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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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oft weg ist. Ich springe gelegentlich als Babysitter ein.“
    „Du?“
    „Sieh mich nicht so überrascht an. Ich brauche schließlich eine Ausrede für meine Videospielsammlung, und Richie ist die perfekte Ausrede.“
    Christina war irgendwie gerührt, auch wenn sie es nicht zeigte. Stattdessen ließ sie den Blick über die niedrige Mauer zum Fluss wandern, der in einiger Entfernung träge vorbeifloss. „Das ist eine schöne Wohnlage. Muss Richies Mutter hart arbeiten, um die Miete zu bezahlen?“
    „Nein, ihr Exmann ist reich und bezahlt ordentlich für die beiden, vorerst zumindest. Sie geht oft aus, weil sie die Hoffnung nicht aufgegeben hat, endlich den Richtigen zu treffen.“
    Hatte Richies Mutter es auch bei Derek versucht? Christina konnte sich vorstellen, dass er einen kurzen Blick auf den Jungen geworfen und sich sofort von der Frau zurückgezogen hatte. Dass er sich um den Jungen kümmerte, hieß noch lange nicht, dass er sich auch für eine Frau mit Kind interessieren könnte.
    „Im Moment trifft sie sich zum ersten Mal mit einem neuen Mann“, fuhr Derek fort. „Vielleicht hat sie ja heute Glück.“
    Er griff nach seinem Glas, trank einen Schluck und kniff die Augen zusammen.
    „Ärgerst du dich über etwas?“, fragte Christina.
    „Nein, aber …“ Er stockte.
    „Was ist?“, drängte sie.
    „Ach, mir tut der Junge leid, ehrlich. Ich wohne zwar noch nicht lange hier, aber der Vater hat sich in der ganzen Zeit so gut wie nicht gezeigt. Zwei Besuche in zwei Monaten. Nett, nicht wahr? Sogar durch die dicken Wände konnte man das Geschrei hören. Mom und Dad haben das Wiedersehen offenbar gefeiert. Der Vater hat gewonnen. Ich wünschte nur, dass Richie nicht so darunter leiden würde.“
    Derek wich ihrem Blick aus und strich mit der Fingerspitze über das beschlagene Glas. Christina merkte deutlich, dass mehr hinter seinen Worten steckte – Traurigkeit. Und ein tief verborgenes Geheimnis. Das Geheimnis seiner Kindheit?
    Drinnen spielte Richie weiterhin mit den digitalen Jedi-Rittern. Eines von Dereks Musikinstrumenten lehnte neben seinem Bein, ein Rohr. Christina kannte es. Es war ein afrikanischer Regenstab. Drehte man es, rollten darin kleine Steinchen hin und her und erzeugten sanfte Geräusche.
    Derek beobachtete sie eingehend. Sie wich seinem Blick aus und richtete ihn erneut auf das Instrument.
    „Ach ja, das ist Richies neuestes Spielzeug. Meine Mutter hat meinen Vater damals dazu gebracht, mir die ganzen Instrumente zu kaufen. Sie wollte das musikalische Talent fördern, das in ihrer Familie vorhanden war und von dem sie gehofft hat, ich hätte es geerbt. In New York hatte ich die Instrumente nur eingelagert. Hier habe ich sie komischerweise ausgepackt, frag mich nicht, warum.“
    „Sie sind … fremdartig.“
    „Mein Vater war beim Militär und ist durch die ganze Welt gereist“, erklärte er knapp.
    „Hast du noch Kontakt zu deinen Eltern?“
    Er schüttelte den Kopf. „Beide sind schon vor langer Zeit gestorben.“
    Bevor sie sagen konnte, wie leid ihr das tat, nahm er sich sichtlich zusammen und verwandelte sich wieder in den alles beherrschenden Chef.
    „Aber ich habe dich nicht zum Plaudern zu mir gebeten“, sagte er.
    „Nein, das ist mir klar“, erwiderte sie und wappnete sich gegen das, was nun vielleicht kam. Würde Derek ihr kündigen, weil er nach ihrer Liebesnacht eben doch nicht unbefangen mit ihr zusammenarbeiten konnte?
    „Ich habe mir wegen letzter Woche Sorgen gemacht“, begann er.
    „Ich habe dir schon gesagt, dass mit mir alles in Ordnung ist.“
    „Nein, ich meinte …“ Er stockte und suchte nach Worten. „Es geht darum, wie du auf Twylas Gerede reagiert hast. Das hat mir zu denken gegeben, und darum … habe ich Erkundigungen eingezogen.“
    Sie bekam Herzklopfen. „Was soll das heißen?“
    „Die Anzeige wegen sexueller Belästigung“, erwiderte er sehr behutsam und vorsichtig. „William Dugan.“
    Rasch stellte sie das Glas auf den Tisch, weil ihre Hände zu zittern begannen.

11. KAPITEL
    Christina wurde blass.
    Und da Derek mit so einer Reaktion gerechnet hatte, wollte er dieses Gespräch im privaten Umfeld führen. Sie sollte nicht gezwungen sein, hinterher den ganzen Tag in der Firma so zu tun, als wäre nichts gewesen.
    Im Verlauf der Woche hatte er seine Kontakte spielen lassen und Informationen gesammelt, die nicht in Christinas Lebenslauf standen. Nach und nach hatte er herausgefunden, wieso sie anfangs in seiner Nähe über Gebühr

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