BIANCA EXKLUSIV Band 0180
nicht, was sie erwartete, als Jake von der Hauptstraße abbog. Nach einer weiteren Kurve entdeckte sie die Hütte. In der Dunkelheit konnte sie nicht viel erkennen. Das Häuschen schien aus Lehmziegeln gebaut und war ziemlich klein. An der Seite befand sich eine kleine Garage. Der Kies knirschte unter ihren Schuhsohlen, als sie aus dem Wagen stiegen.
Jake schaltete das Licht im Haus an.
Die Hütte war zauberhaft eingerichtet. Der Holzfußboden war alt und knarrte bei jedem Schritt, aber er war glänzend poliert. Geheizt und gekocht wurde mit dem Holzofen. Die schmalen hohen Fenster ließen die Wand größer scheinen, als sie tatsächlich war. Ein rotbraunes Sofa und ein brauner Sessel waren um den Herd herum angeordnet. Auf dem Pinienholztisch stand eine Lampe mit schmiedeeisernem Fuß. Im Schlafzimmer war gerade genug Platz für ein Doppelbett, einen Nachttisch und eine Kommode. Vor dem Sofa lag ein handgewebter Teppich, und neben dem kleinen Bücherschrank hing eine Malerei mit indianischen Flötenspielern.
Jake verschwand für einen Moment und holte Toris Köfferchen und seinen Leinensack aus dem Wagen. Toris Köfferchen landete auf dem Bett, während er sein Gepäck hinter das Sofa fallen ließ.
Soll das heißen, dass wir getrennt schlafen?, fragte sie sich. Wenn sie überhaupt jemals Trost gebraucht hatte, dann heute Nacht.
„Ich mache Feuer im Ofen.“ Jake mied jeden Blick.
„Ich räume die Lebensmittel in den Schrank.“
Während Jake sich mit dem Anfeuern beschäftigte und die Holzvorräte draußen kontrollierte, begann Tori zu kochen. Sie machte Wasser für die Pasta heiß, würzte die Hähnchenschnitzel mit Pfeffer und briet sie zusammen mit den Zwiebeln an.
„Du hättest dir nicht so viel Mühe machen müssen“, erklärte er, als er in die Küche zurückkam.
„Es lenkt mich ab.“ Sie legte den Deckel auf die Pfanne. „Wem gehört die Hütte eigentlich?“
„Craig Fernandez. Ich habe in Albuquerque mit ihm zusammengearbeitet, bis er als Special Agent nach Chicago versetzt wurde.“
„Aber die Hütte behält er trotzdem?“
„Er will sie nicht verkaufen, weil er sie von seinem Onkel geerbt hat. Ich schaue ab und zu nach, ob alles in Ordnung ist.“
Die Stimmung zwischen ihnen blieb angespannt, und während des Abendessens wechselten sie nur ein paar Worte. Als sie fertig waren, räumten sie den Tisch ab und erledigten den Abwasch. Anschließend ging Tori ins Schlafzimmer, um über das Handy ihren Anrufbeantworter abzuhören. Keine Nachrichten. Dann öffnete sie ihren Koffer und nahm das Foto von Andy heraus. Die Liebe zu diesem kleinen Jungen durchflutete ihr Herz.
Sie bemerkte noch nicht einmal, dass sie weinte, bis Jake das Zimmer betrat. Er drehte ihr Gesicht zu sich hin und nahm sie in die Arme. „Schschsch“, wisperte er ihr ins Ohr. „Es wird alles gut werden.“
Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Sie fühlte sich, als hätte man sie mitten entzweigerissen. Als ob sie alles verloren hätte, was ihr wichtig war. Jake inklusive.
Ihr Herz pochte heftiger, als Jake sie in die Arme nahm und sanft hin- und herwiegte. Er ließ die Hände über ihren Rücken gleiten, und aus den tröstenden Liebkosungen wurden Zärtlichkeiten, die ihre Nerven in höchste Anspannung versetzten. Er umfasste ihr Gesicht mit gewölbten Händen und küsste ihr die Tränen von den Wangen. Dann küsste er sie auf den Mund.
Sie hatte ihn vermisst.
Ihm war es genauso ergangen, denn der Kuss war fordernd und leidenschaftlich.
Ohne zu fragen zog er ihr den Pullover über den Kopf und warf ihn zur Seite, während sie ihm hastig das Hemd aufknöpfte. Hastig und fiebrig … weil sie beide wussten, dass die Lust verflogen war, sobald der Verstand sich zu Wort meldete. Jedes Mal, wenn sie beieinander waren, wurde Toris Liebe zu Jake fester und tiefer. Er war vollkommen anders als Dave. Jake war stark und zuverlässig und aufrichtig.
Sie machte sich am Gürtel seiner Hose zu schaffen, und er verteilte tausend kleine Küsse auf ihren Brüsten. Mit geschickten Fingern schob sie den Reißverschluss seiner Hose nach unten. Sein Atem kam heftiger.
Heute Abend konnte Jake seine Gier kaum zügeln. Tori spürte es an seinen Fingerspitzen, las es an seinen Augen ab und bemerkte es an seinen Küssen. Jede seiner Berührungen steigerte ihre Erregung ein bisschen mehr. Diesmal war ihre Lust so wild und so aufregend, dass sie am liebsten bis in alle Ewigkeit weitergemacht hätte. Seine Erregung verriet ihr, dass er das
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