BIANCA EXKLUSIV Band 0181
starrten einander fassungslos an.
Derek sah drein, als wäre er k. o. geschlagen worden. Er brauchte nichts zu sagen. Christina wusste selbst, dass sie die Grenze überschritten hatte.
„Es tut mir leid.“ Sie stand auf und ging zur Tür. „Jetzt ist es heraus, und ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr.“
„Christina!“, rief Derek erstickt.
Sie ging an Jack vorbei. „Bis heute Abend liegt meine Kündigung vor“, sagte sie.
Sie schloss die Tür des Konferenzzimmers hinter sich. Aus Erfahrung wusste sie, dass man sich nicht automatisch besser fühlte, wenn man ehrlich alles auf den Tisch gelegt hatte.
Doch diesmal war es nicht wie bei William Dugan. Diesmal würde sie sich besser fühlen. Es fing schon an.
13. KAPITEL
Christina liebte ihn?
Mit dieser Erklärung stellte sie Dereks Welt auf den Kopf. Doch komischerweise stand diese Welt nun endlich richtig. Das erste Mal in seinem Leben fühlte sich etwas echt an. Exakt zu ihm passend.
Dieser seltsame Drang, jede Bindung zu meiden, war plötzlich wie weggeblasen. Er wollte zur Ruhe kommen und samstags daheim mit Christina Filme ansehen. Er wollte mir ihr zu einem abgelegenen Landhaus fahren, um ein ungestörtes Wochenende zu verbringen. Er wollte mit ihr und ihren Kindern abends am Esstisch sitzen und sich gegenseitig von den Erlebnissen des Tages berichten.
Himmel, es hatte Derek Rockwell voll erwischt.
Obwohl ihn die anderen Teammitglieder und auch Jack unverwandt anstarrten, konnte er nicht aufstehen. Wahrscheinlich hätten ihn die Beine nicht getragen.
„Sie hocken einfach nur da, nachdem sie das gesagt hat?“, fragte Seth und rieb sich das Knie.
„Mann, das ist kalt“, bestätigte Adam.
Kalt wie Stein. Kalt wie Sir. Dabei hatte Derek sich stets eingeredet, nicht wie sein Vater zu sein. Höchste Zeit, dass er das auch bewies.
Im Magen machte sich ein flaues Gefühl breit, als er sich endlich aufraffte. Ein flaues Gefühl – neu für ihn, doch es gefiel ihm. Sehr sogar.
Jack kam zu ihm und wirkte dermaßen zufrieden, dass Derek ihm am liebsten einen Kinnhaken versetzt hätte.
„Kümmerst du dich um … die Sache?“, fragte Jack besorgt. „Christina ist nicht nur eine brillante Analystin, sondern auch eine tolle Frau. Rede ihr die Kündigung aus. Und wenn du schon dabei bist …“
„Ich weiß genau, was ich machen werde.“
Die anderen Teammitglieder bedrängten ihn.
„Raus hier, Mann!“
„Verschwinden Sie endlich!“
„Ja, ja, ich bin ja schon unterwegs“, wehrte Derek ab und zog sich zur Tür zurück.
Jack klopfte ihm noch auf den Rücken, und irgendjemand sagte: „Heißt das, dass wir eine lange Mittagspause haben?“
Derek ließ es durchgehen. Ausnahmsweise.
Christina durfte nicht kündigen. Er überstand keinen Tag ohne sie, ohne ihren Verstand und ihr Lächeln.
Er lief den Korridor entlang, wich den Angestellten aus und versuchte, die Frau einzuholen, die er liebte. Du lieber Himmel, ja, er liebte sie.
Bevor er die Aufzüge erreichte, warf er einen Blick in ihr Büro. Treffer! Sie war dabei, hastig ihre persönlichen Sachen in einen Karton zu packen, und wandte dabei dem Fenster zum Korridor den Rücken zu.
Derek trat mit angehaltenem Atem ein. Christina hörte ihn offenbar und erstarrte mitten in der Bewegung.
Er streckte die Hand aus und strich ihr das Haar aus dem Gesicht, doch sie sah ihn nicht an.
„Ich mache es dir einfach“, sagte sie nur. „Wir können nicht mehr zusammen arbeiten.“
„Können wir nicht?“
„Nein. Meine Gefühle hindern mich daran“, begann sie und betrachtete ihn fragend. „Ich habe es ernst gemeint. Ich habe mich in den Chef verliebt, und das nehme ich nicht zurück, für kein Geld der Welt. Es ist mir gleichgültig, wenn jetzt alle Leute meine Gefühle für dich kennen und sich das Maul zerreißen. Es ist mir gleichgültig, wie sie darüber denken.“
„Gut, weil es sich bestimmt blitzartig herumsprechen wird.“ Behutsam strich er erneut über ihr Haar. „Warte nur ab, bis jemand Patrick die Neuigkeiten hinterbringt. Er wird begeistert sein.“
„Welche Neuigkeiten?“, fragte sie vorsichtig. „Dass ich mich selbst aus der Firma katapultiert habe?“
„Nein.“ Er legte ihr die Hände an die Wangen. „Dass ich mich ebenfalls in dich verliebt habe.“
Sie sah ihn an, als würde sie kein Wort verstehen.
„Es ist nur so“, erklärte er, „dass mir die richtigen Worte schwerfallen. Du weißt, dass ich es noch nie ausgesprochen habe.“
Wieso war
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