BIANCA EXKLUSIV Band 0180
ist und das Baby, soweit er es beurteilen kann, ebenfalls. Sie haben eine Ultraschalluntersuchung und viele Tests gemacht. Es ist alles in Ordnung.“
„Aber all diese Tests können ihr nicht darüber weghelfen, dass sie den Vater des Kindes nicht kennt.“
„Sie wird die Unterstützung ihrer Familie brauchen, damit sie diese Zeit übersteht.“
Gray seufzte. „Du hast recht.“ Dann sah er, wie seine Frau mit gerunzelter Stirn auf sie zukam.
„Was macht ihr hier?“, fragte sie. „Ich dachte, ihr wolltet bei Ashley bleiben?“
„Ich musste mich erst ein wenig sammeln“, erklärte Gray. „Ich wollte nicht, dass sie mich so aufgelöst sieht.“
Ein verständnisvolles Lächeln erschien auf Kathryns Gesicht, und sie legte einen Arm um seine Taille. „Was für ein Tag, nicht wahr?“
Mit einundvierzig Jahren war Kathryn Seeger Nolan immer noch die schlanke, hübsche Frau, die sie immer gewesen war. Abgesehen davon, dass sie ihr dunkles Haar jetzt kurz geschnitten trug, sah sie noch genauso aus, wie Jarrett sie kennengelernt hatte. Er war damals noch ein Kind gewesen und seine ältere Schwester Paige und Kathryn waren College-Freundinnen gewesen. Kathryn führte die Boutique für Brautausstattung, in der Ashley ihr Hochzeitskleid gekauft hatte, als Jarrett und sie ihre Hochzeit geplant hatten. Diese Hochzeit, die nie stattfand, hatte Kathryn und Gray zusammengebracht. Nur Ashleys Verschwinden hatte das glückliche Leben getrübt, dass sie mit Gray und ihren beiden jungen Töchtern teilte.
Jarrett konnte nicht anders, als darüber nachzudenken, wie alles gekommen wäre, wenn er und Ashley damals tatsächlich vor den Altar getreten wären. Auf jeden Fall wäre sie dann nicht hier, würde nicht unter einer Amnesie leiden und wäre auch nicht von einem anderen Mann schwanger.
Jarrett war so in seine Gedanken vertieft, dass er erst bemerkte, dass jemand mit ihm sprach, als er eine Hand auf seinem Arm spürte. Er schaute auf.
Kathryn sah ihn besorgt an. „Geht es dir gut?“
Er nickte und verdrängte die bedrückenden Gedanken. „Was ist?“
„Ashley fragt nach dir.“
„Geht es ihr gut?“
„Ich glaube, sie fühlt sich sicherer, wenn du in ihrer Nähe bist“, erwiderte Kathryn. „Schließlich warst du der Einzige, den sie erkannt hat.“
„Sie kannte meinen Namen“, verbesserte Jarrett sie. „Erkannt hat sie mich auch nicht.“
„Trotzdem hast du uns gegenüber einen Vorteil“, erwiderte Gray und schien nicht gerade erfreut über diese Tatsache zu sein. „Ich bin nur froh, dass wir Fotos mitgebracht haben, die beweisen, dass wir ihre Familie sind. Sonst hätte sie uns vielleicht gar nicht geglaubt.“
Jarrett wusste, dass sie Ashley schnell nach Hause bringen mussten, damit die ganze Familie endlich wieder zueinanderfand. „Am Besten ist, ich gehe jetzt zu ihr und passe auf sie auf, während ihr euch darum kümmert, dass wir so schnell wie möglich mit ihr abreisen können.“
Gray und Kathryn begaben sich auf die Suche nach Dr. Parker, während Jarrett in Ashleys Zimmer ging. Sie trug jetzt Jeans und ein Sweatshirt, Kleider, die Kathryn ihr mitgebracht hatte. Und sie sah wieder fast so aus wie an dem Tag, an dem sie ihn in Dallas verlassen hatte. Noch schlanker vielleicht. Doch selbst ohne Make-up, das Haar schlicht zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, war sie noch immer die Schönheit, die bereits vor langer Zeit sein Herz erobert hatte.
„Endlich siehst du wieder wie du selbst aus“, sagte Jarrett, der im Türrahmen stehen geblieben war. Zu spät bemerkte er, wie grausam diese Bemerkung in ihren Ohren klingen musste. Schließlich wusste sie nicht, wie sie früher ausgesehen hatte. Verlegen stammelte er eine Entschuldigung.
Ashley erhob sich aus dem Sessel. „Bitte, lege nicht jedes Wort in meiner Gegenwart auf die Goldwaage. Sei einfach nur natürlich und normal.“
„In Anbetracht der Situation ist das gar nicht so einfach.“
„Aber ich möchte, dass mich jeder so behandelt, wie er es getan hätte, wenn das hier nicht passiert wäre.“ Sie wurde noch nachdenklicher. „Gray weiß ja noch nicht mal, was er zu mir sagen soll.“
„Das ist angesichts der Umstände nur verständlich“, gab Jarrett zu bedenken. Er hatte Ashley am Abend zuvor ihre Beziehung zu ihrer Familie erklärt und gehofft, dass diese Informationen ihr helfen würden, sich zu erinnern. Leider schien das nicht der Fall gewesen zu sein.
Seufzend wandte Ashley sich ab und schaute aus dem
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