BIANCA EXKLUSIV Band 0187
er wissen.
„Deston, was soll das?“
„Ich betreibe Small Talk.“
Komisch. Bisher hatten ihre Gespräche immer einen Zweck gehabt: Sie waren das Vorspiel für heiße Küsse oder eine Verführung gewesen.
„Ehrlich gesagt, verwirrst du mich. Erst gehst du nicht nach New York, dann tauchst du hier auf und stellst Fragen … warum?“
Er antwortete nicht sofort, sondern betrachtete ein Regal.
„Deston?“
„Warst du eigentlich schon mal in Miami? South Beach?“
Also wollte er wieder das Thema wechseln.
„Nein, aber ich habe davon gehört. Das ist ein Treffpunkt für Filmstars, Playboys … Nicht ganz meine Welt.“
„Ich werde einige Tage dort sein.“
„Bestimmt kann man dort schön Urlaub machen.“ Warum klang sie nur so traurig?
Deston berührte ihre Wange, und Emmy legte ihre Hand auf seine.
„Ich habe dich vermisst, Sunny. Und … es tut mir leid.“
Warum das? Weil das Kondom geplatzt war? In seinem Blick spiegelten sich unergründliche Gefühle.
„Komm mit“, bat er sie.
Erschrocken lachte Emmy. „Nach South Beach?“
Nun wirkte er über seine eigenen Worte genauso überrascht. „Ja. Wir verschwinden von Oakvale und von deiner Familie. In South Beach kennt uns niemand.“
Sofort fielen ihr mehrere Gegenargumente ein. Ihr Job, ihre Mama, ihre Lügen.
Deston musste ihre Zweifel bemerkt haben. „Nur für ein paar Tage. Ich habe dort auch Geschäftliches zu erledigen, aber wir werden trotzdem Zeit für uns haben.“
Emmy schüttelte den Kopf.
„Außerdem steht dir dort jeglicher Luxus zur Verfügung, ohne dass du etwas dafür tun musst.“
Ein solches Angebot war natürlich überaus verführerisch. „Was meinst du damit?“
„Kannst du dir das nicht denken?“
„Für mich ergibt das alles keinen Sinn.“
„Richtig.“ Deston lächelte ein wenig. „Mir geht es auch so. Wahrscheinlich will ich nur in deiner Nähe sein, Sunny. Ich habe eine ganze Penthouse-Suite reservieren lassen. Dort gibt es nicht nur ein Schlafzimmer.“
„Also geht es nicht um … Sex? Wir haben ja schon einen Schrecken erlebt.“
„Ab jetzt sind wir einfach vorsichtiger“, erwiderte er.
Sofort bekam Emmy Lustgefühle, aber sie war auch ängstlich und frustriert. „Es geht also doch um Sex.“
In diesem Moment kam ein Kunde an ihnen vorbei, sodass sie nicht weiterreden konnten.
Als sie wieder allein waren, fuhr Deston fort. „Ich will nicht lügen und sagen, dass ich dich nicht mit jeder Faser meines Körpers begehre. Aber gleichzeitig meine ich, dass wir uns noch besser kennenlernen sollten.“
„Du meinst, falls der Fall der Fälle eingetreten ist.“
„Wenn du ein Kind bekommst, werde ich dich unterstützen“, erklärte Deston.
Emmy legte sich instinktiv eine Hand auf den Bauch. „Es stört mich nicht, wenn du über die Zukunft reden willst“, begann sie, „aber …“
„Aber was?“
Aber ich stamme nicht aus deiner Schicht, dachte sie.
Er hob ihre Hand an seine Brust, und sie konnte den schnellen Herzschlag spüren. Deston schien genauso aufgeregt zu sein wie sie.
„Ich wünsche mir so sehr, dass du mitkommst, Sunny.“
Verflixt! Wie konnte sie da ablehnen? Katrina könnte ihrer Mutter ja einige Tage in der Küche helfen. Aber wie sollte Emmy das Francesca gegenüber begründen? Sollte sie ihr etwa sagen, dass sie die Chance hatte, mit dem Jungen … dem Mann zu verreisen, in den sie schon immer verliebt war?
„Ich kann nicht“, bedauerte sie.
„Komm schon.“ Bestimmt und doch zärtlich hob er sie hoch. „Wenn ich dich mit meinem Privatjet entführen muss, dann tue ich auch das.“
„Du machst Witze, oder?“
„Nein, und ich dulde keine Absage. Komm mit.“
„Das ist doch verrückt!“ Und wunderbar.
Deston war so stark und selbstsicher. Sie gingen an Menschen vorbei, die sie amüsiert anstarrten. Ein Mann hob eine Faust und rief: „Zeig ihr, wer der Boss ist!“ Gerade noch sah Emmy, dass die Begleiterin des Mannes ihn fest gegen den Arm boxte.
„Nur für ein paar Tage“, fuhr Deston fort. „Mehr verlange ich nicht von dir, und mir ist nicht nach Scherzen zumute.“
„Das merkt man. Du lässt mich wirklich nicht los?“
„Nein, dann verschwindest du nämlich wieder.“
„Darf ich nicht wenigstens noch zu Hause packen und einige Anrufe erledigen?“
„In Florida gibt es auch Kleidung und Zahnbürsten, und die Anrufe kannst du von meinem Handy aus machen.“
„Ich kann aber nicht mitkommen“, wiederholte Emmy nervös.
„Du hast keine
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