BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Tellern und Schüsseln an ihnen vorbei und aus der Küche hinaus.
Sobald sie allein waren, lächelte Derek. Mit dem Rockwell-Lächeln hatte er schließlich immer die Wogen bei Frauen geglättet. Na ja, wenigstens einen Versuch war es wert. „Woher wollen Sie wissen, ob ich nicht schon längst einen Harem habe?“
„Weil Sie dazu gar keine Zeit hätten“, erwiderte sie, „es sei denn, sie hätten den Harem in Ihrem Büro untergebracht, und dann wäre er reichlich klein, weil er mir nicht aufgefallen ist! Und da Sie jetzt wissen, dass ich tatsächlich erst heute Abend ins Büro komme, würde ich Sie bitten zu gehen. Wir feiern hier eine kleine Fiesta.“
Hatte sie denn sein Lächeln nicht gesehen? Wieso wirkte es nicht? „Da Sie nicht ins Büro kommen wollen, bringe ich das Büro zu Ihnen. Ich habe die Unterlagen im Wagen.“
Sie sah ihn ungläubig an. „Sie sind die dreißig Kilometer von San Antonio hierhergefahren, um mir die Fiesta zu verderben? Das hatte keine Zeit bis heute Abend?“
„Ich bin eben jetzt inspiriert.“
„Aber ich bin es nicht. Ich genieße die Zeit mit meiner Familie, und dabei stört mich niemand. Selbst Sie nicht, Mr. Rockwell.“
Derek hatte nie Zeit mit Familie genossen und konnte daher auch nicht nachvollziehen, was so entspannend daran sein sollte. Patrick Fortune bildete in der Hinsicht natürlich eine Ausnahme, doch sie trafen sich nie zu Grillfesten.
„Ich komme ohne Sie mit dem Computerprogramm nicht weiter“, erklärte er ehrlich. „Irgendwie hakt da was.“
Christina schloss für einen Moment die Augen, als würde sie gleich explodieren. „Dann sollten Sie vielleicht mal das Handbuch oder die Hilfetexte zu Rate ziehen, Rockwell.“
Rockwell? Wenn sie den Mister wegließ, klang das wenigstens etwas persönlicher.„Kommen Sie“,drängte er.„Ich erkläre Ihnen meine Ideen, und Sie zeigen mir, wie man diese blöden Bilder für die Präsentation in den Computer bekommt.“
Aus ihren Augen traf ihn ein zorniger Blick. „Ich verlasse meine Familie nicht“, verkündete sie. „Nie wieder und nicht einmal für einen einzigen Tag.“
Derek hielt seine neue Idee für einsame Spitze, und er wollte bei der Präsentation alle beeindrucken, vor allem Jack. Daher handelte er, ohne lange zu überlegen. An der Wand hing ein Seil. Er wusste, es war eigentlich nur zur Zierde, doch er hatte dafür eine andere Verwendung.
„Was machen Sie da, Rockwell?“, fragte Christina, als er das Seil von der Wand nahm.
„Kommen Sie jetzt mit?“, fragte er, bildete eine Schlinge und kam näher.
„Das wagen Sie nicht!“
Anstatt zu antworten, legte er ihr das Lasso um den Körper. Auch wenn er es nicht fest zuzog, konnte sie doch die Arme nicht mehr richtig bewegen.
„Sehr witzig, ich lach mich tot“, stellte sie fest. „Nehmen Sie mir das wieder ab!“
Er tat es aber nicht, sondern zog sie mit sich. „Ich brauche Sie, Christina.“
„Sie wiederholen sich. Verstehen Sie kein Nein?“
Im Wohnraum trafen sie auf Patrick, den offenbar ihre Schwestern informiert hatten.
„Ich werde entführt“, klagte Christina.
„Höchste Zeit“, erwiderte Patrick und lehnte sich lächelnd an die Wand.
Während Christina der Mund offen stehen blieb, warf Derek seinem Gönner einen warnenden Blick zu. „Bitte, keine zweideutigen Bemerkungen. Hier geht es nur um die Arbeit.“
„Wie du meinst.“ Patrick deutete zum Garten. „Bleib doch bei uns, und ich werde still sein wie ein Mäuschen.“
„Nein, zu viel Arbeit. Und du hast mich schließlich zum Arbeiten nach San Antonio geholt, nicht wahr?“
„Rockwell“, warf Christina ein, „Mr. Fortune würde sich bestimmt freuen, wenn Sie ihm ein bisschen Gesellschaft leisten. Wäre es nicht auch im Interesse des Projekts, dass Sie bleiben?“
So leicht gab Derek nicht nach. Sobald die Arbeit abgeschlossen war, konnten sie sich freie Zeit gönnen, und wäre er jetzt geblieben, hätte er sich ohnedies nicht entspannt. Nicht in Christinas Anwesenheit.
„Ich wünschte wirklich, du würdest die Arbeit langsamer angehen, Derek“, bemerkte Patrick.
„Du kennst mich doch.“
Christina versuchte, das Lasso abzustreifen, und Derek bekam ein schlechtes Gewissen und hätte ihr beinahe geholfen. Aber er wollte sie bei sich haben, und er brauchte ihre Hilfe. Und irgendwie konnte er ohne sie nicht klar denken. Was nicht hieß, dass er in ihrer Gegenwart immer seinen Verstand beisammen hatte.
Sie sah ihm in die Augen und gab ihre Gegenwehr
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