BIANCA EXKLUSIV Band 0180
sich ja prächtig zu entwickeln.“
Ashley errötete leicht und legte verlegen eine Hand auf ihren Bauch. „Ja, ich glaube auch.“
„Jetzt werde doch nicht verlegen. Du siehst großartig aus“, beruhigte Paige sie.
„Ja, das ist wahr“, stimmte Jarrett ihr bei. Er hatte Matt wieder in den Wagen gesetzt und legte jetzt einen Arm um Ashleys Schulter.
Paige strich ihrem Bruder über die Wange und umarmte Ashley. „Ihr beide gebt wirklich ein hübsches Paar ab“, meinte sie, während sie den Buggy umdrehte. „Wirklich hübsch.“ Dann rief sie ihre Kinder herbei und eilte davon.
Ashley war nicht klar gewesen, dass sie den Atem angehalten hatte, bis sie hörte, wie Jarrett seufzend ausatmete.
„Entschuldige“, murmelte er. „Paige hält mit ihrer Meinung nie hinterm Berg.“
„Ich mag sie.“
„Das hast du schon immer getan.“ Er nahm ihren Arm und führte sie zu dem Parkplatz, auf dem sie den Wagen abgestellt hatten. „Na ja, jetzt hast du wenigstens schon einen kleinen Vorgeschmack von dem erhalten, was dich heute Abend auf der Ranch erwartet.“
Sie waren zum Abendessen auf der Ranch von Jarretts Vater Rex eingeladen. Auch Tillie, seine Haushälterin, würde anwesend sein. Tillie kam oft zu Gray und Kathryn hinüber und schien es sich zum Ziel gemacht zu haben, Ashleys Erinnerung mit nervtötenden Fragen zu wecken.
„Ich bin vorbereitet“, erwiderte Ashley. Auch wenn Tillie schwer zu ertragen war, so nahm sie das gern in Kauf, wenn sie dafür noch länger mit Jarrett zusammen sein konnte.
Heute Morgen, als sie der Familie erklärt hatte, dass sie einen Ausflug mit Jarrett machen würde, hatte Gray sofort wieder verärgert reagiert. Und genau wie am Abend zuvor hatte sie mit ihm gestritten. Sie wusste zwar, dass Gray es nicht guthieß, wie Jarrett sie in der Vergangenheit behandelt hatte, aber schließlich war es ihre Sache, wann und mit wem sie ausging.
Für Gray war sie immer noch ein Kind. Er schien nie akzeptiert zu haben, dass sie erwachsen geworden war. Allerdings wusste sie mittlerweile, dass sie Mitschuld an seinem Verhalten trug. Man hatte ihr gesagt, dass sie das College abgebrochen und dann einen Job nach dem anderen gehabt hatte. Es sah so aus, als ob sie ihrer Familie mit ihrer Sprunghaftigkeit viele Sorgen gemacht habe.
Nun, sie hatte aber auch jetzt das Recht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und sie brauchte ihre Unabhängigkeit, wie die Luft zum Atmen.
Als sie auf Jarretts Wagen zugingen, gestand sie ihm, wie schuldig sie sich fühlte, sich ständig gegen ihren Bruder aufzulehnen. „Ich habe Gray viel zu verdanken. Ich weiß, dass er mich und Rick aufgezogen hat. Und die letzten Jahre, in denen ich vermisst gewesen war, müssen schrecklich für ihn gewesen sein. Und jetzt lebe ich in seinem Haus, bringe die familiäre Routine durcheinander und …“
„Ashe, sie freuen sich, dich bei sich zu haben.“
„Aber Gray zahlt meine Arztrechnungen, das Essen, meine Kleidung. Er kommt einfach für alles auf.“
„Dein Bruder ist ein erfolgreicher Tierarzt. Kathryn hat ein gut gehendes Geschäft. Es macht ihnen nichts aus, dir finanziell unter die Arme zu greifen.“
„Ich meine nicht das Geld.“
„Und du wirst nicht immer von ihnen abhängig sein.“
„Dafür werde ich sorgen, darauf kannst du dich verlassen.“
Jarrett, der gerade die Wagentür aufgeschlossen hatte, warf ihr einen fragenden Blick zu. „Was hast du vor?“
Ashley musste unwillkürlich lächeln. Seltsam, wie gut er sie kannte. „Ich habe Gray und Kathryn heute Morgen mitgeteilt, dass ich mir einen Job suchen werde.“
Jarrett wirkte ebenso überrascht, wie Gray es gewesen war, und sie wehrte rasch mit der Hand seine Antwort ab. „Ich kenne die Argumente bereits. Ich bin schwanger, leide unter Amnesie und habe keine anständige Ausbildung.“
„Wer hat das gesagt?“
„Rate mal.“
„Komm schon. Ich weiß, dass Gray übertreiben kann, wenn er seinen Standpunkt verteidigen will, aber ich bin sicher, dass er niemals so etwas zu dir sagen würde.“
Sie musste zugeben, dass sie Grays kritische Bemerkungen über ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr subjektiv ausgelegt hatte. „Er findet, dass ich zu Hause bleiben soll, bis das Baby kommt.“
„Und was meint Kathryn?“
„Sie meint, dass ich in ihrer Boutique mithelfen könnte. Gray ist deswegen ganz schön wütend auf sie.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
„Ich bringe nur Probleme in ihre Ehe.“
„Warte mal.“ Jarrett
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