BIANCA EXKLUSIV Band 0187
läufst nicht weg!“ Beatrice zielte auf ihn.
„Ich muss den Kerl verfolgen!“
Hinter dem Gebäude dröhnte ein Motor. Reifen quietschten. „Du kommst ohnedies zu spät.“ Beatrice steckte die Waffe in die Tasche. „Keine Sorge, ich werde dich nicht erschießen. Ich habe nur diesen Baum da drüben getroffen.“ Einige Meter entfernt lagen Rindenstücke unter einer Palme. „Tiefer kann ein Mann gar nicht sinken, Kieran! Du versuchst, nicht nur mein Land, sondern auch mein Geld zu stehlen. Ich werde dich dafür ruinieren!“
Damit ging sie weg, und Samantha konnte sich nicht entscheiden, ob sie Beatrice danken oder sie verachten sollte. „Sie ist schrecklich, aber sie hat mir das Leben gerettet.“
„Nicht absichtlich.“ Kieran schlang die Arme um sie und zog sie an sich. „Trotzdem bin ich froh, dass sie aufgetaucht ist. Verdammt, hätte ich bloß den Bastard in die Finger bekommen!“
„Ich begreife nicht, wie er mich gefunden hat.“
„Wen hast du heute angerufen?“ Er führte sie zum Wagen.
„Die Staatsanwaltschaft und Mary Anne, aber ich habe niemandem gesagt, wo ich bin. Na gut, ich habe der Staatsanwaltschaft Joels Telefonnummer gegeben. Aber Hank hat sich kaum in das Büro geschlichen und sie gestohlen. Vielleicht hat er das Postfach beobachtet, bei dem ich mir meine Post abhole.“
Sie schloss den Wagen auf, und Kieran half ihr auf den Beifahrersitz. „Du bist jetzt bestimmt nicht in der Verfassung zu fahren.“
„Und du?“
„Ich bin ein Mann.“
„Also, Moment mal!“
„Und ich war einige Jahre bei den Marines. Ich habe an keiner Schlacht teilgenommen, wurde aber dafür trainiert. Eine Frage: Hast du deine Freundin bei deiner früheren Arbeitsstelle angerufen?“
Samantha nickte.
„Vielleicht hat er das Telefon angezapft.“ Kieran startete. „Ich kenne mich nicht mit den Geräten aus, die es heute zur Überwachung gibt. Ich wusste auch nicht, dass man eine Telefonnummer so leicht zuordnen kann, aber Hank muss es getan haben. Ruf nicht mehr in diesem Büro an. Auch nicht bei Mary Anne daheim. Und fahr nicht mehr zu deinem Postfach.“
Zögernd stimmte Samantha zu.
Sie gab es nur ungern zu, aber Kieran hatte recht. Sie war nicht in der Verfassung zu fahren. Während sie sich dem Freeway näherten, litt sie noch immer unter Atembeschwerden, und ihr Herz hämmerte.
11. KAPITEL
Die Männer auf der Baustelle legten eine Pause ein. Kieran wollte sich in den klimatisierten Wohnwagen zurückziehen. Auf dem Weg dorthin stieß er fast mit Pete zusammen. Sein Vorarbeiter nickte bloß, anstatt wie gewöhnlich für ein paar Worte stehen zu bleiben.
Kieran legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. „Alles in Ordnung?“
„Ja, sicher.“ Pete wich seinem Blick aus. „Ich muss nur dringend etwas trinken.“
„Die Hitze macht dir auch zu schaffen?“ Kieran hatte Pete noch nie so niedergeschlagen gesehen. „Oder machst du dir wegen meiner Cousine Sorgen?“
„Ich mache mir keine Sorgen“, behauptete Pete. „Ich bin einfach durstig.“
Kieran ließ seinen Freund weitergehen und betrat mit einem erleichterten Seufzer den Wohnwagen. Er nahm sich ein Glas Wasser aus dem Kühlgerät und leerte es. Ein Ventilator fächelte ihm Luft zu. Gab es etwas Angenehmeres, als sich in einer kalifornischen Hitzewelle abzukühlen?
Die Antwort auf diese Frage erhielt Kieran dreißig Sekunden später, als er die Tür zu seinem Büro öffnete.
Vor sich sah er perfekt geformte, nackte Beine, die kess auf seinen Schreibtisch gelegt waren. Die zierlichsten Sandaletten, die er jemals gesehen hatte, brachten schmale Füße mit rosa lackierten Zehennägeln bestens zur Geltung.
Das war ein Anblick, für den man sogar die Sahara durchqueren konnte. Aber wieso gerade in seinem Büro?
„Entschuldige.“ Kieran sprach zur letzten Seite einer zwei Tage alten Ausgabe der Los Angeles Times.
Samantha ließ die Zeitung sinken. „Sitze ich auf deinem Stuhl?“
„Als ob du das nicht wüsstest.“ Er setzte sich auf die Schreibtischkante. „Was führt dich zu mir?“
„Ich wollte dir von meinen Fortschritten berichten.“
Seit der Fahrt nach San Diego in der letzten Woche hielten sie beide Distanz zueinander. Samantha bereitete die Feiern zum Vierten Juli vor, und er vergrub sich in seiner Arbeit.
Er konnte sich eigentlich nur über Samanthas Bekleidung beklagen. In der Öffentlichkeit trug sie Shorts und ein Arbeitshemd. Privat öffnete sich dieses Hemd aber immer und enthüllte darunter einen
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