BIANCA EXKLUSIV Band 0187
konnten sie sich hier frei unterhalten.
Er räusperte sich. „Also …“ Das war doch schon ein guter Anfang, aber was nun? „Wir sollten es hinter uns bringen.“
„Hinter uns bringen?“ Samantha blickte ihn über das Magazin hinweg an. Das Titelblatt zeigte eine Frau in einem winzigen Bikini, und daneben stand: „Wie Sie Ihren Mann in diesem Sommer zum Wahnsinn treiben können“.
„Ich werde wieder auf der Couch schlafen.“
Sie ließ das Magazin sinken und sah ihn ungläubig an. „Wenn du noch immer Angst hast, ich könnte die Verzichtserklärung nicht unterschreiben, kann ich dich beruhigen.“
Er wollte sich auf nichts einlassen. „Ich werde erst beruhigt sein, wenn wir uns in einigen Wochen als Freunde trennen.“
„Kieran“, meinte sie mit einem übertriebenen Seufzen. „Hidden Hot Springs ist wunderbar, aber ich will dich nicht darum betrügen.“
„Man könnte sagen, dass du gelegentlich deine Meinung änderst“, hielt er ihr vor.
„So wie du letzte Nacht?“
„Wer hat mich denn gebeten zu bleiben?“
„Du solltest gegen die Launen einer Frau immun sein!“
„Hey! Du hast gewusst, dass ich ein Mann bin, als du mich geheiratet hast.“
Sie lachten, und Kieran stellte verblüfft fest, dass sie sich nicht nur körperlich vereinigt hatten. Sie standen plötzlich auch auf derselben Seite und betrachteten die Welt aus demselben Blickwinkel.
Gefährliche Sache, dachte er. Höchste Zeit, die Dinge ins Lot zu rücken. „Der springende Punkt ist, dass ich eigentlich meine Meinung nicht geändert habe.“
„Ach nein? Hattest du nicht beschlossen, unsere Ehe nicht zu vollziehen?“
„Das haben wir auch nicht getan.“
„Das haben wir nicht getan?“ Sie hörte zu lächeln auf.
„Wir haben es nicht getan, weil wir nicht die Absicht hatten, unsere Ehe zu vollziehen“, erklärte er. „Wir waren beide im Halbschlaf und standen noch unter Schock.“
Sie stand so heftig auf, dass sie gegen den Tisch stieß. Das Geschirr klirrte. „Na schön, wir haben letzte Nacht nicht richtig miteinander geschlafen, weil wir beide geistig unzurechnungsfähig waren, du ganz besonders. Bis du damit zufrieden, Mr. French?“
„Einigermaßen.“
Sie verschwand mit wehendem Nachthemd im Schlafzimmer.
Kieran räumte das Geschirr weg und suchte die Papiere für den Anwalt zusammen. Und dann griff er noch nach dem Papier, das vielleicht wirkte, falls alles andere fehlschlug.
Samantha kam wieder. Sie hatte die Bluse in der Taille gebunden, sodass ein verlockendes Stück Haut frei blieb. Wenigstens hatte sie Jeans anstelle der Shorts angezogen.
Kieran standen einige sehr lange Wochen bevor.
10. KAPITEL
„Die Heirat wird nicht viel helfen“, meinte Joel Phillips, nachdem er gratuliert hatte.
Der Anwalt war ein schlanker, lebhafter Mann. Sein Büro lag im zweiten Stock eines vierstöckigen Gebäudes. Er war ein alter Freund Kierans und arbeitete für einen Anteil an dem Projekt.
„Ich will dir noch etwas zeigen“, sagte Kieran zu Joel.
Kieran hatte sich entspannt, nachdem Samantha die Verzichtserklärung unterschrieben hatte, doch jetzt erkannte sie, dass er mit Joel allein sprechen wollte. „Wann kommt Beatrice?“, fragte sie.
Joel sah auf die Uhr. „Ungefähr in einer Viertelstunde.“
„Dann habe ich einige Anrufe zu erledigen, während ihr euch unterhaltet. Wo finde ich ein Telefon?“
„Für ein längeres Gespräch?“, fragte Joel, und als sie nickte, beschrieb er ihr, wo die öffentlichen Telefone hingen.
Sie fand die Apparate und rief die Staatsanwaltschaft an. Mrs. Gray erklärte, dass Hank noch immer auf freiem Fuß war. „Will die Staatsanwaltschaft denn nichts unternehmen?“, fragte Samantha.
„Ich hinterlasse Mr. Enright noch eine Nachricht“, erwiderte die Sekretärin. „Erwarten Sie aber nicht, dass er sofort handelt. Er ist sehr beschäftigt. Sie würden nicht glauben, wie viele Fälle sich auf seinem Schreibtisch stapeln.“
„Wie lange dauert es denn, einen Richter zu bitten, die Kaution zu widerrufen?“ Samantha bemühte sich um einen höflichen Ton, auch wenn es ihr schwerfiel. „Wenn Hank mich erwischt, wird es keinen Fall mehr geben.“
„Wir arbeiten daran“, versicherte Mrs. Gray. „Und die Polizei hat einige Spuren zu diesem Komplizen gefunden. Wir müssen aber wissen, wo wir Sie erreichen, falls sich etwas ergibt.“
Samantha nannte ihr die Nummer der Anwaltskanzlei. „Hier können Sie mir eine Nachricht hinterlassen.“
Mrs. Gray notierte
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