BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Beine übereinander. Das erdfarbene Kostüm verdeckte den Körper, den Derek letzte Nacht genossen hatte. Also war wieder alles beim Alten. Das zum Knoten geschlungene und festgesteckte Haar bestätigte es genauso wie ihre sichtliche Zurückhaltung.
Zuerst wollte er sich für sein Davonschleichen entschuldigen, auch wenn er überzeugt war, dass es richtig gewesen war. „Christina, bevor die anderen eintreffen, möchte ich …“
Sie winkte sofort ab. „Das ist unnötig. Was letzte Nacht passiert ist, ist vorbei. Wir verstehen uns?“
Ein Schlag ins Gesicht hätte ihn genauso getroffen, doch damit hätte sie ihm wenigstens gezeigt, dass sie irgendetwas für ihn empfand. „Es wird mir schwerfallen, unsere gemeinsame Zeit zu vergessen“, erwiderte er. Wie bitte? Genau das hatte er eigentlich nicht sagen wollen!
Sie stand auf, ging auf die Tür zu seinem Privatraum zu und gab ihm einen Wink, ihr zu folgen. Also schön, brachte er es eben hinter sich.
„Damit das klar ist“, begann sie, sobald er eingetreten war und sie die Tür geschlossen hatte, und verschränkte dabei die Arme. „Die letzte Nacht ist es nicht wert, dass wir darüber sprechen. Sie war … ein Fehler, ein völliger Aussetzer des Verstandes.“
Derek fröstelte förmlich unter ihrer Kälte. Wie konnte Christina sich nach dieser Nacht so verhalten? Hatte er sich nur eingebildet, zwischen ihnen wäre etwas Besonderes gewesen? Nein, das war ausgeschlossen. Sie hatte seine Küsse und seine Leidenschaft erwidert, das hatte er sich nicht eingebildet.
„Ein Fehler?“, fragte er. „Du weißt, dass es keiner war, Christina.“
Sie ballte die Hände zu Fäusten, gab sich aber weiterhin gelassen. „Ich habe nicht klar gedacht, und du … Nicht einmal du angelst im Büroteich nach Beute.“
„Das stimmt. Zugegeben, dadurch wird die Zusammenarbeit schwieriger, aber ich will doch betonen, dass letzte Nacht kein Fehler war.“ Erst nachdem er es ausgesprochen hatte, wurde ihm voll bewusst, dass es stimmte. Bei Christina wollte er keinen Rückzieher machen. Er wollte mehr als nur eine Nacht. Warum empfand sie nicht wie er? „Willst du wirklich so tun, als wäre nichts geschehen?“
Für einen Moment glaubte er, Schmerz in ihrem Blick zu erkennen.
„Das wäre doch am besten“, behauptete sie. „Wir könnten von vorne anfangen und …“
Ohne zu überlegen, trat er auf sie zu. Sie wich in den begehbaren Kleiderschrank zurück und stieß gegen seine Anzüge.
Überrascht blieb er stehen. „Christina?“, fragte er unsicher.
Was sollte das? Genau wie letzte Nacht sah sie ihn sanft an und öffnete bereitwillig die Lippen. Doch sie streckte ihm auch eine Hand entgegen, als wollte sie ihn abweisen.
„Das ist keine gute Idee“, flüsterte sie, aber sie schickte ihn nicht weg.
Waren ihre Worte vielleicht mehr eine Warnung an ihre eigene Adresse? Behutsam griff er nach ihrer Hand und rieb sie sanft. „Sag mir, dass du mich brauchst“, bat er.
„Das werde ich nicht tun.“
Sie blickte zu Boden und atmete heftig, verlangte jedoch nicht, dass er sie losließ. Hätte sie ihn darum gebeten, er hätte sofort aufgegeben und eingestanden, dass die letzte Nacht tatsächlich ein gewaltiger Fehler gewesen war.
Ermutigt legte er ihr die andere Hand unters Kinn. Sie schloss die Augen und bebte.
„Sag mir, dass die letzte Nacht kein Fehler war, Christina“, drängte er.
„Das werde ich nicht tun.“
Christina war fest entschlossen, sich daran zu halten. Die letzte Nacht hätte nicht stattfinden dürfen. Sie hatte einfach zu viel verändert – die Arbeit im Büro, ihren Blick auf die Welt, sogar ihr Bild von sich selbst.
Es war keine schlechte Erfahrung gewesen, absolut nicht. Sie wünschte sich sogar mehr, viel mehr. Sie sehnte sich nach Derek, als könnte sie ohne ihn nicht mehr existieren, und während seine Fingerspitzen über ihren Hals glitten, wollte sie alle Zweifel verbannen. Am liebsten hätte sie ihnen beiden die Kleidung vom Leib gerissen, damit sie erneut miteinander verschmelzen konnten.
„Derek“, setzte sie an und versuchte, ihn abzuweisen, schaffte es jedoch nicht.
Offenbar verstand er es als Einladung, weil er ihr die Lippen auf die Stirn drückte und sie besitzergreifend küsste.
„Sag es, Christina“, flüsterte er, und wie in der letzten Nacht strich sein Atem über ihre Haut.
Erinnerungen an die gemeinsame Leidenschaft und Ekstase überwältigten sie. Ihr Körper und ihre Seele gehörten ihm. Trotzdem fühlte sie sich
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