Pulsschlag wieder unter Kontrolle zu bringen, während sie ihren Sohn aufs Bett legte und abtrocknete.
Aus den Augenwinkeln konnte sie beobachten, dass Jake die Kiefer zusammenpresste. Sie war froh, dass ihre Hände etwas zu tun hatten. Warum ist Jake hergekommen?, fragte sie sich insgeheim.
„Der Badetisch hätte locker in meinen Kofferraum gepasst“, meinte sie wie beiläufig. „Nina hätte mich anrufen können, und ich hätte ihn abgeholt.“
„Ich dachte, es ist einfacher für dich und das Baby, wenn ich ihn dir vorbeibringe“, erwiderte Jake.
Tori deckte Andy mit dem Badetuch zu. Sie schaute auf und richtete ihren Blick direkt auf Jake. „Keine Ausflüchte, bitte. Warum bist du hergekommen?“
Jake seufzte auf. „Ich dachte, es ist ein guter Vorwand, nach dir zu sehen“, gestand er ein.
Tori überlegte. Letzte Woche erst war er einverstanden, dass wir Freunde sind. Will er jetzt mehr? Will ich jetzt mehr?
Beide erschraken, als es plötzlich klingelte.
Jake schaute auf seine Uhr. „Ein bisschen spät für Besuch.“
„Du bist doch hier. Was soll schon passieren.“
„Soll ich aufmachen, während du Andy ins Bett bringst?“
Sie nahm ihren Sohn auf den Arm und griff mit der freien Hand nach einer Windel. „Ja, bitte.“
Als Jake wieder ins Zimmer kam, übergab ihr eine Schachtel. „Es war deine Nachbarin. Sie hat dieses Päckchen heute Morgen für dich angenommen und unterschrieben.“
„Oh, es ist von meiner Mom.“ Tori lächelte. „Ich war heute Morgen unterwegs mit Andy. War gar nicht leicht, mit dem Baby im Wagen und den Einkaufstüten zu jonglieren. Ich habe nicht viel eingekauft, nur so viel, dass ich in den nächsten Tagen über die Runden komme. Loretta passt am Wochenende auf ihn auf, sodass ich meinen Kühlschrank wieder auffüllen kann.“
„Tori, du musst viel öfter rausgehen“, ermahnte er sie. „Auch mal allein.“
„Ja, ich weiß. Aber ich hasse es, ihn allein zu lassen. Am Sonntag nehme ich ihn mit zur Kirche. Wenn er unruhig wird, kann ich ja wieder gehen.“
Sie schwiegen einen Moment. Dann trat Jake einen Schritt auf sie zu. „Vorhin habe ich doch gesagt, dass ich Charlie unbedingt besser kennenlernen muss.“
Tori nickte, legte die ausgebreitete Windel in die Wiege und Andy hinein.
„Was hältst du davon, wenn wir am Freitagabend alle zusammen ausgehen? Nina und Charlie und du und ich. In diesen Club, der gerade aufgemacht hat. Southwestern Grille.“
Sie hatte schon davon gehört. Am Wochenende spielte dort immer eine Live-Band. Will Jake mich zum Tanzen einladen?, fragte sie sich. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie es sich anfühlte, in seinen Armen zu liegen … „Aber ich kann Andy nicht lange allein lassen.“
„Nur für zwei Stunden. Wir fahren um neun hin und sind um elf schon wieder zurück. Außerdem hast du doch dein Handy. Du kannst Loretta alle halbe Stunde anrufen. Aber wahrscheinlich schläft er sowieso die ganze Zeit über.“
Vielleicht hatte er recht. „ Soll das ein Date sein?“, fragte sie scherzhaft, obwohl sie es schon genau wissen wollte.
„Nein. Ich meine …“ Jake Galeno war offensichtlich aus dem Konzept geraten.
„Schon okay. Du willst nur die Gelegenheit nutzen, Charlie ein bisschen auszuhorchen. Und ich bin das Alibi“, erwiderte sie und lachte laut auf.
Kurze Zeit später saß Jake im Wohnzimmer auf dem Sofa und sah zu, wie Tori ihren Sohn fütterte. Dann legte sie eine CD mit Einschlafmusik ein und setzte sich mit Andy in den hölzernen Schaukelstuhl am Kamin. All ihre Aufmerksamkeit galt dem Kind.
Leise stand Jake auf, ging zum Tisch hinüber und betrachtete die Geschenke, die sie zu Andys Geburt bekommen hatte. Er fand einen Teller mit Winnie-Pooh-Motiven und eine passende unzerbrechliche Tasse, eine weiße Decke mit Satin-Einfassung, einen blauen Schneeanzug und eine handgeschnitzte und handbemalte Spieluhr.
„Wer auch immer dir das geschenkt hat, dieser Jemand versteht sich auf Handwerk. Es ist eine großartige Arbeit“, sagte Jake und deutete auf die Spieluhr.
Der Schaukelstuhl knarrte vernehmlich. Sie zögerte mit der Antwort. „Es ist von Peter“, erklärte sie schließlich.
Jake starrte sie unverwandt an. Die Spieluhr sah
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