BIANCA EXKLUSIV Band 0187
erfährt, dass du dort bist, dann wird er wissen, dass irgendetwas im Busch ist.“
„Ich könnte doch einen Detektiv mitnehmen, der sich auf der größten Insel Grand Cayman umhört, und wenn er unseren Mann aufgespürt hat, dann bin ich in der Nähe und zum Einsatz bereit.“
„Das klingt schon besser. Was hältst du übrigens von ein wenig Entspannung in Miami Beach?“
„Ich soll mich entspannen?“
„Du hast es nötig. Dem großen Mr. Rhodes kannst du ja erzählen, dass du noch etwas ausruhen willst, bevor es nach New York geht. Wir werden den Detektiv mit einem Charterflug auf die Cayman Inseln schicken, während der Privatjet in Miami auf dich wartet.“
„Elaine, was täte ich nur ohne deinen scharfen Verstand?“
Die ältere Frau lachte heiser. „Vergiss meine Schönheit nicht, Junge.“
Inzwischen war Deston am Farmer’s Market angekommen, wo sich das Delikatessengeschäft befand, in dem Sunny einkaufte.
Als Elaine sich nach seinen Hotelwünschen erkundigte, ging Deston in die Markthalle. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
Am Telefon seufzte seine Assistentin. „Kein Wunder, dass Mr. Rhodes dich nicht mehr hier vor Ort haben will. Hier ist ja … so einiges am Dampfen.“
„Elaine?“
„Ja, Schatz?“
„Ich werde deine Loyalität nicht vergessen.“
„Das weiß ich. Ich würde auch nicht für jeden meinen Kopf hinhalten. Aber jetzt mach dich fertig, und ich kümmere mich um alles.“
Deston legte auf und befestigte das Telefon am Gürtel. Eine kleine Frau mit kurzem Haar erregte seine Aufmerksamkeit. Sie schaute in das Fenster und drehte sich um, als ein Mann sie von hinten umarmte.
Es war nicht Sunny.
Da Emmy Deston am vergangenen Dienstag nicht beim Einkaufen getroffen hatte, war sie davon ausgegangen, dass er ihr beim Essen nicht richtig zugehört hatte.
Was für ein Glück.
Während sie durch den Farmer’s Market ging, versuchte sie, nicht an den attraktiven Rhodes-Sohn zu denken. Leider war das unmöglich. Eigentlich wollte sie sich keine Sorgen machen, bis ihre Periode in einigen Tagen fällig wurde. Sie tat es aber trotzdem, und das jeden Tag.
Wieder einmal befand sie sich in ihrem Lieblingsladen. Immer, wenn sie hier war, fand sie Anregungen für ihre Arbeit. Heute bekam sie allerdings ein merkwürdiges Gefühl im Magen. Vielleicht gab es ja ein neues Produkt, dessen Aroma ihr nicht ganz behagte.
Trotzdem schaute sie sich fröhlich um, dachte an neue Rezepte und hatte ihre Umgebung fast vergessen.
„Sunny.“
Zuerst wusste sie nicht, ob sie sich Destons Stimme nur eingebildet hatte, aber sie drehte sich langsam um. Sofort wurde ihr heiß.
Ja!
O nein.
Schmetterlinge flatterten wild in ihrem Bauch. Deston sah sogar noch besser aus als in ihrer Erinnerung, und er schaute sie lächelnd an. War er wohl froh, sie zu sehen? Seine Augen wurden allmählich dunkler, dann schaute er zur Seite.
„Ich dachte mir, dass du es bist“, meinte er und blickte sie wieder an.
„Deston, ich …“ Was sollte sie nur sagen? „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns noch einmal wiedersehen.“
„Wenn ich mich recht erinnere, wollten wir beide das so.“
Eigentlich sollte sie nun fragen, warum er dann hier sei. „Hast du meinen Brief bekommen?“, fragte sie stattdessen.
„Den, in dem du mir geschrieben hast, dass ich mir keine Sorgen machen sollte? Ja, den habe ich bekommen. Aber darin stand nicht, warum du weggelaufen bist.“
Das konnte Emmy selbst nicht erklären. Nicht, ohne ihm von Paolo und ihrer wahren Identität zu berichten.
„Ich bin schon erwachsen“, erwiderte sie. „Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern.“
Die Worte taten ihr selbst weh, denn Emmy hätte gerne noch in seinen Armen gelegen und sich von ihm zärtlich streicheln lassen. Aber sie hatte seinen Ärger gesehen, nachdem das Kondom geplatzt war, und er hatte ihr zu verstehen gegeben, dass er nichts Langfristiges suchte.
„Wie geht es dir denn?“, erkundigte Deston sich.
„Nicht schwanger.“ Noch nicht.
Überraschenderweise zeigte er keine Reaktion. Sie hätte erwartet, dass er erleichtert sein würde.
„Es ist sicher noch zu früh“, sagte er schließlich.
„Wir könnten jetzt noch eine Stunde so weiterreden, und ich weiß, dass du viel zu tun hast. Ich übrigens auch.“
„Für wen kochst du?“
„Für mich.“
Und das stimmte. Wenn Emmy kochte, war sie glücklich, und sie war überzeugt, dass sie in ihrem Beruf noch viel erreichen konnte.
„Ist es dein Hobby?“, wollte
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