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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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heraufzuschicken. Ich hoffe, Sie werden seine Bemühung zu würdigen wissen.“
    Der Kellner servierte eine halbe Grapefruit, deren Fruchtfleisch zu einem leichten Soufflee gemixt war. Das Ganze war mit grobem Kristallzucker und Stückchen von kandierter Grapefruitschale bestreut. Sam lächelte zögernd. „Dem kann ich wohl kaum widerstehen, oder?“, erwiderte sie. „Es sieht köstlich aus.“
    Das war es auch. Der Koch hatte sich selbst übertroffen. Auch das Omelett war perfekt. Es war leicht und schaumig, und das dazu gereichte Gemüse hatte gerade den richtigen Biss.
    Aidan hatte eine Flasche Wein geöffnet und wollte Sams Glas füllen, doch mit einer instinktiven Bewegung streckte sie die Hand aus und bedeckte das Glas. „Nein, vielen Dank, ich möchte nichts trinken“, wehrte sie ab.
    Er sah sie missbilligend an. „Trinken Sie nie etwas?“
    „Nun ja, manchmal schon … aber zurzeit wäre es wohl nicht gut. Ich meine, wegen des Unfalls.“ Sie war froh, dass ihr diese Ausrede gerade noch rechtzeitig eingefallen war.
    „Ich glaube nicht, dass ein Glas Wein Ihnen schaden wird“, ermunterte er sie.
    „Vielleicht nicht, aber ich trinke lieber Mineralwasser“, beharrte sie.
    „Also bekommen Sie Mineralwasser“, lenkte er ein. Er holte eine Flasche aus dem Kühlschrank der kleinen Kochecke, schraubte sie auf und füllte ihr Weinglas mit so viel Eleganz, als wäre es der allerfeinste Champagner. Sie dankte ihm mit einem angespannten Lächeln und hob das Glas. Immerhin schien er ihre Begründung für die Ablehnung des Weins hingenommen zu haben. Einen Moment hatte sie panische Angst gehabt, dass er ihr Geheimnis erraten könnte. Sie würde künftig auf der Hut sein und weitere Versprecher vermeiden müssen.
    „Es tut mir leid, dass ich heute Nachmittag keine Zeit für Sie hatte“, bemerkte Aidan, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. „Mir ist leider etwas sehr Dringendes dazwischengekommen.“
    „Das hatte ich auch gar nicht erwartet“, erwiderte Sam. „Ich habe mir jedenfalls einen wunderbar faulen Nachmittag gemacht. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wann ich zuletzt ferngesehen habe. Es gab unter anderem eine Sendung über Seehunde, die war sehr interessant. Wir haben viele Seehunde hier an der Küste.“
    Du redest zu viel, Sammy, rief sie sich im Stillen zur Ordnung, doch ihre Zunge wollte ihr nicht gehorchen. „Die Fischer mögen sie natürlich nicht, weil sie ihnen angeblich die Fische wegfressen“, fuhr sie fort, um ihre Nervosität zu überspielen. „Aber sie sehen so süß aus. Man sieht sie oft drüben am Pentow Head.“
    „Ach ja?“ Er schien ernsthaft interessiert zu sein. „Das würde ich gern sehen. Können Sie mir die Stelle zeigen?“
    „Sie meinen, heute Abend noch?“, fragte sie irritiert.
    „Warum nicht?“
    Sam zögerte, aber ihr fiel keine Ausrede ein. „Es … ist ein ziemlich weiter Weg“, warnte sie.
    „Fühlen Sie sich noch nicht wieder fit genug?“
    „Doch, doch“, wehrte sie ab. „Mit mir ist alles in Ordnung.“ Vielleicht war es tatsächlich besser, einen Spaziergang zu machen, als in seinem Apartment mit ihm allein zu sein.
    „Gut.“ Wieder lächelte er entwaffnend. „Sobald wir mit dem Essen fertig sind, besuchen wir die Seehunde.“
    Es war ein perfekter Abend für einen Spaziergang an den Klippen. Tagsüber war es heiß gewesen, aber nun strich eine kühle Brise vom Meer herein. Der Himmel war strahlend blau, und die See leuchtete in Schattierungen von Türkis und Violett. Die tief stehende Sonne zeichnete verschwommene Schatten in die zerklüfteten Felsen.
    „Dort sind die Seehundfelsen.“ Sam deutete nach vorn. „Vom Ende dieses Landvorsprungs hat man einen besseren Blick. Es ist nicht weit.“
    „Dann gehen wir“, erwiderte er. „Ich bin nicht in Eile.“
    „Sind Sie denn mit Ihrer Arbeit fertig?“
    Er lachte. „Ich halte nichts davon, vierundzwanzig Stunden am Tag zu arbeiten“, erklärte er. „Manchmal erlaube ich mir ein bisschen Entspannung.“
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter und lauschten dem sanften Rauschen der Wellen. Die kühlende Brise wehte Sam das Haar aus dem Gesicht. Niemand war weit und breit zu sehen. Es schien, als hätten sie die ganze Küste für sich allein.
    Der Weg führte um die ganze Bucht herum bis zur Land-spitze, und als sie näher kamen, konnten sie vier oder fünf Seehunde entdecken, die friedlich in der Abendsonne auf den Felsen dösten. Aidan reichte Sam das mitgebrachte Fernglas.

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