BIANCA EXKLUSIV Band 0187
Biest!“
Sie griff nach dem Stenoblock und schwang die Beine auf den Boden. „Bis später, Kieran. Die Pause ist zu Ende. Du musst arbeiten.“
Sie ging hinaus, und er überlegte, was geschehen wäre, hätte er sie festgehalten.
Sie hätte ihn bestimmt geküsst. Er schloss die Augen und gab sich der Phantasie hin. Sie hätte ihn geküsst und sich an ihn geschmiegt. Und dann hätte er ihr diesen verdammten BH ausgezogen und dafür gesorgt, dass sie alle ihre Lügen bereute.
Er trat ans Fenster und beobachtete ihren sinnlich wiegenden Gang. Im Gehen knöpfte sie ihr Hemd zu.
Samantha hielt sich wieder einmal in Onkel Alberts Hütte auf und suchte verzweifelt und vergeblich nach dem Tagebuch, als sie einen Motor hörte. Sofort ging sie zur Tür. Nur wenige Wagen kamen nach Hidden Hot Springs.
Ein alter Minibus fuhr auf sie zu. Graue Flecken der Grundierung kamen durch den grünen Lack. Madonna schmetterte aus dem Radio.
Der Minibus hielt mit kreischenden Reifen, das Fenster wurde heruntergekurbelt. „Willst du mitfahren?“, rief Beth.
Samantha lief lächelnd zu ihr. „Nein, danke. Was machst du hier mitten in der Woche?“
„Ich ziehe ein“, erklärte ihre Freundin.
„Dann stell den Wagen gleich da drüben ab. Näher kommst du an Lews Hütte nicht heran.“
„In Ordnung.“ Beth fuhr noch ein Stück weiter, wendete und hielt. Munter stieg sie aus. „Ich freue mich, dass ich dich getroffen habe. Ich möchte Lew nicht bei der Arbeit stören.“
„Weiß er, dass du kommst?“ Samantha wischte sich die Hände ab, die sich nach einem Besuch in Alberts Hütte immer staubig anfühlten.
„Sicher, allerdings nicht die genaue Zeit.“ Beth öffnete eine Seitentür und holte zwei Koffer heraus. „Ich habe mir überlegt, dass das doch verrückt ist. Wir telefonieren ständig, und dabei arbeite ich im Sommer nicht. Warum bin ich dann in Chula Vista, während er hier ist?“
Samantha griff nach einem Koffer und ging voraus. „Willst du lange bleiben?“
„Das werde ich mir noch mal überlegen, wenn ich wieder arbeiten muss.“ Beth atmete nicht einmal schneller, während sie die schweren Koffer den Hang hinaufschleppten. „Aber bis dahin habe ich noch Zeit.“
Wie die meisten Gebäude in Hidden Hot Springs war Lews Hütte nicht zugesperrt. Samantha half ihrer Freundin beim Auspacken und fand zu ihrer Freude eine Reihe von Geräten, die sie ausleihen konnte.
Noch mehr freute sie sich darüber, tagsüber mit jemandem reden zu können, der objektiv seine Meinung sagte. Und in einem Punkt brauchte sie ganz besonders einen Rat.
„Ich weiß nicht, was ich mit Mary Anne machen soll“, erklärte sie.
Beth hörte sich aufmerksam Mary Annes Probleme mit Pete an. „Was ist mit deiner anderen Freundin?“
„Alice?“
„Kannst du dich mit ihr in Verbindung setzen? Sie könnte Mary Anne Feuer unter dem Po machen.“ Beth verteilte etliche Stofftiere im Wohnzimmer. „Samantha, darf ich dir Bowling Alley, Mop, Toast, Sky und Wind Boy vorstellen?“
„Heißen sie so?“ Samantha betrachtete zweifelnd die abgewetzten Stoffbären.
„Ich benütze sie im Unterricht. Die Kinder nehmen sie mit nach Hause und schreiben für sie Tagebücher. Und sie haben ihnen Namen gegeben.“
„Vielleicht sollte ich mich mit Onkel Alberts Lehrerin aus der zweiten Klasse in Verbindung setzen“, meinte Samantha seufzend. „Vielleicht hat sie sein Tagebuch.“
Sie marschierten noch einmal zu dem Minibus und holten einen Staubsauger und eine Nähmaschine. „Ich habe viel Arbeit vor mir“, erklärte Beth. „Wenn ich womöglich bleibe, wird meine Mutter uns besuchen. Und sie ist eine Sauberkeitsfanatikerin.“
Das Wort „Mutter“ erinnerte sie an etwas. „Was ist heute für ein Tag?“, fragte sie und stellte die Nähmaschine auf den einzigen Tisch in der Hütte.
„Mittwoch, den ganzen Tag.“
„Beth, das passt perfekt!“ Samantha umarmte ihre Freundin und lief aus dem Haus.
In Kierans Hütte durchwühlte sie ihre Kommode, bis sie ihr Adressbuch fand. Zuerst sah sie unter J für James und M für Mutter nach. Endlich fand sie die gesuchte Nummer unter A für „Alices Mutter“.
Mittwochs hatte Alice frei, weil sie samstags arbeitete. Und sie besuchte dann immer ihre Mutter in Oceanside. Samantha hatte sie einmal begleitet und den sauberen Strand und die kleinen, malerischen Häuser bewundert.
Samantha freute sich, als Alice sich direkt meldete. Es dauerte eine ganze Weile, um ihre aufgeregte Freundin zu
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