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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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es aufbewahrt hatte, hatte sie es gründlich entstaubt und auf die Anrichte im Wohnzimmer gestellt. Dort stand es flankiert von zwei anderen Aufnahmen, die Gabriella in ihrem Gepäck gehabt hatte: eins von ihren Eltern und eins von ihrem großen Bruder, der sechs Jahre, bevor sie geboren wurde, gestorben war.
    Auch das Gästezimmer im Obergeschoss hatte sie so weit hergerichtet, dass ihre Eltern kommen konnten. Schwer gefallen war ihr einzig, das Bett zu beziehen. Es war dasselbe Bett, in das sich Max schon in ihrer ersten Nacht auf kanadischem Boden zurückgezogen hatte.
    Nachdem sie das geschafft hatte, glaubte sie sich stark genug, das Zimmer zu betreten, in dem sie fast sechs Monate Nacht für Nacht geschlafen hatte – wenn sie denn geschlafen hatte –, bevor in ihr der Entschluss gereift war, Max zu verlassen.
    Doch als sie nun vor der geschlossenen Tür stand, hielt sie eine merkwürdige Beklommenheit davon ab, den Raum zu betreten. Dabei lag hinter der Tür nichts, wovor sie sich hätte fürchten müssen. Nur Menschen hatten die Macht, ihr wehzutun, und das auch nur dann, wenn sie es zuließ. Und um es je wieder dazu kommen zu lassen, dass jemand ihre Empfindungen mit Füßen trat, dazu hatte sie ihre Lektion zu gründlich gelernt.
    Gabriella straffte die Schultern und drückte die Klinke herunter. Spielend leicht sprang die schwere Tür aus dem Schloss und öffnete sich wie von Geisterhand. Unwillkürlich musste Gabriella daran denken, dass Max es jedes Mal so erlebt hatte, wenn er ihr seine nächtlichen Besuche abstattete.
    Ohne das Bett eines Blickes zu würdigen, sah sich Gabriella um. An der Unordnung wie an den Dingen, die überall herumlagen, war schon auf den ersten Blick zu erkennen, dass dies das Schlafzimmer eines Mannes war. Kaum vorzustellen, dass es vor nicht allzu langer Zeit mal eine junge Ehefrau beherbergt haben sollte.
    Und doch sprang Gabriella die Erinnerung an die erste Nacht, die sie hier verbracht hatte, geradezu an.
    Nach einem ausgiebigen Bad hatte sie sich vor den Spiegel gestellt, das blonde Haar gebürstet, bis es seidig glänzte, und etwas Parfum aufgetragen. Bekleidet nur mit einem hauchdünnen Negligé, hatte sie sich ins Bett gelegt und auf Max gewartet.
    Erst in der Morgendämmerung gab sie die Hoffnung auf, dass er noch kommen würde. Doch statt sich damit abzufinden, verließ sie das Bett, um ihn zu suchen. Sie fand ihn im Gästezimmer, wo er lang ausgestreckt im Bett lag und tief und fest schlief.
    Die Decke war ihm bis zu den Hüften heruntergerutscht, und Gabriella stand lange da und sah ihn einfach nur an. Sie konnte sich gar nicht sattsehen am dunklen Teint seines perfekten Körpers. Wie stark und männlich Max war! Wie sehr sie sich danach sehnte, dass er sie in die Arme nahm und sie seine ganze Leidenschaft spüren ließ!
    Von Sehnsucht und Verlangen getrieben, strich Gabriella mit der Hand über sein dunkles Haar. Weil er nicht die geringste Regung zeigte, ging sie dazu über, mit dem Finger über sein Gesicht zu streichen, bis sie endlich übermütig wurde und sich herunterbeugte, um ihn zu küssen.
    Unvermittelt öffnete Max die Augen. „Was, zum Teufel, machst du da eigentlich?“, fragte er, und seine Stimme klang zwar hellwach, jedoch alles andere als begeistert.
    „Weißt du das denn nicht?“, flüsterte Gabriella und stellte sich darauf ein, dass Max sie im nächsten Moment an sich ziehen und sie seine Antwort am ganzen Körper spüren lassen würde.
    Doch er unternahm nichts dergleichen, sondern wich sogar Gabriellas Kuss aus, indem er den Kopf zur Seite wandte.
    „Verstoß mich bitte nicht, Max“, flehte sie. „Ich brauche dich doch!“ Sie hätte genauso gut Ungarisch mit ihm reden können oder in einer anderen ihm unbekannten Sprache. Denn statt seine Frau zu erhören, blickte er weiterhin ungerührt zur Wand, und die Erinnerung daran, was dann geschehen war, erfüllte Gabriella heute noch, viele Monate später, mit tiefer Scham.
    In ihrer Not hatte sie die Bettdecke zurückgeschlagen und ihre Hände sprechen lassen und zunächst noch zaghaft und vorsichtig seine Schultern berührt. Dann ließ sie ihre Hände über seinen Oberkörper gleiten, bis sie schließlich seine Hüften erreichte.
    „Du solltest keine falschen Schlüsse daraus ziehen“, hörte sie Max sagen, als ihre Berührung Wirkung zu zeigen begann. „Mit Liebe hat das nicht das Geringste zu tun. Solange sie nicht allzu hässlich ist, würde ich bei jeder x-beliebigen Frau so

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