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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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Gerüchte im Umlauf waren? Woanders neu anfangen?
    Nein. Sie war schon ein Mal weggelaufen, doch es hatte ihr nichts gebracht.
    Sie musste nur für einen reinen Tisch sorgen. Die Vergangenheit würde sich nicht wiederholen.
    Entschlossen kehrte sie in den Konferenzraum zurück, in dem der Trainer gerade die nächste Übung vorbereitete, eine menschliche Pyramide. Wer war nur auf die Idee gekommen, dass diese sportlichen Übungen ausgerechnet von ihnen ausprobiert werden sollten?
    Bewusst hielt Christina sich von Derek fern, obwohl sie seinen Blick auf sich fühlte. Er wollte, dass sie ihn ansah und wieder jene Verbindung herstellte, die am Wochenende zwischen ihnen geherrscht hatte. Die vorhin zwischen ihnen geherrscht hatte.
    Nein. Sie hielt sich zurück.
    „Wie im Berufsleben auch“, sagte der Ausbilder, „brauchen wir unten ein starkes Fundament. Wen würden Sie dafür aussuchen?“
    „Stört euch nicht daran, wenn ich mir das nur ansehe“, sagte Jack und setzte sich lächelnd an den Tisch.
    Die Männer im Team wählten Derek, Seth und Ben für das Fundament aus. Jack blinzelte Christina zu. Was sollte das?
    Während Seth und Ben sich schon mal aufstellten, kam Derek zu Christina. „Können wir reden?“, fragte er.
    „Worüber?“
    „Verdammt, sieh mich an!“
    Sie konnte es nicht. Weil sie dann den Verstand und die Kraft zum Weitermachen verlieren würde. Und sie wollte weitermachen.
    Trotzdem riskierte sie einen Blick. Er betrachtete sie dermaßen zärtlich, dass sie sich beinahe an seine Brust gelehnt hätte. Beinahe. Sie widerstand der Versuchung, weil sie nicht ewig in einem Hamsterrad laufen und auf der Stelle treten wollte.
    Es spielte auch keine Rolle mehr, dass Derek Rockwell ihre Liebe nicht erwiderte. Schließlich hatte sie schon immer gewusst, dass die Liebe nur für andere Menschen bestimmt war.
    „Mr. Rockwell?“, rief der Trainer.
    „Später“, sagte Derek ihr leise und lächelte sanft.
    Sie achtete nur noch darauf, wie sich nun Jonathan und Adam für die zweite Ebene der Pyramide in Stellung brachten. Sie selbst sollte die Spitze bilden.
    Derek trug als Mitglied des Fundaments das Gewicht der beiden Männer auf den Schultern.
    „Sag mal“, fragte Jack seinen Partner amüsiert, „willst du ihnen nicht sagen, dass sie dir nicht im Nacken sitzen sollen? Das habe ich schon oft von dir gehört.“
    Derek lachte. Es war Musik in Christinas Ohren. Ginge es nach ihr, würde sie dieses Lachen für den Rest ihres Lebens hören wollen. Gleichzeitig machte es sie traurig, dass Derek so gut gelaunt war. War für ihn denn wirklich alles in Ordnung? Er der Chef, sie die Angestellte, eine einmalige Nacht, sonst nichts?
    „Christina!“, rief der Trainer und unterbrach ihre Grübeleien.
    Mühsam kletterte sie auf die Spitze der Pyramide, in Gedanken bereits wieder bei Derek. Als sie die Spitze der wackligen Pyramide erreicht hatte, wusste sie plötzlich eins: Sie wollte nichts mehr unterdrücken. Sie wollte ihre Gefühle nicht länger verbergen. Wenn man schwieg, überließ man anderen Menschen die Macht über sich, und das kam für sie nicht mehr infrage. Hier oben, auf diesem wackligen Fundament, begriff sie: Geheimnisse und Ränke waren nichts für sie. Weder im Job noch im Privatleben.
    „Derek?“, sagte sie.
    „Ja“, erwiderte er laut und deutlich.
    „Ich muss mit dir reden.“
    „Jetzt?“
    „Ja, jetzt.“
    „Warten Sie“, bat der Trainer. „Wir wollen doch erst feststellen, wie lange Sie sich gegenseitig halten können.“
    „Ich bin diese Spiele leid“, verkündete Christina. „Nein, nicht Ihre Spiele“, versicherte sie dem erschrockenen Trainer, schwankte und hielt das Gleichgewicht. „Ich meine die Spiele in der Firma. Die Gerüchte. Man darf sich nie geben, wie man wirklich ist, weil man ständig Angst hat, etwas Falsches zu sagen oder zu tun und dafür getadelt zu werden. Man duckt sich vor den Leuten, die mächtiger sind als man selbst.“
    „Christina?“ Die Frage kam von Derek. Sie war unüberhörbar eine Warnung.
    „Wir geben anderen die Macht, uns zu unterdrücken“, fuhr sie fort und ließ sich nicht mehr bremsen. „Aber ich reiße die Macht wieder an mich.“
    Jonathan wollte zu ihr hochblicken, schwankte jedoch und brachte die ganze Pyramide in Gefahr.
    „Derek“, erklärte Christina, „ich habe mich in dich verliebt.“
    Jemand fluchte. War es Derek? Dann geriet das menschliche Gebilde ins Wanken, und alle landeten auf dem Fußboden, saßen nur da und

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