BIANCA EXKLUSIV Band 0188
Verleugnen dessen, was zwischen ihnen war. Er wollte Sean, und sein Körper machte kein Geheimnis aus seinem Verlangen. Mac hielt Sean fest in den Armen, seine Hüfte an ihre gepresst.
„Ich will dich lieben. Ich will mit dir schlafen“, hauchte Sean gegen seine Lippen.
Lieben. Der Himmel möge ihm helfen, aber er liebte diese Frau auf eine Weise, die er nicht für möglich gehalten hatte. Er vergrub seine Finger in ihrem seidigen Haar. Er küsste ihr Haar, ihre Schläfen und atmete ihren Duft ein.
Sean beugte den Kopf zurück und sah ihm in die Augen. „Ich habe es bist heute nicht gewusst.“ Ihre Hände schoben sich unter sein Hemd, um seine Taille und blieben gespreizt auf seinem Rücken liegen. „Ich liebe dich, Charles.“
Charles!
Mac umschloss mit den Händen ihr Gesicht. Sie liebte einen Mann, der nicht mehr existierte. Er berührte mit den Lippen ihren Mund. Sie liebte nicht Mackenzie Gerard. Sie wusste nicht einmal, dass es ihn gab. Der Gedanke erfüllte sein Herz mit Trauer, und all sein Begehren und Verlangen verdichtete sich auf einen unglaublichen Schmerz. Er hauchte einen letzten Kuss auf ihren Mund und zog sich dann zurück.
„Sean“, flüsterte er, „ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass wir uns Zeit lassen sollten. Ich will, dass es richtig ist, wenn es geschieht … für uns beide.“
Er fühlte, wie sie steif wurde, aber sie rührte sich nicht. „Was meinst du damit?“
„Wir haben zu lange nebeneinanderher gelebt. Wie willst du wissen, dass du mir jetzt trauen kannst? Wie willst du wissen, dass es richtig ist?“
„Ich weiß es einfach“, antwortete sie ruhig, aber der Glanz war aus ihren Augen verschwunden.
„Nein, du weißt es nicht.“ Er zog sich weiter zurück. Wenn er jemals mit Sean schlafen würde, dann, weil sie ihn liebte, ihn, den Menschen hinter der Illusion. Nicht die Lügen und die Trugfassade. „Und ich genauso wenig.“
Mit weit aufgerissenen Augen wich sie zwei Schritte zurück. „Das ist es?“
Er packte das alles falsch an. Doch für einen Mann, der sich in seinem Leben niemals besonders um Ehre und Anstand geschert hatte, war diese Überlegung wie der Grenzstein seiner Existenz. Er würde Seans Schwäche nicht ausnutzen. Er konnte ihr das einfach nicht antun. „Sean, ich …“
Sie unterbrach ihn. „Nein, lass nur.“ Sie presste die Lippen zusammen.
Er streckte die Hand aus, um ihre Wange zu berühren, doch Sean wich vor ihm zurück. Mac hasste sich selbst fast so sehr wie die Lügen. „Es tut mir leid.“
„Hör auf! Ich brauche kein Mitleid. Heute habe ich gedacht, zwischen uns sei fast alles möglich. Und nun diese Kälte!“
Sie drehte sich um und ging davon. Mac hörte ihre Schritte auf der Steinterrasse. Klickend fiel die Tür ins Schloss.
Am nächsten Morgen wartete Mac wieder im Foyer auf Sean. Er blickte ihr entgegen, als sie die Treppe herunterkam. Sean konnte nur hoffen, dass sie sich nach außen hin genauso wie er unter Kontrolle hatte. Er sah großartig und begehrenswert in dem maßgeschneiderten sandfarbenen Anzug und dem dunkelbraunen Hemd aus, das er ohne Krawatte trug.
Sie nickte Charles nur knapp zu, als sie unten an ihm vorbei zur Tür ging. Hoffentlich hielt er auf dem Weg in die Stadt einfach den Mund, damit sie sich auf den vor ihr liegenden Tag vorbereiten konnte.
Und Seans Wunsch wurde erfüllt. Charles schwieg während der Fahrt.
„Sagst du es jetzt?“, fragte Mac plötzlich, als das Warren-Gebäude in Sicht kam.
Sie vermied es, ihn anzusehen. „Es gibt nichts zu sagen.“
„Wirklich nicht?“
Sean bog in die Tiefgarage ein und nickte dem Angestellten am Eingang zu. „Was sollte ich dir denn jetzt sagen?“
„Du kannst mich ruhig einen Bastard nennen. Ich habe es verdient.“
Sie fühlte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. „Es ist im Augenblick nicht wichtig.“ Sie parkte auf dem reservierten Platz. Ihr Ärger verriet sich durch das Quietschen der Reifen beim Parken. Mit einem Ruck riss sie den Schlüssel aus der Zündung.
„Wenn du meinst. Und warum dann der Ärger?“
Es zu leugnen, wäre töricht. Wortlos stieg Sean aus dem Wagen, und ohne auf Charles zu warten, ging sie zum Fahrstuhl. Die Tür glitt auf. Sean betrat den Lift in der Hoffnung, dass Charles es nicht schaffte. Aber er war direkt hinter ihr.
Sean starrte in den hochglänzenden Türen ihr Spiegelbild an. Selbst sie konnte den Ärger an ihrem verbissenen Gesichtsausdruck erkennen. Sie sah einfach schrecklich aus, als
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