BIANCA EXKLUSIV Band 0193
löste er sich bereits in Rauch auf.
Als Helen Isa bemerkte, winkte sie ihr zu. „Seien Sie nicht eifersüchtig. Ich habe Harrison nur zu seinem guten Geschmack gratuliert. Es verletzt allerdings, dass er Sie so lange vor uns versteckt hat.“
Harrison sah, wie seine Frau die charmante Gastgeberin spielte und mit keiner Miene ihre Gefühle preisgab. Nur er wusste, wie leidenschaftlich sie sein konnte, wie warm und strahlend ihr Lächeln war, wenn sie sich nicht beobachtet fühlte.
„Ich werde jetzt die Drinks servieren“, sagte er zu Isa und rückte von Helen ab, die wie eine Klette an ihm hing. Nun, zumindest hatte er dieses Problem nicht mit seiner Frau. Manchmal wünschte er sich sogar, dass sie ein wenig anschmiegsamer wäre. Vielleicht sollte er sie eifersüchtig machen? Nein, das wäre zu gemein …
„Könntest du Rick bitten, in der Zwischenzeit auf die Rippchen aufzupassen? Er sagte, er würde mir helfen, wenn ich ihn brauche.“
Isa sah ihn erstaunt an. Rick wollte helfen? Sie ging zu seinem Zimmer, klopfte an die Tür und trat ein, als er nicht antwortete. Er hatte Kopfhörer auf und klopfte mit dem Fuß im Rhythmus auf den Boden.
Er und Harrison waren sich während des letzten Monats nähergekommen. An einem Wochenende waren sie sogar allein in die Berge gegangen und hatten gefischt. Das ist Männersache, hatte Harrison ihr etwas herablassend erklärt.
Sie tippte Rick leicht auf die Schulter, und er nahm die Kopfhörer ab und sah sie an.
„Harrison braucht Hilfe mit den Rippchen“, sagte sie.
„Ich komme gleich.“ Er sprang auf, schaltete die Musik ab und lief den Korridor hinunter.
Isa fand, dass er schon wieder gewachsen war. Er wirkte auch gesünder und durchtrainierter, seit er den Job angenommen hatte. Er stand aufrechter und sein Gang war selbstbewusster. Genau wie der von Harrison.
Ihr kleiner Bruder öffnete sich auch langsam seinen Mitmenschen. Vor einigen Tagen hatte sie gesehen, wie Maggie ihm in der Küche irgendeinen südamerikanischen Tanz beibrachte.
Ach, wenn doch nur alles so bleiben könnte.
Noch neun Monate. Zeit genug für ein Kind. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Harrison hatte ein Kind erwähnt. Sie dachte manchmal daran. Sie liebte Kinder.
Als sie den Patio erreicht hatten, erklärte Harrison, was zu tun war und Rick übernahm seine Arbeit, während Harrison Champagner aus einem mit Eis gefüllten Cooler herausnahm. Sie bemerkte, dass Helen einmal wieder an seiner Seite stand.
Nach einigen Minuten begann Isa vor Wut zu kochen. Nicht nur, dass Helen wie Fliegenpapier an ihrem Mann klebte, sondern sie spielte sich auch noch als Gastgeberin auf, in dem sie die neu ankommenden Gäste begrüßte, auf das Büfett zeigte und nach dem gewünschten Getränk fragte.
Maggie erschien in der Tür und gab Isa ein Zeichen, ihr zu helfen. „Hier sind die warmen Snacks. Ken mag diese da besonders gern“, sagte sie und reichte Isa das Tablett. „Gehen Sie und setzen Sie sich durch, Mädchen“, flüsterte sie ihr dabei ins Ohr. „Lassen Sie es nicht zu, dass diese Hexe Ihren Platz einnimmt.“ Sie schob sie sanft nach draußen.
Isa ging wieder zum Patio hinaus, fest entschlossen, sich nicht von Helen einschüchtern zu lassen.
„Hallo, Ken“, grüßte sie ihren neuen Freund. „Maggie sagte, dass dies deine Lieblingssnacks sind. Also darfst du dir zuerst davon nehmen.“
„Ah, diese Maggie ist eine Frau nach meinem Herzen, gleich nach dir.“ Er winkte und nahm eine der mexikanischen Köstlichkeiten.
„Möchtest du Bier oder Champagner? Das Bier steht noch drüben im Cooler“, fügte sie dann rasch hinzu, bevor Helen sich wieder einmischen konnte.
Dann wandte sich Isa Harrison zu. „Hast du James Riley schon gegrüßt?“ Sie kannte ihn aus der Firma. Er war der Verkaufschef und bereits seit über vierzig Jahren in diesem Familienbetrieb.
„Nein, wir sollten einmal zu ihm hinübergehen.“
Nach einer Stunde setzte Isa sich erschöpft auf einen Stuhl in der Küche, aber langsam wich etwas von der Anspannung, unter der sie am Anfang der Party gelitten hatte.
„Was machen Sie denn hier?“, fragte Maggie, die gerade mit einem Stapel schmutziger Teller eintrat. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie mir bereits viel zu viel geholfen haben. Jetzt aber raus mit Ihnen.“ Maggie scheuchte sie aus der Küche. „Es ist Ihre Party, und Sie sollten etwas Spaß haben. Ich habe hier alles unter Kontrolle.“
Wie ein gescholtenes Kind ging Isa langsam nach draußen.
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