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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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konnten, wie er aus der Vergangenheit allzu gut wusste.
    „Musst du dir die Nase ausgerechnet an meinem Hemd abputzen?“, fragte er grußlos und beobachtete mit Genugtuung, dass Gabriella vor Schreck zusammenzuckte, als seine Stimme unvermittelt die Stille zerriss.
    Doch kaum hatte sie sich zu ihm umgedreht, war seine Schadenfreude auch schon wieder verflogen. Offensichtlich hatte er völlig verdrängt, wie schön Gabriella war. Vor allem die Wirkung ihrer Augen hatte er fahrlässig unterschätzt, und plötzlich war er es, der die Fassung zu verlieren drohte, weil er sich unwillkürlich an jenen Abend erinnert fühlte, an dem er diese unglaublichen Augen zum ersten Mal gesehen hatte.
    „Ich möchte Ihnen gern meine Tochter vorstellen“, hatte Zoltan Siklossy gesagt, als auf dem Kiesweg im Vorgarten seines Anwesens Schritte zu hören waren.
    Reflexartig drehte Max sich um und erstarrte im selben Moment. Hatte er eben noch den herrlichen Blick auf die Stadt und die Donau genossen, so hatte er jetzt nur noch Augen für die junge Frau, die ihm gegenüberstand. Das milde Licht der untergehenden Sonne verlieh ihrem Haar und ihrer Haut einen unwirklichen Glanz, und ihre Augen schillerten in allen erdenklichen Grün- und Blautönen.
    Unter langen Wimpern ruhte der Blick dieser Augen mit unerschütterlicher Selbstsicherheit auf Max, der so gebannt und fasziniert war, dass er unsicher die Worte hervorbrachte, die ihm als Erstes in den Sinn kamen. „Sie sind ja blond! Ich dachte immer, alle Ungarn seien schwarzhaarig.“
    Kaum hatte er es ausgesprochen, bereute er auch schon die dumme Bemerkung, die ihn als den ahnungslosen Ausländer verriet, der er tatsächlich auch war. Doch statt Anstoß an seinen Vorurteilen zu nehmen, kam Gabriella auf Max zu und reichte ihm lachend die Hand.
    „Blonde Ungarn sind tatsächlich eher die Ausnahme“, erwiderte sie strahlend. „Aber die Wurzeln unseres kleinen Volkes liegen in vielen Regionen Europas. Und in mir setzt sich eher die finnische Linie fort.“
    Ihr Lachen klang in der lauen Abendluft wie Musik, und ohne Max’ Hand loszulassen, holte sie nach, was er versäumt hatte. „Willkommen in Budapest, Mr. Logan“, begrüßte sie ihn in nahezu akzentfreiem Englisch. „Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen bei Gelegenheit meine Heimatstadt zeigen darf.“
    „Ich kann es kaum erwarten“, erwiderte Max, und ihre Unbekümmertheit drohte ihn vollends aus der Fassung zu bringen. Gabriella wirkte wie achtzehn, und doch zweifelte er nicht daran, als sie ihm erzählte, dass sie siebenundzwanzig sei.
    Tatsächlich war sie zweiundzwanzig, wie er bald erfahren hatte, und trotz ihrer Jugend die abgebrühteste Person, der er je begegnet war. Woran sich bis heute kaum etwas geändert haben durfte, fiel ihm jäh ein, selbst wenn sie im Moment eher den Eindruck machte, als wollten ihr die Beine den Dienst versagen, so sehr hatte Max sie erschreckt.
    „Ich putze mir nicht die Nase“, erwiderte Gabriella verunsichert und hielt sich das Hemd vor die Brust, wie um sich vor Max’ Blicken zu schützen.
    Max löste sich langsam vom Türrahmen und betrat den Raum. „Und was tust du dann? Schnüffelst du vielleicht in meinen Sachen, ob sich noch die Spur eines fremden Parfums darin findet? Oder Reste von Lippenstift?“
    Ein Glitzern lag in ihren Augen, das sich Max nicht erklären konnte. Empfand sie Scham, weil er sie ertappt hatte? Oder war es doch blanke Wut, die sie antrieb?
    „Das klingt ja so, als hätte ich gute Chancen, fündig zu werden.“ Auch Gabriellas Stimme verriet nichts über ihre wahren Gefühle. „An Damenbesuch mangelt es dir doch bestimmt nicht, seit ich nicht mehr zur Verfügung stehe.“
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Schätzchen.“
    Sie hatte es immer verabscheut, wenn er sie so nannte. Es klang genauso herablassend, wie es gemeint war. „Solange ich deine Frau bin …“
    „Vergiss bitte nicht, dass du mich verlassen hast“, schnitt Max ihr das Wort ab.
    „Trotzdem sind wir nach wie vor verheiratet“, wandte Gabriella energisch ein.
    Erst als sie ihn herausfordernd ansah, fiel Max auf, dass ihre Augen rot unterlaufen waren. „Was dir nicht weniger Kummer zu bereiten scheint als mir“, sagte er spitz. „Oder warum hast du geweint?“
    „Ich habe nicht geweint“, entgegnete Gabriella, und doch senkte sie den Blick, weil sie erneut Tränen in den Augen spürte.
    „Du hast schon mal besser gelogen.“ Max blieb ungerührt. „Dir scheint es an

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