BIANCA EXKLUSIV Band 0181
„Wahrscheinlich war es eine Art Werbungsritual“, sagte er im Tonfall des Professors. Dann fügte er mit seiner eigenen Stimme hinzu: „Wissen Sie, dass ich Sie zum ersten Mal richtig habe lachen hören?“
Sam war verloren. Der Bann seiner dunklen Augen machte jeden Gedanken an Abwehr zunichte. Aidan beugte sich über sie und hauchte ihr einen zarten Kuss auf den Mund. Bebend öffneten sich ihre Lippen. Er hielt sie fest in seinen Armen, und sein männlicher Duft wirkte auf Sam wie eine Droge.
Die Zärtlichkeit seiner Lippen machte sie benommen und ließ ihren Widerstand dahinschmelzen. Traum und Wirklichkeit verschwammen ineinander, bis sie nicht mehr wusste, wo das eine aufhörte und das andere begann.
„Du schmeckst wie Honig“, flüsterte er.
Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht, als er sich von ihren Lippen löste und sein Mund mit zärtlichen Küssen ihre Augenlider berührte … ihr Ohrläppchen … ihre Schläfe.
Die aufwallende Leidenschaft wurde abrupt von einem Schwall kalten Wassers abgekühlt. Sam schrie auf und entzog sich Aidans Armen. Die Flut kam herein. Nach und nach schlugen die Wellen wieder höher auf den Strand und umspülten bereits ihre Füße.
Aidan nahm Sam bei der Hand, und lachend rannten sie vor der aufsteigenden Flut davon. Atemlos erreichten sie gerade noch rechtzeitig die roh in den Fels gehauenen Stufen. Wenig später hätte das Wasser sie in der kleinen Bucht eingeschlossen. Als wollte das Meer das letzte Wort behalten, klatschte ein großer Brecher gegen die Felsen unter ihnen und bespritzte sie von Kopf bis Fuß mit weißer Gischt.
„Uff!“ Aidan schüttelte den Kopf und ließ Wassertropfen nach allen Seiten aus seinen Haaren spritzen.
„Du bist völlig durchnässt!“ Sam lachte. Ihre Augen strahlten vor Glück.
„Du aber auch“, erwiderte er. „Wir sollten zusehen, dass wir nach Hause kommen und trocken werden. Wir wollen uns nicht erkälten.“
Wieder nahm er ihre Hand, und schweigend gingen sie nebeneinander den Pfad an den Klippen entlang zum Hotel. Die Luft zwischen ihnen knisterte wie elektrisch geladen.
„Ich … dusche lieber schnell“, sagte Sam verlegen, als sie in Aidans Suite angekommen waren. „Mein Haar ist voller Salzwasser.“
„Tu das“, erwiderte er. „Ich mache uns dann inzwischen einen Kaffee.“
Sam zog sich in ihr eigenes Zimmer zurück, schlüpfte aus der durchnässten Kleidung und ließ das heiße Wasser unter der Dusche auf sich niederprasseln. Ihre Fantasie war so erhitzt, dass sie sich Aidan in der Duschkabine bei sich vorstellte. Sein nackter muskulöser Körper stand eng an sie geschmiegt, seine Hände liebkosten ihre Brüste, glitten über die schlanken Schenkel hinab …
Sie atmete tief durch. Die Wahrheit war einfach: Sie begehrte Aidan mit einer Intensität, die sie selbst ängstigte. Heftig schüttelte sie den Kopf, als könnte sie damit die verwirrenden Bilder aus ihrer Fantasie vertreiben. Sie trat aus der Dusche und rubbelte sich das Haar mit einem großen Handtuch trocken. Dann hüllte sie sich in den marineblauen Bademantel, den sie an der Rückseite der Tür hängend fand, und nahm all ihren Mut zusammen. Barfuß, aber hoch erhobenen Hauptes kehrte sie in das Wohnzimmer zurück.
Doch um ihre Fassung war es schnell geschehen. Auch Aidan hatte geduscht, um sich das Salzwasser aus dem Haar zu waschen. Er trug einen ähnlichen Bademantel, und auch seine Füße waren bloß.
Ein Schauer überlief sie, als sie sich seinen nackten Körper unter dem Bademantel vorstellte. Sie erinnerte sich gut an den flüchtigen Blick, den sie erhaschen konnte, als er seinen Surfanzug auszog. War das wirklich erst heute Morgen gewesen?
Aidan blickte auf, bemerkte ihren begehrlichen Blick und lächelte. „Kaffee“, verkündete er amüsiert. „Im Kühlschrank ist Milch oder auch Sahne, der Zucker steht dort drüben auf dem Tisch. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Kaffee nicht selbst gekocht habe. Das Personal hat ihn uns beschert.“
Es war richtiger Filterkaffee in einem dunkelgrünen Becher mit feinem Goldrand. Sam rührte ein wenig Milch und Zucker hinein und trank dann einen ersten Schluck. „Er … ist ein bisschen besser als der, den ich für dich gemacht habe“, bemerkte sie. Noch immer hatte sie ihre Stimme nicht ganz unter Kontrolle. „Das war nur Pulverkaffee.“
„Ach!“ Er hob eine Augenbraue. „Ist es das, was dich so sehr beschäftigt?“
Sie sah ihn verständnislos an. „Wie meinst du
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