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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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auf einem Bild waren zwei Erwachsene abgebildet. Auf der Rückseite stand ‚Vera und Chuck zu Hause‘. Der Mann im Arbeitshemd und Overall hatte fast den gleichen Gesichtsausdruck wie der junge Charles, mürrisch, und die plumpe, dunkelhaarige Frau im weiten Hauskleid starrte auf ihre Füße. Charles Elliotts Eltern.
    Die Fotos verrieten Mac, dass Charles in Armut aufgewachsen war. In den Umschlägen steckten Briefe aus Charles’ Collegezeit, von einem gewissen Sid Evans geschrieben. Der Schreiber war beeindruckt, dass Charles sein Leben so vorausgeplant hatte. Er bewunderte Charles’ erklärte Absicht, alles zu bekommen, was er wollte, und sich nie mehr Sorgen um Geld machen zu müssen.
    Die physische Ähnlichkeit war also nicht die einzige Gemeinsamkeit, die Mac mit Charles Elliott hatte. In seiner Jagd nach einer wohlhabenden Existenz, die seine Jugend in Armut auslöschen würde, war Charles skrupellos gewesen. Mac war skrupellos gewesen, um ein neues Leben zu finden, das eine Vergangenheit auslöschen würde, die so leer war wie ein schwarzes Loch.
    Nachdem Mac den Karton wieder zurückgetan und das Schubfach verschlossen hatte, setzte er sich im Sessel zurück. Zwei Männer, zwei Ziele. Selbstsüchtige Ziele. Das Telefon läutete, und er nahm ab. „Ja?“
    „Sir, ich weiß, was Sie gesagt haben, aber Mr. Dupont ruft dauernd an.“
    Mac fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und atmete aus. „Erzählen Sie ihm, ich sei für heute schon gegangen.“ Sein Blick fiel auf den Computer. „Meg, können Sie mir sagen, wie ich in die Personaldateien der Firma komme?“
    „Shift-F8.“
    Er drückte die Tasten. Auf dem Monitor leuchtete ein gelber Balken auf mit der Aufforderung „Passwort eingeben“.
    „Kennen Sie das Passwort, Meg?“
    „Nein, Sir. Nicht für diese Dateien.“
    „Wer könnte es kennen?“
    „Ihre Frau.“
    „Verbinden Sie mich doch bitte mit ihrem Büro.“
    „Ja, Sir.“ Kurze Stille in der Leitung, dann wieder Megs Stimme. „Sie meldet sich nicht, Sir.“
    Mac hatte kaum aufgelegt, da wurde die Tür aufgerissen. Sean marschierte mit einem Papier in der Hand und einem grimmigen Gesichtsausdruck herein. Sie warf das Papier auf den Schreibtisch und funkelte Mac an. „Genug ist genug, Charles! Ich wusste doch, dass dieses neue Image von dir reine Heuchelei ist.“
    „Was ist los?“
    Sie holte tief Luft und kreuzte die Arme vor ihrer Brust. „Du hast Barret versprochen, dass du ihn in Ruhe lässt und nichts mehr gegen ihn unternimmst.“
    „Ja, und ich habe es ernst gemeint.“
    „Oh, sicher! Und darum hast du auch das Fax bekommen. Irrtümlicherweise ist es auf meinem Schreibtisch gelandet.“
    Mac überflog den Brief unter dem Logo einer Anwaltskanzlei. Im Wesentlichen ging es darum, dass er unter Berufung auf einen halbvergessenen Paragraphen aus den dreißiger Jahren Barrets Recht auf das Land infrage stellen könne. Charles hatte wirklich nichts unversucht gelassen!
    Mac blickte hoch in Seans vor Wut blitzende Augen. „Es tut mir leid.“
    „Leid? Du wirst ihm sein Land nicht wegnehmen!“
    „Das stimmt.“
    Sie starrte ihn verdutzt an. „Aber … dieser Brief …“
    „Ist Teil der Vergangenheit.“ Er drückte auf den Rufknopf für Meg. Als sie hereinschaute, hielt er ihr den Brief hin. „Meg, würden Sie bitte an diese Kanzlei schreiben, dass alle Maßnahmen in der hier genannten Sache fallen gelassen werden? Und es wäre mir lieb, wenn Sie das sofort machen könnten.“
    „Ja, Sir“, sagte Meg und verschwand eilfertig.
    Kaum war die Tür geschlossen, wandte sich Mac an Sean. „Es tut mir wirklich leid. Ich hatte das ganz vergessen, sonst hätte ich es selbst schon rückgängig gemacht.“
    Seans Wangen waren gerötet, was die übrige Haut wie Alabaster aussehen ließ, und ihre Wimpern lagen halb über ihren Augen. „Mir sollte es leidtun“, brachte sie leise hervor. „Ich hätte mich erst vergewissern müssen, bevor ich dich an den Pranger stelle.“
    „Deine Reaktion war absolut verständlich.“ Charles hatte sie dahin gebracht, das Schlimmste zu erwarten. Das würde sich ändern. „Und ich bin sogar froh, dass du hier bist.“
    „Warum?“
    Weil ich dich gern ansehe , hätte er am liebsten gesagt. „Ich brauche das Passwort für die Personaldateien.“
    Sie zögerte nicht, bevor sie es ihm gab, was Mac das Gefühl gab, mit ihr ein unsichtbares Hindernis überwunden zu haben. „Das Passwort ist LINK.“
    „Hast du schon etwas herausgefunden?“
    „Nein.

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