BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Gehörte Christina Mendoza zu den Frauen, die nicht von sich selbst überzeugt waren? Das konnte er sich nicht vorstellen. Er wollte ihr versichern, dass sich jeder Mann glücklich schätzen konnte, der ihre Liebe gewann. Jeder – bis auf ihn. Denn er war nicht bereit, sich auf eine engere Beziehung einzulassen.
„Jedenfalls“, sagte er lächelnd und legte ihr den Zeigefinger unters Kinn, „jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich heute Nacht bei dir bin.“ Das war wenigstens nicht gelogen.
„Danke“, entgegnete Christina.
Sie lächelten einander zu, und sie legte ihm wieder die Hand auf die Brust. Es fühlte sich wunderbar an.
„Ich höre es gern, wenn du mir Komplimente machst“, fuhr sie fort. „Das ist jedenfalls besser, als kühl oder distanziert genannt zu werden.“
„Wer hat dich so genannt?“, fragte er erstaunt.
„Mein erster richtiger Freund. Ich war wirklich eine Spätzünderin, in der Schule fand ich Bücher immer interessanter als Jungs. Erst auf dem College habe ich hin und wieder mal für einen Jungen geschwärmt. Reichlich spät, nicht?“
„Mach dir darüber keine Gedanken. Ich kannte jemanden beim Militär, der genauso war. Und er war immerhin ein Mann. An der Highschool hat er sich geschworen, nur mit der Frau ins Bett zu gehen, die er auch heiraten würde. Später dann am College hat er diesen Schwur zwar gebrochen, aber du siehst, dass es nicht nur dir so ergangen ist.“
„Gut zu hören.“ Sie rückte näher zu ihm heran und schob ein Bein zwischen seine Schenkel. „Eigentlich hat mich mein Desinteresse Jungs gegenüber nie gestört. Mom meinte stets, ich wäre viel zu unabhängig, um mich zu binden – und auch zu schüchtern. Außerdem habe ich mich mehr über gute Noten und vordere Plätze bei Wettbewerben gefreut als über irgendwelche Feste und Partys.“
„Und wann hat das aufgehört?“, fragte er und streichelte ihren Arm.
„Im zweiten Jahr am College. Da erblühte die erste Liebe.“
„Ja, die junge Liebe“, meinte er lachend und hätte ihr gern seinerseits eine nette Geschichte erzählt. Es gab jedoch keine. Von Anfang an hatte er seine Beziehungen zu Frauen so gestaltet wie heute – kurz und unverbindlich.
„Meine erste Liebe nahm kein glückliches Ende“, gestand sie. „Schon nach zwei Monaten hatte mein Freund von mir und meinem Ehrgeiz die Nase voll. Er meinte, ich wäre zu kühl und zu besessen von meiner Arbeit.“
Vorsichtshalber verschwieg Derek, dass er bis vor Kurzem den gleichen Eindruck von ihr gehabt hatte.
„Danach habe ich mich in meine eigene Welt zurückgezogen“, fuhr sie fort, „in der es nur noch um den Aufstieg auf der Erfolgsleiter ging.“
„Und den hast du sehr gut geschafft.“
Sie antwortete nicht, sondern biss sich auf die Unterlippe.
Lächelnd zog er die Decke von ihren Brüsten und genoss den Anblick. „War der Idiot dein einziger Freund?“
Christina schob die Decke bis zu den Hüften hinunter. „Es gab noch einen, aber auch das ist nicht gut gelaufen. Es kam zu einem Missverständnis, ich dachte, er würde sich für meine Schwester Gloria interessieren.“
„Dann war auch der ein Narr“, stellte Derek fest und betrachtete voll Verlangen ihren Körper mit den festen Brüsten, der schmalen Taille und dem flachen Bauch. Und erst die sanft gerundeten Hüften und die langen kräftigen Beine!
„Ich habe viel dazugelernt, Derek“, erklärte sie. „In jungen Jahren hatte ich viele Ideale, die ich von meiner Familie übernommen hatte. Dann wurde ich älter, und es erschien mir sinnlos, auf Liebe zu hoffen. Heute erwarte ich nichts mehr von Männern.“
Prompt bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er sie nach diesem offenen Eingeständnis wieder lieben wollte. Sie erwartete nichts von ihm – war dies, zu Recht, nicht zugleich auch eine Bankrotterklärung an ihn? War er für sie ein Mann wie jeder andere? Und warum, verdammt, gefiel ihm dieser Gedanke überhaupt nicht?
„Ich habe sogar einen Pakt mit meinen Schwestern geschlossen“, berichtete sie und lachte. „Keine von uns darf sich ein Jahr lang mit einem Mann treffen. Ich dachte, das wäre kein Problem.“ Seufzend drückte sie sich an ihn. „Das mit uns beiden zählt sicher nicht, ich meine, es ist ja nur diese eine Nacht. Wenn du nichts verrätst, passiert mir auch nichts.“
Er war erleichtert und gleichzeitig enttäuscht. Also hatte sie nie mehr von ihm erwartet als einen One-Night-Stand. Christina war von der Arbeit genauso besessen wir er, und
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