BIANCA EXKLUSIV Band 0180
und rahme sie ein.“
„Großartige Idee. Das wird Mom gefallen.“
Die Ladentür ging auf, und Tori und Loretta verstummten plötzlich. Barbara Simmons war eingetreten. Mit ernster Miene schaute sie die beiden Frauen an. Die Pfunde, die sie während der Schwangerschaft zugelegt hatte, waren wieder verschwunden. Neugierig fixierte sie Andy.
Tori wich nicht von Andys Seite. „Hi, Barbara“, grüßte sie und lächelte freundlich. „Schön, dich zu sehen.“
„Meine Mom hat mir ausgerichtet, dass du angerufen hast. Andrew war krank?“
„War er. Aber jetzt ist er ganz gesund. Er musste operiert werden.“ Tori erzählte ihr die ganze Geschichte.
Barbara konnte ihre Augen nicht von Andy lassen. „Er ist so groß geworden.“
„Stimmt. Er wächst jeden Tag und nimmt kräftig zu. Wie war dein Urlaub?“
„Ganz okay. War nett, Vanessa und Melanie wieder zu sehen“, entgegnete Barbara achselzuckend, streckte die Hand aus und strich Andy vorsichtig über das Haar. „Trotzdem ist alles ganz anders als früher“, fügte sie mit leiser Stimme hinzu.
„Was ist anders?“
„Der Urlaub mit meinen Freundinnen“, erklärte der Teenager. „Ich dachte, wir könnten da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Du weißt schon, bevor ich schwanger wurde. Aber sie interessieren sich nur für Jungs und für Klamotten …“
„Und du nicht?“
„Also, ganz bestimmt nicht für Jungs. Das ist das Letzte, was ich im Moment gebrauchen kann. Die beiden haben mich glatt ausgelacht, als ich ihnen erzählt habe, dass ich Neurochirurgin werden will. Außerdem …“
„Ja?“
„Außerdem musste ich dauernd daran denken, dass ich Andy nur ein einziges Mal im Arm gehalten habe. Darf ich … darf ich ihn kurz nehmen?“
Toris Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Sämtliche Ängste, die sie in den vergangenen Wochen mit aller Macht verdrängt hatte, schossen urplötzlich hervor. Trotzdem war ihr bewusst, dass sie Barbara die Möglichkeit geben musste, sich von ihrem Baby zu verabschieden. Bisher hatte sie keine Gelegenheit dazu gehabt. „Natürlich darfst du. Achte darauf, dass du sein Köpfchen stützt.“
Barbara hob Andy aus dem Sitz und lehnte ihn vorsichtig gegen ihre Schulter. Ihr Gesicht hielt sie ganz dicht neben seinem und wiegte ihn sanft hin und her. Dann wandte sie sich ab, ließ ihren Blick durch die Galerie schweifen und spazierte mit Andy auf dem Arm durch den Ausstellungsraum. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich von Minute zu Minute sicherer fühlte.
Tori wartete.
Nach ein paar Minuten brachte Barbara Andy zurück, legte ihn wieder in den Sitz und griff nach ihrer Handtasche. „Ich muss jetzt los. Danke, dass ich ihn halten durfte.“
Schweigend nickte Tori ihr zu.
„Wir sehen uns übernächste Woche. Mein Anwalt sagt dir, wann und wo.“ Sie lächelte verunsichert und stürzte hastig aus der Galerie.
Barbaras Überraschungsbesuch beschäftigte Tori immer noch, als Jake sie am Nachmittag abholte. Sie hatten sich verabredet, um in einem Spielzeugladen Geburtstagsgeschenke für die Zwillinge zu kaufen. Entschlossen verscheuchte sie ihre Sorgen und fixierte Andys Sitz auf der Rückbank des Trucks.
„Weißt du schon, was du ihnen schenken willst?“, fragte Tori, als sie vor dem Spielzeugladen parkten.
„Kein Computerspiel. Vielleicht ein Feuerwehrauto, irgendwas, was ihre Fantasie anregt. Aber sie sollen nicht beide dasselbe bekommen. Also vielleicht ein Feuerwehrauto für Ricky und ein Truck für Ryan.“
„Sie werden sich bestimmt dauernd streiten, wer womit spielen darf“, gab Tori zu bedenken.
„Stimmt. Sie werden aber auch lernen, wie man teilt, was man hat.“
Es dauerte einen kleinen Moment, bis sie Andy aus dem Truck geholt hatten. Jake schob ihn im Kinderwagen über den Parkplatz. Wie ein stolzer Vater betrat er mit ihm den Laden.
Zu dieser Jahreszeit war der Laden hoffnungslos überfüllt. Das Weihnachtsgeschäft hatte bereits begonnen. Unablässig rissen die Angestellten Kartons auf, füllten die Regale auf und dirigierten die Eltern in die Richtung, wo das gewünschte Spielzeug lagerte. Tori übernahm den Kinderwagen, während Jake einen Einkaufswagen organisierte. Schnell hatte er den Feuerwehrwagen und den Truck gefunden und lud sie ein. Tori suchte zwei ferngesteuerte Autos aus. Die Zwillinge werden vor Freude ganz aus dem Häuschen sein, dachte sie und lachte vergnügt.
Jake lächelte sie an und eilte zu den Sportartikeln. „Charlie hat gesagt, dass sie sich einen
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