BIANCA EXKLUSIV Band 0187
geballten Fäusten kam er näher. „Du hättest auch still sein sollen, als du den Ring gesehen hast. Ich habe noch nie eine Frau mit einem so großen Mundwerk getroffen. Von jetzt an tust du, was ich dir sage, kapiert?“
Sie wartete auf den richtigen Moment, wie sie es gelernt hatte. Dann rammte sie Hank die Schulter in den Magen, um ihn hochzuheben und auf den Boden zu schleudern.
So sollte das zumindest klappen. So hatte es auch bei ihrem Trainer geklappt. So klappte es allerdings nicht bei Hank.
Sie traf ihn in die Magengrube. Er stieß den Atem aus und wankte gegen sie, aber sie konnte ihn nicht hochheben. Wie konnte ein so dünner Kerl so schwer sein?
Der Angriff auf Hank war ein Fehler. Das erkannte sie, als er ihr die Hände um den Hals legte. Sie riss den Mund auf, bekam jedoch nur ein Krächzen heraus.
„Lass mich sofort los!“, schrie Hank.
Sie hätte es gern getan, aber er lag so schwer auf ihren Schultern, dass sie die Haltung nicht verändern konnte, ohne hinzufallen.
„Ich meine es ernst!“ Er drückte fester zu.
Sie konnte das Gleichgewicht nicht halten und taumelte, und dann fielen sie beide auf die Motorhaube eines Wagens.
Hank stieß wilde Flüche aus. Während Samantha nach Luft rang, sah sie, dass er nur Shorts und ein T-Shirt trug. Seine nackten Arme und Beine lagen auf dem glühend heißen Metall des Wagens.
Samantha stieß sich von der Stoßstange ab, holte ein paarmal tief Atem und schrie, so laut sie konnte.
Und Kieran hörte sie wie durch ein Wunder.
Er kam aus dem Gebäude und wirkte noch größer und muskulöser, als sie ihn in Erinnerung hatte. Hinter ihr fluchte Hank ununterbrochen, während er von dem Wagen herunterrutschte.
„Samantha, weg von ihm!“ Kieran schob sie beiseite.
„Wer sind Sie denn?“, fragte Hank.
„Ihr Ehemann!“, stieß Kieran hervor.
„Sagen Sie das noch einmal!“ Hank rieb sich den verbrannten Arm.
„Wir haben am Samstag geheiratet.“ Kieran schob sich schützend vor Samantha.
„Sie arbeitet schnell. Vor einem Monat hätte sie beinahe mich geheiratet.“
„Erstaunlich, was einige Wochen ausmachen, nicht wahr?“ Kieran baute sich mit gespreizten Beinen vor ihm auf. „Dann wollen wir es jetzt dabei belassen, einverstanden?“
„Sobald sie mir ihre Schlüssel gegeben hat.“ Hank zog etwas aus der Tasche. Das Sonnenlicht blitzte auf einer schmalen Klinge. „Ich möchte euch nicht die Flitterwochen verderben.“
Kieran spannte sich an, doch kein Wagen war es wert, dass man sich seinetwegen umbringen ließ. „Schon gut.“ Samantha griff nach ihrer Handtasche.
„Es ist nicht gut“, sagte Kieran. „Ich will, dass er dich für immer in Ruhe lässt.“
Hank lächelte drohend. „Großes Pfadfinder-Ehrenwort.“
Samantha holte die Schlüssel aus ihrer Tasche. „Hoffentlich überfährt dich ein Lastwagen.“
Hank lachte auf. „Und deinen Wagen gleich mit?“
„Das wäre es wert.“
„Ich habe noch etwas vergessen.“ Er warf das Messer von der rechten in die linke Hand und wieder zurück. „Du kommst mit mir. Dann läuft dein lieber Mann nicht zur Polizei, bevor er etwas von mir hört.“
„Nein!“ Kieran stellte sich wieder vor Samantha.
„Dann bist du tot, Freund!“
Hinter ihnen klapperten hohe Absätze auf dem Bürgersteig, und eine scharfe Stimme rief: „Was soll das, zum Teufel? Hast du gedacht, du kommst damit durch?“
Sie drehten sich zu Beatrice French Bartholomew um, die auf sie losstürmte.
„Beatrice“, warnte Kieran, doch sie schnitt ihm das Wort ab.
„Ich weiß nicht, woher du das hast, aber es stimmt nicht!“ Sie schwenkte ein Blatt. „Ich habe meinem Vater keine zehntausend Dollar geschuldet!“
„Ich habe den Schuldschein in seiner Hütte gefunden“, erklärte Kieran. „Sieh mal, Beatrice …“
In diesem Moment entdeckte sie das Messer. Überrascht und wütend sah sie Hank an.
„Sie Mistkerl.“ Aus ihrer Handtasche holte sie eine Pistole, die so klein war, dass sie wie ein Spielzeug wirkte. „Ich hasse Straßenräuber!“
„Ich will nur etwas mit meiner Ex… mit ihr klären.“ Hank deutete auf Samantha und steckte das Messer weg, während er sich seitlich aus der Schusslinie schob.
„Ich wollte schon immer jemanden niederschießen!“, fauchte Beatrice. „Und heute bin ich dazu richtig in Stimmung!“
Hank warf noch einen Blick auf die Waffe, wirbelte herum und floh.
Kieran wollte ihm folgen. Ein Schuss krachte, und Kieran stockte. „Was machst du denn?“
„Du
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